Spatenstich für die B388-Umfahrung

Es gibt nicht viele Orte in Deutschland, in deren Zentrum sich zwei Bundesstraßen, kreuzen wie hier in Taufkirchen (Vils) die B15 und B388, und das entsprechende Verkehrsaufkommen mit sich bringen. Eine der beiden Bundesstraßen hier in der Vilsgemeinde bekommt nun eine Umfahrung.

Jahrzehnte hat die Kommune mit Unterstützung der Ortsverkehrswacht darum gekämpft. Bereits im September 2015 wurde der Planfeststellungsbeschluss durch die Regierung von Oberbayern erlassen und die Umfahrung in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes eingestuft. Erst am 21. März dieses Jahres fand der Spatenstich statt.

Die zweispurige Umgehung der B388 wird eine Länge von rund 5,4 Kilometern ha­ben, die Kosten werden auf mehr als 52 Mio. Euro veranschlagt. 11,2 Mio. Euro wurden für den Grunderwerb ausge­geben. Für die Umfahrung werden etwa 50 Hektar landwirtschaftlicher Grund versiegelt sowie weitere 3,5 Hektar Wald.

„Kaum sind Jahrzehnte vergangen und eine Straße ist geplant.“ Diesen Seitenhieb konnte sich Taufkirchens Altbürgermeister und Vize-Landrat Franz Hofstetter beim Spatenstich in seiner Heimatgemeinde nicht verkneifen.

Dennoch betonte er, es ist ein großer Tag für Taufkirchen (Vils), weil die Belastun­gen für diejenigen, die im Ortszentrum wohnen und arbeiten, weniger werden.

Wie wichtig dieses Straßenbauprojekt für Bund und Freistaat ist, zeigten deren Vertreter auf. Neben dem Bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter nahmen der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Michael Theurer sowie Baudirektor Christian Mattmann vom Staatlichen Bauamt Freising am Spatenstich teil.

Bürgermeister Stefan Haberl erinnerte an die lange Vorgeschichte, die 1937 mit den ersten Überlegungen für eine Umfahrung begonnen hat, wie ein Baulinienplan bezeugt. Die prosperierende Wirtschaft führte zu immer mehr Straßen- und vor allem Schwerverkehr im Ort. Bis zu 30.000 Fahrzeuge pro Tag sind es bei Verkehrszählungen in Spitzenzeiten gewesen. 2008 hat sich der Gemeinderat letztendlich für die Nordvariante ausgesprochen und das Verfahren wurde in Gang gesetzt.

„Mit der geplanten Fertigstellung im Jahr 2027 – 90 Jahre nach Vorlage des ersten Baulinienplanes – wird unsere Gemeinde durch die Umfahrung an Lebens- und Aufenthaltsqualität gewinnen sowie weniger Lärm und vor allem mehr Sicherheit im Zentrum erreichen“, so Stefan Haberl.