Ostern – das Fest der Auferstehung

Vermutlich ist es ein Test, ob mir zu diesem Thema noch irgendetwas einfällt. Was ja auch nicht so ganz unberechtigt ist. Erstens komme ich in die Jahre. Und zweitens gibt es wohl kaum noch allzu viele Osterbräuche, die noch nicht an dieser Stelle zur Sprache gekommen wären.

Zwar ließe sich natürlich noch explizit auf die Frage eingehen, wie es denn eigentlich dazu kommt, dass Ostern nicht jedes Jahr auf denselben Tag fällt. Beispielsweise auf den 16. April. Aber ich befürchte, dass es kaum noch jemanden gibt, der nicht weiß, dass Ostern stets auf den ersten Sonntag fällt, der auf den ersten Frühlingsvollmond folgt. Was in der Zeit zwischen 22. März und 25. April stattfindet, wie man dank Wikipedia erfährt.

Wie es zu dieser Zeitspanne kommt, soll hier nicht beantwortet werden. Vielleicht ein andermal. Bei genauem Hinsehen ist es auch nicht so wesentlich, woher der Name Ostern eigentlich stammt. Ob er zum Beispiel aus dem Angelsächsischen kommt, wie einst Jakob Grimm vermutete.

Vielleicht ist es sehr viel sinnvoller, sich einmal wieder zu vergegenwärtigen, was dieses Fest für eine Bedeutung hat. Welche Gedanken damit verbunden sind. Dass es ursprünglich ja nicht eingeführt wurde, damit Kinder Ostereier, Süßigkeiten oder vielleicht sogar ein iPhone zwischen ­Büschen und ersten Osterglocken oder bei schlechtem Wetter hinter Schränken und unter dem Sofa suchen können. Und schon gar nicht, damit Erwachsene einen Kurzurlaub machen oder wieder einmal die Verwandtschaft besuchen können, in welchem Winkel der Erde auch immer.

Selbst wenn das auch jeder weiß, trotzdem noch einmal zur Erinnerung und vielleicht doch zur Überraschung des oder der Einen oder Anderen: An Ostern wird die Auferstehung Jesu Christi gefeiert. In diesen Zeiten, in denen Autokraten, Populisten, Nationalisten oder einfach auch nur Machtbesessene mehr denn je Wiederauferstehung zu feiern scheinen, hat Ostern seine besondere Bedeutung, weil es so gänzlich anderes ist.

Denn ganz im Gegenteil zu den aktuellen und beunruhigenden politischen Ereignissen ist die Auferstehung Jesu für Christen ein Signal der Hoffnung. Oder wie es im 1. Korintherbrief Paulus zu lesen ist: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. […] Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen.“

Womit wir schon beim Kern der Sache wären. Dass nämlich den lieben Kleinen nicht ihre Ostereier weggenommen werden müssen. Und den Erwachsenen auch nicht der Kurz­urlaub. Aber vielleicht ja doch noch etwas Zeit bleibt, um sich einmal mit der Frage zu beschäftigen, wie es denn mit unserem Glauben steht. Warum manchmal so wenig Hoffnung zu sein scheint. Und allem Anschein nach in unserer Hemisphäre immer weniger Menschen ihrem Glauben und einer berechtigten Hoffnung folgen. Stattdessen irgendwelchen Rattenfängern hinterher rennen, die so vieles in der Gewissheit versprechen, dass sie es nie halten werden.

Denn ganz nebenbei: Glauben und Hoffen wird auch zu Ostern nicht von Amazon geliefert. Das muss sich jeder selbst erarbeiten.

pebe