30 Jahre Einsatz für junge Erdenbürger

Wer anfängt, über die letzten 30 Jahre seines Lebens nachzudenken, ist eine Weile beschäftigt. So ergeht es auch Beate Mundigl, die seit drei Jahrzehnten die Geschicke des Kinderhauses in Moosen (Vils) lenkt. Viel fällt ihr ein, und viele Erinnerungen sind mit einem herzlichen, wohlwollenden Lächeln verbunden.

Los ging es am 1. Dezember 1986 im umgebauten Lehrerwohnhaus gegenüber der Moosener Grundschule mit 20 Kindern vormittags und weiteren 20 am Nachmittag, jeweils betreut von einer Erzieherin und einer Kinderpflegerin. Schnell wurden aufgrund der großen Nachfrage die Räumlichkeiten zu klein, sodass die Gemeinde Taufkirchen (Vils) an heutiger Stelle einen modernen und funktionalen Neubau errichten ließ, der am 1. September 1994 in Betrieb genommen wurde. Er beherbergte drei Gruppen, die von 7.30 – 13.30 Uhr geöffnet hatten, um halbtags arbeitenden Eltern eine adäquate Betreuungszeit anbieten zu können.

Die drei Gruppen, der Fuchsbau, die Bärenhöhle und das Igelnest, durften sich entwickeln, pädagogisch bestens betreut und mit einer durchdachten Konzeption versehen, die das Wohlfühlen an einem Ort der Rücksicht auf die Individualität jeden Kindes an erste Stelle stellt. Dies gilt bis heute und wird täglich gelebt.

Im Juni 2006 feierte man das 20-jährige Bestehen mit einer von einer Mutter selbst gestickten Standarte und dem eigens herausgegebenen Bilderbuch „Eine märchenhafte Reise – wie Fuchs, Igel und Bär in den Kindergarten kommen“. „Ein wunderbares Fest“, wie Beate Mundigl sich erinnert. Zum 25-Jährigen im Jahr 2011 gab’s dann eine Erinnerungstasse mit handgemalten Motiven aus der Hand einer Erzieherin.

Einen weiteren großen Umbruch gab es im September 2012, als aus dem Kindergarten ein Kinderhaus wurde, nun ergänzt um die Kinderkrippe. Dort werden maximal 12 Kinder von einer Erzieherin, einer Kinderpflegerin und einer Praktikantin im sog. Sozialpädagogischen Seminar betreut. Die Hausöffnungszeit erstreckt sich nun auf die Zeit von 6.45 bis 16.30 Uhr. Das warme Mittagessen wird vom Caritas Mehrgenerationenhaus angeliefert.

Derzeit beschäftigt das Kinderhaus St. Stephanus neben der Leitung durch Beate Mundigl fünf Erzieherinnen, fünf Kinderpflegerinnen und zwei Praktikantinnen. Das jährliche Sommerfest sowie die Festlichkeiten rund ums Kirchenjahr gehören ebenso zu der beliebten Einrichtung wie der monatliche Besuch im Wald.

Beate Mundigl findet es toll, dass sie und ihr Team so gut von den örtlichen Vereinen angenommen werden. Die Zusammenarbeit mit der Grundschule funktioniere bestens, meint sie, und man suche auch oft nach Anknüpfungspunkten zur Villa Moosen, der örtlichen Senioreneinrichtung. Dort startete auch heuer wieder der traditionelle Laternen­umzug an Sankt Martin.

Der Träger des Kinderhauses, die katholische Kirche, schuf im Januar 2015 einen wichtigen Meilenstein für den organisatorischen Ablauf des Kinderhauses: Den Kita-Verbund Taufkirchen (Vils), dem auch das Taufkirchener Kinderhaus Pauli Bekehrung, das Kinderhaus Mariä Heimsuchung in Hohenpolding sowie das Kinderhaus St. Johannes in Steinkirchen angehören. „Das ist für uns eine absolute Erleichterung in der täglichen Arbeit, da Frau Bock im Taufkirchener Pfarrbüro in allen Fragen sehr gut weiterhelfen kann“, meint Beate Mundigl. Den Kreis der Kinderhausfamilie schließt nicht zuletzt ein aktiver Elternbeirat sowie ein sehr rühriger Förderverein.

Nähere Infos im Kinderhaus unter 08084 7874.

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