Am 5. März ist schon wieder alles
vorbei. Und in der Vilsgemeinde mit dem altehrwürdigen Wasserschloss
werden sich wohl viele Menschen fragen, was es denn überhaupt
gewesen sein mag, das jetzt vorüber ist.
Also hier noch einmal und zur Aufklärung: Bis
zu dem oben angegebenen Datum ist bzw. war Fasching. Oder Karneval,
wie es außerhalb der bayerischen Landesgrenzen auch heißt.
Die sogenannte fünfte Jahreszeit, in der sich die Menschen
eigentlich mal so richtig über die Welt und sich selber lustig
machen können.
Schaut man sich zu dieser Jahreszeit in dem Landstrich
zwischen Wetzling und Eldering mit seiner Metropole Taufkirchen
etwas um, hat man allerdings nicht unbedingt den Eindruck, dass
dieser Umstand allgemein bekannt ist. Akribische Recherchen und
ein Blick auf den Veranstaltungskalender der Vilsgemeinde belegen
vielmehr, dass es eine kleine, aber tapfere Minderheit gibt, die
es auf sich nimmt, sich mal zu belustigen, wie es das Faschings-Motto
befiehlt.
Da wäre zum Beispiel die Katholische Frauengemeinschaft,
die mit zweimal „Kinderfasching“ und einem „Faschingskranzerl“
geradezu zu einer Faschings-Hochburg erklärt werden muss. Auch
der TSV lässt sich beim Kinderfasching nicht lumpen. An nächster
Stelle dieser Hitparade der Heiterkeit sollte vielleicht die Freiwillige
Feuerwehr Taufkirchen genannt werden, die Feuerwehrball und Faschingstreiben
am Gerätehaus in die Waagschale der Ausgelassenheit werfen
kann.
Nicht vergessen darf man in dieser Aufzählung
den Frauenfasching in Moosen(Vils) oder den Faschingsball des Schützenvereins
Eichenlaub in Wambach. Und schließlich wird das traurige Schicksal,
dass Taufkirchen auch kein Prinzenpaar geschweige denn eine diesbezügliche
Garde hat, durch die Tatsache etwas gemildert, dass es inzwischen
derart viele Show-Tanz-Gruppen gibt, dass eigentlich das ganze Jahr
über ein kleiner Hauch von Fasching über der Gemeinde
liegt.
Gut, wird mancher an dieser Stelle sagen, das ist doch
besser als nichts und außerdem sind die Zeiten ja wirklich
nicht so lustig. Das scheint dann aber regional bedingt zu sein,
möchte man auf diese Einlassung antworten. Weil man doch weiß,
dass in der Jeckenhochburg Köln in diesem Jahr bis Aschermittwoch
nicht sehr viel weniger als 400 Faschings-Bälle und -Sitzungen
stattfinden, es sogar eine eigene Internet-Suche für Karnevalsveranstaltungen
gibt.
Und weil es schon drei Jahre her ist, dass in Taufkirchen
ein Faschingsumzug durch die Straßen zog, stellt sich der
besorgte Taufkirchener die Frage: Sind wir vielleicht zu schüchtern?
Trauen wir uns mit unserer Fröhlichkeit nicht auf die Straße
und in die Ballsäle?
Wenn dem so ist, hier ein paar ermunternde Worte: Auch
wenn die Zeiten schlecht und die Zukunft düster sind, Lachen
und Fröhlichkeit sind nicht nur erlaubt sondern gerade dann
wichtig. Denn schließlich sind wenigstens diese fast umsonst
und kaum Preissteigerungen unterworfen. pebe