Der Hochwasserschutz und die Reinhaltung unserer Gewässer spielten in der Vergangenheit immer schon eine große Rolle in der Gemeinde Taufkirchen (Vils). Mit dem Ziel, die Flora und Fauna der heimischen Vorfluter nachhaltig zu schützen und präventiven Hochwasserschutz zu betreiben, hat die Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Büro Wipflerplan aus Planegg die im Gemeindegebiet vorhandenen Einleitstellen der Regenwasserableitungen örtlich gesichtet, erfasst und in einer Dokumentation mit Übersichts- und Lageplänen zusammengestellt. Nach der Verknüpfung mit den dazu gehörenden abflusswirksamen Flächen erfolgte die qualitative und hydraulische Bewertung.
Das Ergebnis der Berechnungen und die daraus resultierenden Maßnahmen wurden dem Gemeinderat am 14.04.2015 vorgestellt. Einstimmig wurde beschlossen, auf Basis dieser Grundlagen die erforderliche wasserrechtliche Erlaubnis beim zuständigen Wasserwirtschaftsamt zu beantragen. Erfreulich ist, dass trotz der großen Anzahl der ermittelten Einleitstellen von 124 Stück nur an wenigen Stellen hydraulischer Nachbesserungsbedarf festgestellt wurde. Dies ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass die Gemeinde Taufkirchen (Vils) bei allen Neu- und Umbaumaßnahmen am Abwassersystem in den vergangenen Jahren stets im Vorfeld hydraulische Berechnungen durchführen ließ und entsprechend viele dezentrale Rückhaltevolumen schaffte.
Die erarbeiteten Basisdaten können bei jeder künftigen Entwicklung als Grundlage dienen, sie verschaffen einen schnellen Überblick über den Bestand und sind dadurch eine wichtige Entscheidungshilfe bei allen weiteren Erschließungsplanungen.
Eine weitere wichtige Entscheidung hat der Gemeinderat in derselben Sitzung in Sachen Gewässer- und Hochwasserschutz getroffen, indem er eine kurzfristig notwendig gewordene Ertüchtigungsmaßnahme in einem Regenüberlaufbauwerk des Mischwasserkanals in Moosen zur Ausführung freigab und dafür freigewordene Finanzmittel, die durch Einsparungen in der Klärwerksertüchtigung zur Verfügung stehen, bereitstellte.
Im Zuge der Betrachtung der Mischwasserkanalbauwerke im Rahmen der jüngsten Neuerstellung des Generalentwässerungsplanes und der mittlerweile in den Überlaufbauwerken nachgerüsteten automatischen Ereignismeldungen hat sich herausgestellt, dass die betriebliche Funktion der rein mechanisch arbeitenden Drossel im Regenüberlaufbecken RÜB 4 östlich von Moosen oft nicht störungsfrei gegeben ist, was einen ständigen und erheblichen Wartungs- und Überwachungsaufwand mit sich bringt.
Dieser Zustand kann außerdem zur Folge haben, dass der, der Kläranlage unmittelbar vorgeschaltete Notüberlauf, ungewollt anspringt und dies zu einem unerwünschten Abschlagsereignis in den Vorfluter führt. Es ist deshalb notwendig, in Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt dort in einem Fertigteilschacht eine sogenannte e-Schieber-Drossel einzubauen, um kurzfristig Abhilfe zu schaffen. Die Baukosten belaufen sich voraussichtlich auf rund 113.000 € brutto.