Mobil macht Spaß

Vielleicht sollte man noch ein paar Fotos von den Straßen machen, einfach die derzeitige Situation dokumentieren. Denn es könnte durchaus sein, dass sich die Vilsgemeinde in absehbarer Zeit etwas verändert präsentiert, sozusagen „autofreier“.

Logo GemeindeBusDer Grund dafür: Der Gemeindebus.

Es ist wahrscheinlich hinlänglich bekannt. Falls nicht, hier noch einmal in Kürze die knallharten Fakten: Ab 2. September 2013 wird in Taufkirchen (Vils) ein Gemeindebus verkehren. Wie es der Name schon sagt, der Bus fährt nicht nach München oder Landshut und schon gar nicht nach Castrop-Rauxel, er fährt nur in der Gemeinde. Und zwar von morgens bis zum späten Nachmittag und von Montag bis Samstag. Insbesondere um älteren aber auch um jungen Menschen mehr Mobilität zu ermöglichen.

Dass also zum Beispiel die Oma einfach mal zum Friseur fahren kann, ohne die Schwiegertochter fragen zu müssen, ob die sie nicht hinbringen könnte. Was auch für die Schwiegertochter von Vorteil wäre, weil diese sowieso schon mit ihren zwei Kindern im Dauereinsatz ist, und so nur noch der Friseur gefragt werden muss, wann er denn Zeit hat.

Und nachdem die Schwiegertochter, nennen wir sie einmal Kornelia, jetzt auch nicht mehr jedes Mal die Kinder zur Freundin, zum Fußball oder zur Reitstunde bringen müsste, weil die ja auch den Gemeindebus nehmen können, hätte sie theoretisch jetzt sogar Zeit um selber zum Friseur zu gehen. Was sie aber wohl nicht macht, nein, Kornelia fährt lieber zu einer Freundin, bei der gibt es nämlich meistens einen Prosecco. Und jetzt darf jeder drei Mal raten, wie sie zur Freundin kommt. Richtig! Mit dem Gemeindebus!

Denn Kornelia würde sich lieber mal wieder ein neues Kleid kaufen als immer nur zu tanken. Und weil der Gemeindebus nicht nur auf dem Plakat so freundlich guckt sondern auch noch den Geldbeutel der Leute schont, war das jetzt wirklich keine Übertreibung. Schließlich kostet eine Fahrkarte für Kinder weniger als eine Breze. Und für Erwachsene gerade mal so viel wie ein Coffee to go.

Und wer jetzt immer noch ein Argument braucht: Es gibt 27 Haltestationen. Also selbst wenn Tante Erna genau zwischen zwei Haltestationen wohnt, dann ist das immer noch eine Entfernung, die sogar ihr Vetter noch schafft. Obwohl der etwas schwergewichtig ist.

Bleibt nur ein Problem. Gestandene Männer. Kann es überhaupt gelingen, ihnen ihr liebstes Spielzeug auszureden? Und sei es nur zeitweilig? Aber vielleicht überzeugt das die Herren der Landstraßen und Meister der Parklücken: Also erst einmal sind diese innerörtlichen Kurzstrecken der absolute Horror für jeden Hochleistungsmotor. Und außerdem, um vor den ehrfürchtig staunenden Augen einer rassigen Blondine in einem Rutsch in die kleinste Parklücke zu kommen, muss es erst einmal einen Parkplatz geben.

Warum also nicht besagte Blondine mit einem schwungvollen und athletischen Sprung aus dem Gemeindebus beeindrucken. Schließlich schätzen heutzutage auch Blondinen umweltbewusstes Verhalten. Vielleicht nur dran denken, vorher den Deckel vom Coffee to go gut zuzumachen.

pebe