Die Schulfamilie rollt ihrem langjährigen Rektor den roten Teppich aus

Oscars“ für das Lebenswerk von Rektor Josef Hofstetter

Vor 140 Ehrengästen, darunter langjährige Weggefährten, und allen Schülern bekam Rektor Josef Hofstetter bei einer großen Gala am 27. Juli 2016 im Bürgersaal fünf „Oscars“ verliehen: Für 40 Jahre im Schuldienst, 35 davon an der Schule in Taufkirchen (Vils), davon 15 Jahre als Rektor. Eines Preisträgers würdig, betrat er als VIP unter dem Beifall seiner Kollegen den roten Teppich des glänzend geschmückten Saales. Nominiert in fünf Kategorien und neben „harter filmischer Konkurrenz“ setzte er sich zurecht in den umkämpften Bereichen „(R)actor in a leading role“, „Beste Ausstattung“, „Bester Schulhund“, „Beste Regie“ und „Lebenswerk“ durch.

Im Beisein seiner Familie und vielen Vertretern aus Schule, Gemeinde, Trägerschaft und örtlichen Betrieben konnte man in vielen Filmbeiträgen einen guten Einblick in das breite Wirkungsfeld des scheidenden Schulleiters bekommen. Auch Landrat Martin Bayerstorfer bescheinigte seinem langjährigen Weggefährten im Gemeinderat Hohenpolding, ein „Schulleiter aus Berufung und ein Lehrer aus Leidenschaft“ gewesen zu sein. Er sei Zeuge seiner Ruhe und Gelassenheit geworden, immer mit dem richtigen Gespür für die Kinder.

Rektor Josef Hofstetter mit seinen Kindern: Links Sohn Markus mit Lebensgefährtin, rechts Tochter Tanja

Viele ehemalige Schulamtsdirektoren, mit denen Hofstetter über lange Jahre im Personalrat vertrauensvoll zusammengearbeitet hatte, wie Alex Bachmaier, Claus Langheinrich oder Georg Mittermaier, waren mit unter den Gästen. Auch der jetzige Schulrat Robert Leiter betonte, Hofstetter baute auf Bewährtes auf, um dann seinen eigenen Weg zu gehen und so große Spuren für seinen Nachfolger zu hinterlassen. Dieser steht auch schon fest, Rektor Adolf Geier wird im September Hofstetters Nachfolge antreten.

Die Kollegen verabschiedeten sich geschlossen mit dem Lied „ Ein Hoch auf Sepp, auf unsern Josef!“ Sie bedankten sich bei ihrem Rektor dafür, dass er ein Schulleiter war, der stets menschlich und auf Augenhöhe das Beste für alle in der Schulfamilie im Sinn hatte und ihnen immer Freiraum und Gestaltungsspielraum ließ, um ihre Schule zum Wohle aller Schüler gestalten zu können.

Auch Bürgermeister Franz Hofstetter, der den „Oscar“ für die beste Ausstattung überreichte, freute sich darüber, mit Josef Hofstetter einen Schulleiter am Ort gehabt zu haben, der als Fachberater für Informatik die moderne Ausstattung der Schule mit Whiteboards und vielen Computern nicht nur forciert hat, sondern dass er auch, ausgestattet mit einem erfahrenen Kollegium, stolz sein könne auf die gesamte Teamleistung. BLLV-Kreisvorsitzender Michael Oberhofer verwies darauf, mit welch großem Engagement sich Hofstetter als langjähriger BLLV- und Personalratsvorsitzender für ratsuchende Kollegen aus dem Landkreis eingesetzt und vielen davon kompetent und beratend Beistand geleistet habe.

Einen „Oscar“ erhielt Rektor Josef Hofstetter von seinem Namensvetter, Bürgermeister Franz Hofstetter.

In seiner abschließenden Rede bedankte sich der mit „Oscars“ hoch dekorierte Schulleiter bei der Vielzahl seiner Weggefährten und Mentoren für die großartige Unterstützung in den vergangenen Jahren: „Ihr habt es mir leicht gemacht!“ Bei so vielen Personen, die ihm in den vergangenen Jahren zur Seite gestanden haben, wusste er sich immer gut aufgehoben und fand in wichtigen Situationen stets ein offenes Ohr für seine Wünsche, Bedürfnisse und Anliegen. Untermalt von musikalischen Beiträgen etlicher Lehrer und Schüler dankten ihm die Vertreterinnen des Elternbeirates und des Fördervereins der Schule:

Für ois sagn mia vergelt‘s Gott heut,
und wünschen a echt guade Zeit,
dass g´sund bleibn und an Haufen Glück,
und dass gern denken an uns zurück!“

Diesem Wunsch für den Ruhestand schlossen sich am Ende der Gala mit Standing Ovations viele der Ehrengäste an.

Auch die Schüler ve
rabschiedeten sich gebührend von ihrem Schulleiter

Aus den Klassen fünf bis neun machten motivierte Schüler mit und gründeten den Zirkus Kunterbunt. Es gab insgesamt 15 verschiedene Artistengruppen wie Akrobaten, Clowns, Tiere, verschiedene Tanzgruppen, Speedstacker, Diabolokünstler, eine Fußball Showeinlage, die „Blechband“ und vieles mehr. Ihre Kostüme kreierten die Schüler größtenteils selbst.

Zu Beginn der Aufführung lief vieles schief. Die Tiere folgten nicht und die Blechband spielte so schief, dass …

Doch unsere Moderatoren, gespielt von Schülerinnen, stellten nach wenigen Nummern fest, dass etwas fehlt: ein richtiger Zirkusdirektor! „Ohne einen Zirkusdirektor ist es wie in einer Schule ohne Rektor. Keiner weiß wo und wie und was, alles läuft schief!“

Josef Hofstetter wurde auf die Bühne geführt, mit Zylinder ausgestattet und „nahm das Zepter in die Hand.“ Er dirigierte unsere Blechband, und plötzlich klappte es prima. Auch die darauffolgenden Nummern liefen unter seiner Leitung wie geschmiert.

Nach vielen lustigen und spektakulären Darbietungen überraschte eine langjährige Kollegin mit einer ruhigen, rührenden Seifenblasennummer, an deren Ende der Zirkusdirektor in einer Kiste verpackt aus der Manege gefahren wurde.

Spätestens hier waren Schüler, Mitwirkende und Kollegen zu Tränen gerührt. Sichtlich um Fassung ringend, bedankte sich der scheidende Rektor bei „seiner“ Schulfamilie mit Eis und Autogrammen.