Schüler der Realschule spenden

für die Flüchtlingshilfe der Gemeinde und für UNICEF

„Das Entscheidende sind die Gedanken, die sich die Schüler zur Verwendung ihrer Spende gemacht haben“, urteilte Josef Hanslmaier, Direktor der Realschule bei der Übergabe von 1.500 € an die Flüchtlingshilfe der Gemeinde Taufkirchen (Vils). Damit bekämen die Kinder und Jugendlichen einen Blick für soziale Unterschiede und den eigenen Wohlstand.

3.000 € hatten die Schüler beim Weihnachtsbasar durch den Verkauf von Getränken, Speisen und Gebasteltem erwirtschaftet. Im Beisein aller Klassensprecher übergab die Schülermitverantwortung (SMV) nun die Hälfte an die Flüchtlingshilfe der Gemeinde. Weitere 1.500 € gehen an UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, für die Schul- und Berufsausbildung von Mädchen und Frauen in Afrika.

Verbindungslehrerin und Organisatorin des Basars, Juliane Dullinger, lobte die Schüler: „Es ist ein starkes Stück, was ihr geleistet habt“. Bürgermeister Franz Hofstetter bedankte sich und erläuterte den Verwendungszweck der Spende. Derzeit befinden sich ca. 190 Flüchtlinge in Taufkirchen (Vils). Deren Grundversorgung ist zwar gesichert, dennoch gibt es Aufwendungen, die darüber hinaus gehen. Hierfür hat die Gemeinde ein Konto eingerichtet, um den Geflüchteten beispielsweise Internetzugang zu ermöglichen oder ihnen Bus- oder Bahntickets zur Verfügung zu stellen. Auch zur Integration, etwa zur Übernahme von Vereinsgebühren, soll die Spende verwendet werden.

Text und Foto: Fabian Holzner

Spende Realschule
Spendenübergabe (v. li.): Markus Neugebauer (Verbindungslehrer), Caro Stanglmayr (Gemeinde Taufkirchen), Bürgermeister Franz Hofstetter, Mia Eibl (Klassensprecherin 6 d), Sophia Mugler (SMV), Schulleiter Josef Hanslmaier, Linda Wägner (SMV), Juliane Dullinger (Verbindungslehrerin), Gina Markwica (SMV), Anja Schwaneberg (Klassleitung 6 d) und Georg Brenninger (Klassensprecher 6 d).

Inklusion konkret – Gefühlte Barrieren

Ein Bericht von Ayse Beyer

Ayse BeyerIn den bisherigen Kompassartikeln zum Thema Inklusion ging es um echte Barrieren wie Wege, Hindernisse und die daraus resultierenden konkreten Probleme. Ich berichte in meinem Beitrag über ein Thema, das jeder subjektiv wahrnimmt, denn es geht nicht um eine direkt messbare Einschränkung.

Die Frage, ob ich mich in Taufkirchen (Vils) integriert fühle, kann ich nur unter Berücksichtigung meiner Erfahrungen aus der Vergangenheit beantworten. Glücklicherweise waren sie in der Regel positiv. Vielleicht liegt es daran, dass ich durch meine Persönlichkeit einem Spruch wie „Ach, schau an, da kommt die Schwarze!“ keine große Bedeutung beimesse und einfach mit einem frechen Spruch antworte. Vielleicht ist es sogar mein Geschlecht, das es mir etwas erleichtert. Ich habe oft beobachtet, dass es Männer schwieriger haben, in einer Gesellschaft, einem Freundeskreis oder dem Arbeitsumfeld integriert zu sein oder sich entsprechend zu fühlen. Frauen wird oft eine Opferrolle zugeordnet, die eher ein Helfersyndrom weckt. Im Gegensatz dazu bestehen gegenüber ausländischen Männern meist negative Vorurteile.

Den Wohlfühlfaktor, den ich erreicht habe, hatte ich nicht mein ganzes Leben. Aufgewachsen in der zweiten Generation in Deutschland in einem sehr konservativen Elternhaus sind sehr oft zwei Welten aufeinander geprallt, in denen ich mich zurecht finden musste. Das strenge Elternhaus stand im Kontrast zu den liberalen Erziehungsmethoden bei Freunden. Es gab andere Ess- und Trinkgewohnheiten und auch äußerlich war ich immer anders. Besonders schwierig ist es, wenn sich auch die Religion zusätzlich zur Kultur und Sprache der anderen unterscheidet. Ich frage mich, wie tolerant Menschen mir gegenüber wären, wenn ich ein Kopftuch, einen Sari oder einen Turban tragen würde. Toleranz fängt für mich erst da an, wenn man etwas, das man nicht kennt und vielleicht auch nicht ohne weiteres verstehen kann, trotzdem nicht verurteilt.

Ich kann sagen, dass ich mich in Deutschland integriert fühle. Eigentlich stelle ich mir die Frage der Integration gar nicht, weil ich mich hier nicht fremd fühle und auch nicht als Fremde wahrgenommen werde. An meinen Eltern kann ich jedoch sehen, wie schwierig es ist fremd zu sein. Sie konnten nicht richtig Deutsch und hatten auch keine deutschen Freunde. Am öffentlichen Leben haben sie nicht teilgenommen. Trotzdem ist es ihnen gelungen, ihren Kindern einen Weg in die Mittelschicht zu ermöglichen.

Daher sieht mein Leben heute anders aus. Als ich nach Taufkirchen (Vils) gezogen bin, habe ich selbst über meine Kinder Anschluss in der Nachbarschaft gefunden. Besonders wichtig finde ich es, dass sich die Menschen innerhalb von Vereinen, ehrenamtlicher Arbeit oder bei Veranstaltungen begegnen und einander besser kennen lernen. Nur so kann man Vorurteile verhindern.

Taufkirchener Tafel

Mit einer großen Lebensmittelspende der Frauengemeinschaft Steinkirchen sowie des Pfarrgemeinderats Steinkirchen endete am 19.03. die große Frühjahrsspendenoffensive aus dem Holzland. Zuvor hatten schon die Grundschulen Schröding und Hohenpolding und der Pfarrverband Holzland sowie die Kinderkirche gespendet. Die „Holzländer“ unterstützen so die Tafel seit vielen Jahren, nicht nur, weil die Tafel auch Kunden aus Hohenpolding, Steinkirchen, Inning und Kirchberg betreut. Wir sagen Dankeschön!

Bitte beachten Sie, dass die Tafel am 1. Mai geschlossen bleibt; dementsprechend werden an diesem Tage sowie am Montag, 30. April keine Waren abgeholt.

Ausführliche Spendenberichte: www.taufkirchener-tafel.de