Nichts für Langweiler

Es ist so weit. Notorische Nörgler können
sich schon mal aufregen. Denn das Programm für den „Taufkirchener
Kultursommer“ ist wieder so richtig opulent geworden. Wenig
zu kritisieren gibt es daran, dass es kaum Überschneidungen
mit anderen Veranstaltungen gibt. Daran hat man gearbeitet.

Worüber
man sich keine Gedanken gemacht hat, das ist die Frage, wie alle
Veranstaltungen auf einer einzigen Seite besprochen werden können.
Weshalb diese Aufgabe zumindest hier im Stenogrammstil bewältigt
werden muss. Sie werden also nicht erfahren, ob sich unser Gemeindeoberhaupt
und Gattin beim Konzert der Klassischen Philharmonie Erding gut
unterhalten haben. Stattdessen werden Sie mit Informationen geradezu überschüttet.

Da wären zum Beispiel die „Kulturtage Taufkirchen“,
die zwar das „Internationale“ im Namen verloren, aber
dafür im vergangenen Jahr sicher neue Fans gewonnen haben.
Sie dauern vom 11.bis 20. Juni, und los geht es mit einer Ausstellung
in Galerie & Wein und einem Konzert des Sängers und Songwriters
Martin Zobel. Eine Tag später sind endlich mal wieder Zwetschgndatschi
zu hören. Die Burschen mit Hang zu Klezmer und anarchischer
Musik werden den Bürgersaal füllen. An gleicher Stelle
und zur selben Uhrzeit, aber einen Tag später sind dann von
der Gruppe Urkraft urige Töne zu hören. Sie spielen u.a.
Archaisch-Obertoniges.

Im Boveda in der Bräuhausstraße
gibt am folgenden Tag der Schauspieler Daniel Burton den Hamlet
als Ein-Personen-Stück,
und am 15. Juni tritt der heimische Liedermacher Stephan Treffler
im „Kratzerstüberl“ auf. Von dort ist es ein Katzensprung
zu Galerie & Wein, wo das „creme duett“ am nächsten
Tag swingt oder auch mal Folklore darbietet. Auf‘s freie
Land hinaus geht es am Donnerstag zum Irl Michi in Eldering, um
die Matching Ties mit Irish Folk zu hören und dann am besten
gleich zurück in den Bürgersaal, wo am Freitag Pablo
Hernandez & Freunde für lateinamerikanische Rhythmen sorgen.

Und weil man den Weg eh‘ schon kennt, geht‘s
am Samstag nochmal nach Eldering zum Indianerfest und am Sonntag
zum Abschiedsfest in die Grund- und Hauptschule, wo jede Menge
Attraktionen geboten werden. Wer sich auf die Schnelle nicht entscheiden
kann, wo er hingehen soll: Im Innenteil gibt‘s noch mal ausführliche
Informationen. Danach fällt es vermutlich noch schwerer …

Und wer jetzt tief durchatmet und sagt, „das
war aber ein toller Kultursommer“, der täuscht sich.
Es gibt noch andere Veranstaltungen. Zum Beispiel von SOVIE am
3. Juli wieder „Jazz
im Park“, wo sich mittlerweile Jazz-Musiker und -Fans aus
allen vier Himmelsrichtungen einfinden.

Klassik-Interessierte kommen
beim Serenadenabend auf der Schlossterrasse am 31. Juli auf ihre
Kosten, der Marktplatz wird am 8. August wieder zum SpielKultUrPlatz.

Open
Air-Kino auf der Schlossterrasse im August hängt natürlich
vom Wetter ab, wohingegen die Dichterlesung mit Peter B. Heim auf
jeden Fall am 18. September stattfindet. Schließlich sind
er und Fuggersaal zwar betagt, aber in gutem Zustand.

Und hier
endet nicht nur die Seite sondern auch der Kultursommer mit dem
Herbstkonzert der Liedertafel am 9. Oktober in der Schulturnhalle
– Halt! Einen Termin gibt es noch. Unter der Hand. Am 19. Juni
zeigen sich im Wasserschloss „Künstler hautnah“.
Aber bitte nicht weitersagen!         pebe