„Mehr Wohnqualität durch sparsames Bauen“

Mehr Wohnqualität
durch sparsames Bauen“ war im Wintersemester
2002/2003 das Motto für eine Gruppe von Architekturstudentinnen
und -studenten bei der Bearbeitung ihrer Entwurfsaufgabe an der Fachhochschule
Regensburg. Unter der Leitung von Prof. Rudolf M. Huber sollte ein
Wohngebiet in Taufkirchen(Vils) geplant werden, das nördlich
von Taufkirchen(Vils) in der freien Flur liegt. Ein kleiner Ausschnitt
aus der städtebaulichen Entwicklungsfläche „Taufkirchen
Nord-West“ war die Grundlage für die Siedlungsplanung
mit sparsamem Grundstücksverbrauch und sparsamen Haustypen.

Die Studienarbeiten wurden am 23. Januar im Taufkirchner
Bürgersaal
der Öffentlichkeit präsentiert. Mehr als 150 Besucher
zeigten sich sehr an den Entwurfsplanungen der künftigen Architekten
interessiert, die auf unterschiedlichste Weisen ihre Vorstellungen
präsentierten.

Gegenüber der konventionellen Bauweise
stellten die 16 Studierenden sogenannte Gartenhofhäuser vor.
Diese Art der Bebauung bietet dadurch, dass ihr Freibereich von
Räumen und Mauern teilweise
umgeben ist, ein geschütztes „Wohnzimmer im Freien“ mit
vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und neuer Privatsphäre.

Eine neue Wohnqualität bei einer Grundstücksgröße
von unter 300 qm wird dadurch möglich, dass Häuser dieser
Bauart sehr dicht aneinander gestellt oder auch unmittelbar zusammengebaut
werden können. Möglich ist dies jedoch nur, wenn eine
Bauleitplanung (Bebauungsplan) das allgemein praktizierte Schema
der Abstandsflächenregelung
und eine Grenzbebauung oder grenznahe Bebauung zulässt.

BEISPIEL eines Gebäude-Ensembles aus
aneinander gebauten Gartenhofhäusern. Gut zu erkennen
sind die abgeschirmten Innenhöfe.

Prof. Rudolf M. Huber, der maßgeblich den städtebaulichen
Rahmenplan für die Entwicklungsflächen Taufkirchen(Vils)
Nord-West mit geplant hat, stellte in einem ausführlichen
Vortrag dar, dass der Typus des Gartenhofhauses nicht neu ist.
In alten Kulturen (z.B. in China und der Antike) ebenso wie im
20. Jahrhundert in unseren Nachbarländern (z.B. Skandinavien,
Schweiz) sind die Vorbilder dieser Gartenhofhäuser zu finden.

BEISPIEL eines
Gartenhofhauses. Zusätzliches Merkmal ist hier ein nicht
rechteckiger Grundriss.

Futuristisch
anmutende Entwürfe, wie sie die jungen Architekten
präsentierten, sind auch in Taufkirchen(Vils) in den kommenden
Jahrzehnten realisierbar. So könnte in den Wohngebieten, die
in den nächsten 50 Jahren zwischen dem Stephansbrünnlbach
und dem Bereich westlich des Baugebietes „An der Landshuter
Straße“ denkbar sind, das Motto „mehr Wohnqualität
durch sparsames Bauen“ verwirklicht werden.

Die Entwurfsplanungen
der Studenten werden in einer ausführlichen
Dokumentation zusammengestellt und den Bürgern zur Einsichtnahme
angeboten. Mehr Informationen zu dem Thema „Mehr Wohnqualität
durch sparsames Bauen“ erhalten interessierte Gemeindebürger
vorab bei Prof. Rudolf M. Huber, Tel. 08452 / 732330.