Das Leben mit KI

Eines muss vorweg gesagt werden. Dass sich nämlich der bei manchen Menschen durchaus grassierende Traum wohl nicht erfüllen wird, dass eines Tages die Künstliche Intelligenz, kurz KI genannt, dem Menschen das Denken gänzlich abnehmen könnte. Und er sich dann nur noch auf die Dinge konzentrieren muss, für die Intelligenz nicht unbedingt notwendig ist. Also zum Beispiel fernsehen, essen und/oder trinken.

Unbeschadet dessen ist der Siegeszug von KI aber wohl nicht mehr aufzuhalten. Sie begegnet uns mittlerweile mehr oder minder auf Schritt und Tritt und Alexa. Und vor allem, wenn wir im Internet unterwegs sind oder bei Call-Centern anrufen. Wobei sich im letzteren Fall auch gleich ein bisschen die noch existierenden kleinen Schwächen der Künstlichen Intelligenz zeigen.

Doch wie ein Kenner des Genres mit entsprechender Erfahrung glaubhaft versicherte, gibt es Abhilfe. Weil von der Mitarbeiterin einer Postfiliale für den Fall einer telefonischen Reklamation vorgeschlagen wurde, auf die Fragen des algorithmischen Gesprächspartners am anderen Ende möglichst undeutlich zu antworten. Weil man dann nämlich an einen menschlichen Mitarbeiter weiter geleitet würde.

Und es gibt noch ein weiteres Beispiel dafür, dass KI in manchen Bereichen durchaus noch Fortschritte machen könnte. Das betrifft das Einkaufen im Internet. Denn es ist wirklich nicht so leicht nachvollziehbar, warum beispielsweise nach dem Kauf eines sechsteiligen Topf-Sets noch für Wochen jedes Mal – und selbst nach Suchanfragen philosophischen Inhalts – auf der angeklickten Seite Werbefenster mit weiteren Angeboten für Topf-Sets aufpoppen. Gibt es denn Menschen, die sich mehrere Topf-Sets zulegen?

Doch unbestritten ist auch, dass in nicht wenigen Bereichen KI die Zukunft und ein Fortschritt ist. Zum Beispiel in der Medizin. Zwar folgt KI hier auch einem menschlichen Prinzip. Nämlich dem „Learning by Doing“, also im ungünstigsten Falle dem Lernen aus Fehlern. Aber nichts desto trotz ist in vielen Fällen, beispielsweise bei der Früherkennung von Krebserkrankungen, die Künstliche Intelligenz mehr als dienlich. Lagen doch in diversen direkten Vergleichen die Trefferraten respektive die Anzahl der korrekten Diagnosen bei den entsprechenden Programmen höher als bei Ärzten aus Fleisch und Blut.

Außerdem kann KI für eine erforderliche Diagnose minutenschnell Millionen Daten von Patientenakten durchsuchen und somit eine sehr viel genauere Therapie in sehr viel kürzerer Zeit erstellen, als dies bisher möglich war. Bei solch positiven Ergebnissen ist es natürlich mehr als verständlich, dass sich Menschen oft auch wünschen, dass mancher Autofahrer – gemeint ist immer der andere – durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden möge.

Ob allerdings KI auch in der Politik Anwendung finden wird, ist noch gänzlich offen. Obwohl man es sich bei manchen Entscheidungen und Statements von Politikern respektive Politikerinnen von ganzem Herzen wünschen würde.

pebe