Abschied von Pfarrer Zeitler

Pfarrer Thomas Zeitler

Pfarrer Thomas Zeitler geht in den Ruhestand. Nach 35 Jahren verlässt der ehemalige Pfarrverbandsleiter und Dekan im August die Gemeinde Taufkirchen (Vils). Der Abschied fällt ihm sichtlich nicht leicht, denn hier in der Vilsgemeinde war er mehr als die Hälfte seines Lebens seelsorgerisch tätig, hier hat er gewirkt, hier war er zuhause.

Dabei war er gar nicht so glücklich, als ihm sein Dienstherr 1976 überraschend die Pfarrstelle in Taufkirchen (Vils) anbot. Die damaligen Differenzen zwischen dem im August 1975 plötzlich verstorbenen Pfarrer Schlaipfer und der Kommune blieben auch ihm als damaligen Kaplan von Kirchseeon nicht verborgen. Mit viel Respekt vor der neuen Aufgabe trat er am 1. Februar 1976 sein Amt in Taufkirchen (Vils) an.

Die Entscheidung Pfarrer zu werden hat der heute 71-Jährige nie bereut und dennoch gab es auch Zeiten, in denen er sich nicht sicher war, ob er sich wirklich für diesen Weg entscheiden soll. „Vielleicht wäre ich auch ein guter Lehrer geworden“, überlegt er nachdenklich „und hätte so meine Leidenschaft zur Musik besser ausleben können“. Er war ein begeisterter Geigenspieler und sogar Orchestermitglied. Dass er dieses Hobby in den vergangenen Jahren aufgeben musste, bedauert er heute sehr.

Aufgewachsen ist Pfarrer Zeitler in Moosburg an der Isar. Seine Erinnerungen an eine entbehrungsreiche Kindheit sind noch immer im Gedächtnis gespeichert. Als guter und anständiger Schüler hatte er das Glück, mit elf Jahren ins Knabenseminar in Freising aufgenommen zu werden. Der Korbiniansverein, der für die Schul- und Internatskosten aufkam, förderte schon damals seinen Weg ins Priesteramt.

Kirchen- und Kunstgeschichte sind seine Hobbys. Die ­großen Kathedralen in Frankreich interessieren ihn sehr und er hofft, es bleibt ihm nun auch als Pensionist genügend Zeit, diese Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. „Ich würde auch gerne noch Bergwandern, aber dazu habe ich einfach nicht mehr die notwendige Kondition“, stellt der Seelsorger fest. Schon seit der Volksschulzeit verbindet ihn eine große Leidenschaft mit der Bergwelt und dem Deutschen Alpenverein bleibt er auch gerne als passives Mitglied verbunden.

Wie viele Taufen, Trauungen und Sterbefälle er in den vergangenen Jahrzehnten in der Vilsgemeinde begleiten durfte, hat er nicht aufgelistet. „Statistiken und Zahlen sind mir nicht wichtig“, gibt er offen zu. „Ich bin zwar auch stolz auf die Bauwerke und Projekte, die während meiner Amtszeit entstanden, aber dennoch stand die Seelsorge bei mir immer im Vordergrund“.

Die schnelllebige Zeit ist auch im beruflichen und privaten Leben des Kirchenmannes nicht stehengeblieben. So beherrscht Pfarrer Zeitler schon seit vielen Jahren perfekt seinen Computer und kann auch Bon Jovi in die richtige Musikkategorie einordnen. Auch in diesem Sommer fährt er wieder mit einem örtlichen Busunternehmer nach Italien und freut sich auf die unbeschwerten Urlaubstage an der Adria.

Die Vilsgemeinde bleibt für ihn neben seinem Geburtsort ein Stück Heimat und so fällt ihm der Umzug nach Landshut schon schwer. Viele schöne Erinnerungen nimmt er mit. Erinnerungen an eine liebenswerte Pfarrgemeinde und eine wunderschöne Landschaft.

„Ich muss mein Leben nun neu ordnen und organisieren“, stellt der Pensionist mit etwas Besorgnis fest. Die gesamte Gemeinde Taufkirchen (Vils) und die Kompass-Redaktion wünschen ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute und die notwendige Muße, die Zeit als Ruheständler nun auch richtig zu genießen.

Festgottesdienst
Festgottesdienst am 24. Juli zur Verabschiedung von Pfarrer Thomas Zeitler