40 Jahre Karate Dojo Taufkirchen

Im Sommer 1973 gründeten sechs Kampfsportbegeisterte im Waldbad Café einen Karateverein. Zunächst wurde auf dem Tanzboden, später dann in Oberdorfen trainiert. Seitdem gab es viele Trainerwechsel, darunter Gerd Rambowski, Karl-Heinz Klupp, Gudrun Hisatake und Georg Hobmaier. Zu Beginn gehörte Karate dem Judo-Verband an, erst später erfolgte die TSV-Mitgliedschaft.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich neben einer Gruppe für Erwachsene auch eine Kindermannschaft mit vielen weiblichen Mitgliedern. In den letzten 40 Jahren wurden auch zahlreiche Meisterschaften, wie die Oberbayerischen Jugendmeisterschaften, die Bayerischen Schülermeisterschaften oder die Deutschen Vollkontaktmeisterschaften vor Ort ausgerichtet.

In Taufkirchen wird mittlerweile die Stilrichtung Kyokushin Budo Kai praktiziert. Hier kann in vier Kampfsysteme unterschieden werden: vom normalen Vollkontakt-Karate bis hin zum Freefight. Wichtig bei diesem Kampfsport sind die Disziplin und der Kampfgeist sowie der Respekt vor Höhergraduierten. Um die Verletzungsgefahr größtmöglich zu minimieren, müssen alle Übungen exakt ausgeführt werden.

Kampfszene
Trainer Heinz Kulse mit Sohn Andreas beim Kampftraining

Jedes Jahr finden ein bis zwei Prüfungen statt, die Trainer Heinz Kulse selbst leitet. Er ist das einzige Mitglied, das seit der Anfangsriege noch aktiv dabei ist und feiert somit heuer sein eigenes 40-jähriges Karatejubiläum. Er besitzt den 2. Dan Kyokushin Budo Kai und den 2. Dan in Kyokushinkai Karate und kann somit aus eigenen Erfahrungen die Sportler bestmöglich auf die Prüfungen vorbereiten. Außerdem ist Heinz Kulse allgemeiner Übungsleiter im Deutschen Sportbund und hat die Trainer- und Prüfungslizenz im Deutschen Karateverband.

Zum 40-jährigen Jubiläum führt die Karateabteilung am 15. November im Bürgersaal ab 19 Uhr ihr Trainingsprogramm vor. Neben den Standtechniken werden auch Würfe und Bodenkampftechniken des Kyokushin Budo Kai gezeigt. Die Effektivität des Kampfsystems wird in verschiedenen Selbstverteidigungsszenen demonstriert. Im Bereich Kobudo (Waffenkampf) zeigen die Aktiven, dass sie nicht nur mit leeren Händen (Karate bedeutet leere Hand) zu kämpfen verstehen. Höhepunkt der Veranstaltung wird sicherlich die Vorführung von spektakulären Bruchtesten sein. Hierbei werden die Karatekas mit verschiedenen Körperteilen unterschiedliche Materialien wie Holz oder Stein zerschlagen. Auch ein scharfes Katana (Samurai-Schwert) kommt bei einem sehr gefährlichen Test zum Einsatz. Der Eintritt ist übrigens kostenlos.

Wer sich auch vom Karate-Fieber anstecken lassen möchte, der darf jederzeit ins Training für Kinder von acht bis elf Jahren freitags von 17.00 bis 18.30 Uhr oder für Jugendliche ab 12 Jahren sowie Erwachsenen montags und freitags von jeweils 18.30 bis 20.30 Uhr in der TSV-Halle vorbeikommen.

Die gesamte Taufkirchener Karatemannschaft freut sich auf viele interessierte Besucher am 15. November!

Veränderungen bei SOVIE eV.

Knapp 20 Jahre gibt es in Taufkirchen (Vils) den Verein SOVIE e.V., der sich durch Wohnangebote und Arbeitsmöglichkeiten für die Integration psychisch kranker Menschen einsetzt und mit kulturellen Angeboten im Wasserschloss die Bevölkerung und Patienten der nahegelegenen Klinik gleichermaßen ansprechen möchte.

Bei der Jahresversammlung am 18. Oktober wurden einige personelle Veränderungen vollzogen. Für Sepp Moser, der sich aus dem Vorstand zurückgezogen hatte, wurde Verena Klein, neue Chefärztin der Forensik und langjähriges Vereinsmitglied, einstimmig als Nachfolgerin gewählt. Mit den weiter amtierenden Vorständen Hartmut Tenter und Hans Lechner ist die Führung wieder komplett. Hermann Hoffmann wurde als zweiter Rechnungsprüfer neben Rudi Dengler gewählt.

In der Geschäftsführung der gemeinnützigen SOVIE’s Arbeits-GmbH, zu der neben SOVIE’s Café und Laden auf dem Klinikgelände auch die „Schlossgastronomie“ gehört, ergab sich im Vorfeld ebenfalls ein Wechsel. Für Christine vom Hofe konnte mit Markus Winkler ein erfahrener Gastronom gewonnen werden, der außerdem als leitender Mitarbeiter der Krankenhauskantine beste Kenntnisse und Voraussetzungen für eine enge Zusammenarbeit mit der Klinik mitbringt.

Im Jahresrückblick wurden die Aktivitäten des Vereins dargestellt. Auch sie brachten wichtige Veränderungen mit sich. Im Zuge von Sanierungsmaßnahmen wird SOVIE’s Café seit Juli renoviert. Nach erfolgreichen Verhandlungen stellt die Klinikverwaltung dafür einen beachtlichen Zuschuss zur Verfügung. Die Neueröffnung des Cafés ist für Mitte November geplant.

Der Kulturbetrieb im Schloss wurde deutlich ausgebaut. Seit Jahresbeginn finden abwechselnd Discoabende und Live-Konzerte mit Rockbands statt, die sich steigender Beliebtheit besonders bei den Patienten erfreuen. Bei der 750-Jahr-Feier des Wasserschlosses organisierte der Verein das musikalische Programm am Festsonntag. Ein besonderer Leckerbissen war das dreitägige Festival „Jazz im Schloss“ Anfang Juli.

Diese Angebote stellten für die Vorstandschaft eine Herausforderung dar, waren aber nur möglich durch die tatkräftige Unterstützung der Gemeinde Taufkirchen (Vils), der Klinik sowie durch großzügige Spender und Sponsoren. Dafür bedankt sich der Verein SOVIE e.V. bei allen sehr herzlich.

Mit der Einrichtung „SOVIE’s Wohnen“ im Wasserschloss, der „Schlossgastronomie“, die Arbeitsplätze für Klinikpatienten bietet, und dem Kulturbetrieb ist der Verein SOVIE Hauptakteur und Nutzer im Schloss. Einerseits werden damit die Vereinszwecke verfolgt, zum anderen ist das ausbaufähige Kulturangebot die beste Gelegenheit, nach dem Jubiläumsjahr die historische Anlage weiter zu beleben.