Ministerpräsident Horst Seehofer besucht das Mehrgenerationenhaus

Dieses Haus ist einzigartig“, stellte Ministerpräsident Horst Seehofer bei seinem Besuch im Mehrgenerationenhaus Taufkirchen (Vils) am 16. Mai anerkennend fest. „Sie dürfen davon ausgehen, dass ich dieses Haus jetzt oft zitieren werde“. Er komme ja sehr viel in Deutschland und im Ausland herum, aber ein solches Haus „mit so einer menschlichen Atmosphäre, so kreativen, innovativen Ideen“, das gebe es selten.

„Schön, dass Du da bist“ sangen die Kindergartenkinder, als Ministerpräsident Seehofer anlässlich seines Landkreisbesuches am Mehrgenerationenhaus eintraf.

Horst Seehofer
Ein sichtlich vergnügter Landesvater beim Empfang durch die Jüngsten des Taufkirchener Mehrgenerationenhauses. Die Delegation im Vordergrund von links: Landrat Martin Bayerstofer, Bundestagsabgeordneter Max Lehmer, Bürgermeister Franz Hofstetter, Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, Leiterin des Taufkirchener Mehrgenerationenhauses Maria Irl und Landtagsabgeordneter Jakob Schwimmer.

Den unerwarteten Besuch nahmen Bürgermeister Franz Hofstetter, Diözesan-Caritas-Vorstand Wolfgang Obermair und Maria Irl, die Leiterin des Hauses, auch gleich zum Anlass, ihm die Nöte und Sorgen der Vilsgemeinde im Bildungs- und Betreuungsbereich vorzutragen.

Bürgermeister Hofstetter forderte unter anderem (siehe unten), dass die Jugendsozialarbeit an den Schulen künftig auch ein fester Bestandteil des Unterrichts wird.

Maria Irl appellierte an den Ministerpräsidenten, dass die Politik die Mehrgenerationenhäuser in der Begleitung von Ehrenamtlichen und intergenerativen Projekten unterstützen solle. Sie endete mit einem Wunsch für die Ganztagesschulen: „Es sind viele Angebote aufgebaut worden. Jetzt geht es um die Qualitätssicherung, und da sollte die Meinung von Fachkräften gehört werden“.

Caritas-Vorstand Wolfgang Obermair machte deutlich, dass Projekte wie das Mehrgenerationenhaus nur mit großem finanziellem Engagement der Kommunen und des Trägers angeboten werden können.

Ein eigenes Bild von der Einrichtung konnte sich Horst Seehofer bei der anschließenden Hausführung machen. Bei der Bastelwerkstatt des Projektes „Zeit schenken“ oder beim PC-Kurs von Realschülern für Senioren lernte er Projekte im Mehrgenerationenhaus kennen. Die fünfte Ganztagesklasse löcherte den Ministerpräsidenten mit persönlichen Fragen und erzählte von ihrem Schulalltag.

Horst Seehofer besucht Mehrgenerationenhaus

Horst Seehofer besucht Mehrgenerationenhaus

Horst Seehofer besucht Mehrgenerationenhaus Unten: Auch als Polit-Popstar gefragt: Autogramme für den Nachwuchs

Mitte: Jung hilft Alt: PC-Kurs von Realschülern für Senioren

Oben: Alt hilft Jung: „Mehr-Generationen“ in der Bastelwerkstatt

Die letzte Station war eine Gesprächsrunde mit Freiwilligen, die ihr „freiwilliges soziales Jahr“ oder den „Freiwilligendienst aller Generationen“ im Haus leisten und über ihre positiven Erfahrungen erzählten.

Horst Seehofer besucht Mehrgenerationenhaus

Ministerpräsident Seehofer zeigte sich erstaunt und angetan, dass die Freiwilligendienste so gut angenommen werden. Landrat Martin Bayerstorfer, der neben zahlreichen weiteren Mandatsträgern den Landesvater auf seiner Besichtigungstour begleitete, machte die Vorbildwirkung des Taufkirchener Mehrgenerationenhauses für den Landkreis Erding hierbei deutlich.

Horst Seehofer besucht Mehrgenerationenhaus

Nach dem Eintrag in das Goldene Buch der Gemeinde Taufkirchen (Vils) verabschiedete sich der Ministerpräsident sichtlich beeindruckt. Der Landesvater betonte nochmals: „Die Atmosphäre hier ist fröhlich, leicht und flockig. Dieses Haus ist einzigartig. Dazu kann man nur gratulieren“.

Horst Seehofer besucht Mehrgenerationenhaus

Taufkirchener Anliegen

Bürgermeister Franz Hofstetter nutzte die Gelegenheit und richtete an den Ministerpräsidenten Horst Seehofer in einem persönlichen Gespräch folgende Anliegen:

Horst Seehofer besucht Mehrgenerationenhaus

  • Die Verkehrserschließung des östlichen Landkreises Erding muss verbessert werden. Vordringlich sind vor allem der Bau der B 388-Ortsumfahrung Taufkirchen (Vils) und der Weiterbau der B 15 neu von Landshut bis zur A 94.
  • Die Planungsregion 14 wird von München dominiert und verfolgt somit völlig andere Ziele als der Landkreis Erding. Der Landkreis Erding soll deshalb in eine gemeinsame Planungsregion mit den Landkreisen Landshut und Mühldorf integriert werden, deren Interessen mit dem Landkreis Erding gleichgelagert sind.
  • Die Ganztagesklassen an der Grund- und an der Mittelschule sollen pädagogisch noch weiter aufgewertet und mit deutlich mehr Lehrerstunden ausgestattet werden.
  • Die Schulsozialarbeit an der Grund- und an der Mittelschule, für die der Schulverband jährlich 74.000 € aufbringt, muss weiter gestärkt und künftig durch den Staat mitfinanziert werden.
  • Die Inklusion behinderter Kinder an Regelschulen ist durch Herstellung entsprechender pädagogischer sowie baulicher Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln. Jedoch sollen die Förderschulen nicht aufgelöst, sondern als Kompetenzzentren erhalten werden.
  • Die Behindertenhilfe soll aus der Sozialhilfe herausgenommen und über ein Bundesleistungsgesetz durch den Bund mit finanziert werden, sodass für die Kommunen finanziell eine deutliche Entlastung eintritt.

Freiwillige Leistungen der Gemeinde Taufkirchen (Vils) im Jahr 2011 für den Betreuungsbereich im Mehrgenerationenhaus

  • Gebäudebetriebskosten:
    33.600 €
  • Betriebskostenzuschuss an die Caritas für die Betreuung der Ganztagesklassen (Grund- und Mittelschule), Mittags- und Nachmittagsbetreuung sowie Elternbereich:
    128.000 €
  • Jugendsozialarbeit:
    74.000 €

(zuzüglich der Kosten für Kindertagesstätte im Mehrgenerationenhaus (Pflichtaufgabe der Gemeinde): 118.000 €)

Fotos: Bodo Gsedl