Kalendarische Schaltjahre

Es ist bald wieder so weit. Und fast so ein bisschen wie Weihnachten, denn es wird uns etwas geschenkt. Nämlich ein ganzer Tag.

Der bei genauerem Hinsehen dann aber vielleicht doch kein Geschenk ist, sondern eher eine kleine Mogelpackung. Denn wir haben ihn einem Schaltjahr zu verdanken. Und deshalb einen sogenannten zusätzlichen Schalttag im Februar. Wie bekanntermaßen alle vier Jahre – hat man wohl so schon in der Schule gelernt, falls man an diesem Tag gerade aufgepasst hat. Wenn nicht, dann hat man es früher oder später schon irgendwie mitbekommen.

Warum das aber so ist, darüber kursieren mitunter doch unterschiedliche und manchmal sehr abenteuerliche Ansichten. Weshalb wir einmal ausnahmsweise an dieser Stelle die staatlichen Einrichtungen bei ihrem Bildungsauftrag aufklärend unterstützen wollen. Und wer sowieso schon alles weiß, kann trotzdem weiterlesen und sich so die Bestätigung holen, dass er auf dem aktuellen Wissensstand ist.

Für alle anderen fangen wir jetzt erst einmal ganz klein an. Nämlich bei der Tatsache, dass jeder Tag im für uns zuständigen gregorianischen Kalender ca. 57 Sekunden länger dauert als die von uns zugrunde gelegten 24 Stunden. Was sich im Laufe eines Jahres dann zu 365,2425 Tagen summiert. Weshalb nach vier Jahren fast ein ganzer Tag aufgelaufen ist. Ohne dass wir das so richtig gemerkt haben.

Nur mancher wird sich wundern, dass er immer noch nicht zu seiner Steuererklärung gekommen ist. Was natürlich an diesem einen Tag liegen kann. Doch weil das nun auch wieder kein ganzer Tag ist, der dann nach vier Jahren durch einen Schalttag ausgeglichen wird, gibt es noch einen weiteren Abgleich. Nämlich dadurch, dass sogenannte Säkularjahre, also Jahre wie 1800 oder 1900, keine Schaltjahre sind.

Mit Ausnahme der Jahre, die man durch 400 teilen kann, ohne dass ein Rest bleibt. Also zum Beispiel die Jahre 1600, 2000 oder 2400. Das sind dann trotzdem Schaltjahre.

Und was uns jetzt nicht so sehr betrifft, im Jahr 4813 muss sogar noch ein Extra-Schalttag eingefügt werden. Habe ich zwar auch erst annähernd verstanden, nachdem es mir unser Jüngster erklärt hat. Macht aber Sinn, um auf Dauer den Unterschied zwischen den astronomischen Jahren und dem Kalenderjahr auszugleichen.

Warum das allerdings immer alles im Februar passieren muss, wusste noch nicht einmal seine Lehrerin. Aber mein Lexikon. Und natürlich haben wir das – wie übrigens auch die Bezeichnungen der Monate – mal wieder den alten Römern zu verdanken. Bei denen hörte das Jahr nämlich mit dem Februar auf und nicht mit dem Dezember. Weshalb der Schalttag also an den Februar hinten angehängt wurde und nicht dem 31. Dezember folgte.

Was ausgesprochen bedauerlich ist, denn sonst könnte man zumindest alle vier Jahre zwei Tage ausgelassen Silvester feiern. Dieser zusätzliche Tag im Februar reicht hingegen wohl noch nicht einmal um die Steuer zu machen.

pebe