Abschied von Pfarrerin Karin Jordak

Karin Jordak

Nachdem Karin Jordak am Himmelfahrtstag ihren letzten Gottesdienst hielt, kann die evangelische Pfarrerin auf über 7 Jahre in Taufkirchen (Vils) zurückblicken. Der Abschied fiel ihr sichtlich nicht leicht, denn hier hat sie sich wohlgefühlt, hier war sie zuhause. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge trat sie am 1. Juni ihre Stelle als geschäftsführende Pfarrerin in Würzburg an.

Dass die sympathische Seelsorgerin Taufkirchen (Vils) verließ, war offensichtlich keine leichte Entscheidung. Sie hat lange auf eine andere Lösung gehofft, als Martina Oefele aus Dorfen kürzer trat und eine gewaltige Lücke entstand. Die anstehende Fülle der Aufgaben konnte sie mit ihren Kräften nicht mehr bewältigen und entschied sich dazu, „die Notbremse zu ziehen“. Dass es dann so schnell ging, damit hatte auch sie nicht gerechnet. Mit ihrer einzigen Bewerbung in Würzburg konnte sie überzeugen. Ein positiver Nebeneffekt ist die Nähe zu ihren Eltern in Mittelfranken.

Aufgewachsen ist Karin Jordak in Winsbach, Mittelfranken. Ihre Erinnerungen an die Jugend sind ihr noch im Gedächtnis. Vor allem der damalige Pfarrer hat sie durch seine tolle Jugendarbeit beeindruckt und ihren Berufswunsch geprägt. Nach ihrem Studium hat sie ihr Vikariat in Ismaning absolviert und sieben Jahre lang in Hallbergmoos als Pfarrerin zur Anstellung gearbeitet. Danach teilte sich zusammen mit ihrem Mann Gerhard Körber fünf Jahre lang die Stelle als Seelsorgerin im Dekanat Pappenheim. Ihren Einstand in Taufkirchen (Vils) hatte sie im September 2004. „Ich war schon im Dekanat Freising tätig und nach 5 Jahren im Fränkischen hat es mich wieder stärker nach Oberbayern gezogen“, so die Pfarrerin. Besonders die Schnittstelle zwischen Kirche und Psychiatrie in Taufkirchen (Vils) reizte damals die Seelsorgerin.

Vieles konnte Karin Jordak in den vergangenen Jahren bewegen. Neben der Sanierung der Johanneskirche und des Vorplatzes ist sie besonders stolz auf die Gründung und den Neubau der Kindertagesstätte „Spatzennest“ neben der Kirche. „Dass es in Taufkirchen (Vils) die Chance gibt, etwas auf die Beine zu stellen, wäre ohne den Anstoß und die konstruktive Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde nicht möglich gewesen“, so die Pfarrerin rückblickend.

Vermissen wird sie in Taufkirchen (Vils) besonders das gute Miteinander sowie das rege kirchliche Gemeindeleben. Viele schöne Erinnerungen nimmt sie mit. Erinnerungen an einen tollen Lebensabschnitt und an eine wunderschöne Gegend. „Aber natürlich freue ich mich auch auf die neue Herausforderung als Pfarrerin in einer Stadt“, wie sie zugibt. Die Kirchengemeinde der Thomas-Kirche im überschaubaren Stadtteil Grombühl wird zukünftig ihre neue Wirkungsstätte sein, die sie zusammen mit zwei Klinikseelsorgern als erste Pfarrerin betreut. Mit ihren beiden Töchtern und Ehemann Gerhard, der demnächst seinen Ruhestand antritt, zieht sie in das sanierte Pfarrhaus neben dem multi-funktionalen Gemeindezentrum.

Die gesamte Gemeinde Taufkirchen (Vils) und die Kompass-Redaktion wünschen ihr und ihrer Familie für den neuen Wirkungskreis alles Gute und die notwendige Muße, auch ihren Hobbies, dem Tanzen und Handarbeiten, wieder nachgehen zu können.

Wie es jetzt in Taufkirchen (Vils) weitergeht, ist erst einmal offen: Bis ein neuer Nachfolger für die evangelische Kirchengemeinde gefunden ist, hilft Pfarrer Martin Schwenk aus Erding aus.