WENN’S NICHT RUND LÄUFT …

… HILFT UNS DAS OARKARRERN WEITER

Direkt rund läuft‘s grad nicht. Kaum ist der Pandemie-Albtraum (wenn auch nur scheinbar) zu Ende, sind wir im Krieg aufgewacht. Auch wenn das für uns ein starkes Wort ist – Krieg in der Ukraine schaut nochmal ganz anders aus als unsere Sorgen an der Tankstelle. Und doch ist das Geschehen nicht fern, und geflohene Menschen suchen und erhalten auch bei uns Schutz. Wie geht es weiter? Ostern kommt. So geht’s weiter!

Damals, vor 2.000 Jahren, waren es auch wirre Zeiten, gewalttätig und voller Umbrüche. Ziemlich aussichtslos, dass sich daran irgendetwas ändern würde. Und doch haben ein paar angefangen, gegen den Hass anzugehen und für den Frieden aufzutreten. Zunächst hat das zum Desaster des Karfreitags geführt. Resigniert sind die Jüngerinnen und Jünger nach Hause gegangen. Nicht lange, weil sie dann gespannt haben, dass es nicht das Ende sein sollte.

Interessant ist, dass es für das große Weltbewegen oft nur kleiner Vorbilder bedarf: einzelne Menschen, die in entscheidenden Momenten etwas anders machen und sich nicht irritieren lassen vom allgemeinen „Kannst eh nix macha“. Hierzulande und auch in Taufkirchen müssen wir dabei noch nicht einmal den unglaublichen und weltbewegenden Mut aufbringen, wie jene russische Fernsehredakteurin neulich in Moskau (und auch sehr viele andere in Russland übrigens, die wie wir fassungslos sind). Wir hier können und dürfen freien Mutes vorangehen und in vielen kleinen Dingen einen Unterschied machen. Und wir tun das auch auf vielfältige Weise.

Den Unterschied beim Brauch des Oarkarrerns macht das rot gefärbte Ei aus. Das gibt die holde Maid dem Burschen, den sie am liebsten hat. Das „karrern“ kommt vom Karren, mit dem einst die entsprechenden örtlichen Händler, die Karrer eben, Eier (oder Schmalz o. ä.) eingesammelt und zum Markt gebracht haben. Wir in Wambach haben noch einen Karrer. Der sammelt schon seit über einem halben Jahrhundert keine Eier mehr ein, bis heute und inzwischen mit dem Tankwagen aber die Milch von den Bauernhöfen.

(Oster-)Eier laufen auch nicht rund. Dadurch können sie die Richtung ändern. Wenn wir uns bald mit den Ostereiern beschenken, dann vielleicht auch mit dem hoffnungsvollen und mutigen Gedanken, dass WIR etwas ändern können. Auf dass sich durch uns und Ostern was wenden möge in der Welt!

_Markus Tremmel