Wambach – ein Blick in die Ortsgeschichte

Wambach wird urkundlich erstmals im Jahr 836 erwähnt und zwar in dem Traditionscodex des alten Bistums Freising aus dem achten Jahrhundert, in dem fein säuberlich alle Landschenkungen an den Bischof von Freising verzeichnet sind. Die damalige Bezeichnung des Ortes war „Waraminpah“, was so viel heißt wie „zum warmen Bach“.

836 war allerdings nicht die Geburtsstunde des Ortes, sondern lediglich das Jahr der ersten Nennung. Wie aus einem Vortrag des mittlerweile verstorbenen Kirchenhistorikers Dipl.-Theologe Georg Brenninger hervorgeht, besteht die Theorie, dass Wambach an der alten Römerstraße lag, die über Pons Aeni (Pfaffenhofen am Inn bei Rosenheim) nach Castra Regina (Regensburg) führte. Dafür spräche beispielsweise auch das Indiz, dass nach den Entdeckungen bei der Renovierung 1972 die Wambacher Kirche St. Lampert zu den ältesten Kirchen im Landkreis Erding gezählt werden muss. Insbesondere konnte an der Nordseite des Altarraumes eindeutig eine romanische Substanz nachgewiesen werden. Der letzte endgültige Beweis für einen solchen Verlauf der Römerstraße konnte allerdings bis heute nicht erbracht werden. Einigermaßen sicher scheint nach Brenninger bislang nur, dass die hiesige Gegend etwa ab dem Jahr 600 n. Chr. von Freising und Regensburg aus erschlossen wurde. In einer weiteren Freisinger Aufzeichnung taucht von 1078 bis 1104 ein „Edler Odalrich de Wanichinpach“ als Zeuge auf.

Die Pfarrkirche von Wambach wird bereits 1315 in den „Konradinischen Matrikeln“ (Matrikel = Kirchenverzeichnis) als „Wampach“ mit zwei Filialen aufgeführt. Nach der „Sunderdorff’schen Matrikel“ gehören fünf Filialen (Geislbach, Kögning, Burgharting, Reichersdorf, Sulding) zur Pfarrei Wampach.

1389 wird im Reg. Seligenthal eine Person, namens „Chunrad der Wambekh von Mosen“ genannt. In einer Kaufurkunde von 1432 erscheint ein „Stephan der Wampeck“, der „seinem lieben Herrn und Vetter Hansen dem Reichelstorfer“ zwei Teile Zehnt aus dem Hof zu Wampach verkauft.

Nach dem Scharwerksverzeichnis (Scharwerk = Leistungen der Dorfgemeinschaft) von 1571 gehörte die Obmannschaft Wampach zum Amt Lindegras: „Wampach, Hegkh, Waltersperg, Schönau, Stauthausen, Obernwampach, Höch, Khrötlsperg, Lehen, Ennglschalling, Pachreit, Mühlhouen“. Im Bereich der Obmannschaft Wampach gab es zu dieser Zeit einen Bauern, sieben Huber (= Besitzer eines Bauerngutes), 14 Lehner (=Nutzungsberechtigte) und 16 Söldner.

Wambach blieb im 30-jährigen Krieg (1618 – 1648) durch die Schwedeneinfälle nicht verschont. So heißt es, dass eine „Wilde Soldateska“ in Wambach hauste, die den Pfarrhof niedergebrannt hat. Der heutige Pfarrhof wurde um 1760 erbaut.

Das Ortsbild von Wambach wird von jeher durch die dominante Pfarrkirche, deren Patron der Heilige Lampertus ist, geprägt. Die Pfarrkirche, bei der im Kern es sich um einen gotischen Bau handelt, wurde 1887 um das Doppelte nach Westen verlängert. Außerdem wurde in diesem Jahr der alte Zwiebelturm durch die heutige Spitzhaube ersetzt.

Um die Pfarrkirche reihten sich im Laufe der Zeit immer mehr Gebäude, so dass sich Wambach zu einem stattlichen Dorf entwickelt hat. Dies zeigt eindrucksvoll die gezeichnete Postkarte, die um ca. 1900 erstellt wurde. _Konrad Karbaumer

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