… DER GMIATLICHKEIT: JOSEFI ZUM BEISPIEL
Warum Josefi eigentlich im März und nicht im Sepp-Tember gefeiert wird, ist (k)eine berechtigte Frage. Dem Augustus gedenkt man ja auch im August. Und der Merz wird im März Kanzler (falls die Wahlprognosen bei Redaktionsschluss richtig lagen).
Aber nix mehr is gwiß heutzutags. Früher, vor ein paar Jahrzehnten, hat man sich noch drauf verlassen können, dass in jeder Familie ein Sepp (und auch eine Maria) zu finden war. Weshalb man den 19. März als Feiertag arbeitsfrei hielt und ihn 1968 doch abschaffte. Seitdem is’s mit da Gmiatlichkeit wieder a bisserl mehra vorbei.
Wenn ma scho beim Jahreskreis han: am 14. März ist der Pi-Tag, da kreist das Gedenken um die Kreiszahl π. Die ISO-Datumsschreibweise 3-14 gleicht eben π: 3,14… Vielleicht könnte man da am Kreisverkehr in Taufkirchen eine kleine Gedenkrunde (rund soll sie schon sein, wegen π) abhalten – am besten mit einem Josefi-Bock.
So einen Bock haben die Straßenbauer m. E. beim Kreisverkehr in Johannrettenbach geschossen (oder getrunken). Warum muss der so scheel in der Landschaft liegen …?
Hättens den nicht grad hindrapieren können? Mir kommts vor, als hätten die da Daumen mal π gemessen. Des is doch für die ästhetischen Augen jedesmal ein Ärgernis!
Ein in meinen Augen schöner Feiertag ist auch der 8. März: der Internationale Frauentag. Obwohl auch von den Vereinten Nationen propagiert, hat er im Westen im Gegensatz zum einst sozialistischen Osten Europas erst in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit erhalten. In Russland z. B. hab ich oft erlebt, wie an diesem Tag jeder (!) Mann einen Strauß Blümlein mit nach Hause bringt, und Frauen, die von der Arbeit kommen, haben alle mindestens eine Blume in der Hand. In Berlin ist’s gang und gäbe, dass der Buchverkäufer der Kundin „einen schönen Feiertag“ wünscht. Man muss nicht gleich feministisch aufschreien: Nur ein Tag für die Frau, und der Rest des Jahres …? Einfach als schöne, ehrliche Geste nehmen und sich ins Bewusstsein rufen: der Tag ist ja beides – eine Liebeserklärung an die Frau und ein Aufruf, für Gleichberechtigung einzutreten.
In dem Sinne wäre auch Josefi ein feiernswerter Feiertag! _Markus Tremmel