Kranzniederlegung am Jahrestag der Deportation

Am 21. Oktober haben die Vilsgemeinde und das kbo-Klinikum im Innenhof des Wasserschlosses jener 94 Pfleglingen gedacht, die während der NS-Zeit aus der damaligen Landesfürsorgeanstalt Taufkirchen (Vils) deportiert wurden.

In Erinnerung an diese Euthanasieverbrechen legten Bürgermeister Stefan Haberl und Rudolf Dengler, Standortleiter des kbo-Klinikums, Kränze am Wasserschloss nieder. Hier waren die Opfer des Nationalsozialismus bis zu ihrer Deportation untergebracht.

Das kbo-Isar-Amper-Klinikum hat im Rahmen seiner 100-jährigen Geschichte die Vergangenheit aufgearbeitet und in einer Chronik transparent gemacht. Die Deportation der 37 Männer und 57 Frauen erfolgte im Oktober 1940.

Den Jahrestag nahm man nun zum Anlass, um diesem „abgründigen und grauenvollen Geschehen zu gedenken“, so Bürgermeister Stefan Haberl. Nach dem Zweiten Weltkrieg seien die Schicksale dieser Opfer ignoriert worden. Mit der Kranzniederlegung wolle man den Toten eine Stimme geben. Trauer und Gedenken könnten Wege zur Aussöhnung leisten.

Stefan Haberl dankte dem Klinikum, dass es den Anstoß gegeben habe, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.

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Im Vordergrund, von links: Bürgermeister Stefan Haberl, Vizelandrat Franz Hofstetter und Klinikchef Rudolf Dengler gedachten mit Kerzen und einer Kranzniederlegung der Opfer.