100 Jahre Schützenverein Vilstaler Kienraching

100 Jahre sind bereits vergangen, seit 20 Männer und eine Frau aus Kienraching, Schnaupping und Frauenvils am 25.11.1910 die Schützengesellschaft Kienraching unter dem 1. Schützenmeister Jakob Held gründeten. Dabei wurde ein Monatsbeitrag von 50 Pfennig und je Schießabend 20 Pfennig Schussgeld kassiert. Geschossen wurde mit Zimmerstutzen. Der Schütze stand in der Wirtsstube und schoss durch ein Fenster in den Nebenraum. Da die Munition sehr teuer war, stellte man bald auf das Schießen mit Luftgewehr um.

Schon kurze Zeit nach der Gründung musste der Verein seine Tätigkeiten weitgehend einstellen. Während des 1. Weltkrieges kam das Vereinsleben zum Stillstand, bis es 1919 wieder aktiviert wurde. 1941 bis 1945 ruhte das Vereinsleben erneut aufgrund des 2. Weltkrieges und von 1945 bis 1949 durch Verbotsbestimmungen der Besatzungsmacht. 19 Mitglieder engagierten sich, um 1949 den Schützenverein wieder neu zu beleben.

Fahnenweihe SChützenverein Kienraching 1961

Ein herausragendes Ereignis war 1961 die Anschaffung und Weihe einer neuen prächtigen Vereinsfahne. Diese stellt auf der einen Seite die Kienrachinger Kirche, auf der anderen Seite einen Hirsch, das Symbol der Schützen, dar. Anlässlich dieses Festes wurde auch der Vereinsname auf „Schützenverein Vilstaler Kienraching“ geändert.

In der Folge nahm der Verein an Mitgliedern ordentlich zu. Das lag nicht zuletzt daran, dass sich das Einzugsgebiet des Schützenvereins auf Babing, Angerskirchen und Norlaching ausgeweitet hatte. Mittlerweile zählt er über 170 Schützen und Schützenliesln.

Sportlich kann der Verein einige Erfolge aufweisen. Nachdem 1980 das Vereinsheim wegen Umbauarbeiten im Gasthaus Hopf in den Keller verlegt wurde, entstand dort durch tatkräftige Eigenleistung der Schützen ein neuer Schießstand mit vier elektrisch betriebenen Automaten. Da man nun eine vorschriftsmäßige Schießstätte zur Verfügung hatte, nahm man ab 1980 an Wettkämpfen des Schützengaus Dorfen teil. Die Schützen stiegen schnell in höhere Klassen auf, 1981 wurde eine 2. Mannschaft gemeldet. Bei Gauschießen und Gemeindemeisterschaften wurden beachtliche Platzierungen erreicht.

Vor allem die Nachwuchsarbeit liegt dem Verein sehr am Herzen. Kinder ab 12 Jahren können seit 1982 in einer eigenen Jugendabteilung ihr Können im Schießsport unter Beweis stellen. Die Jugendmannschaft konnte sich bereits für die Oberbayerische und Bayerische Meisterschaft qualifizieren.

Auch für die Geselligkeit wird viel getan: Veranstaltungen wie Christbaumversteigerung, Schützenball, Ausflüge, Dorffest und Endschießen haben sich längst im Vereinsleben etabliert und gehören mittlerweile zur Tradition.

Vielen in Erinnerung ist sicher das Jahr 1977, als der Erdinger Anzeiger einen Wettbewerb über den längsten Maibaum ausschrieb und sich die Vilstaler Schützen daran beteiligten. Um wirklich den 1. Preis zu bekommen, wurde auf den natürlich gewachsenen Baum noch ein Gipfel aufgesetzt. Doch das Prachtstück brach beim Aufstellen ab. Kurz entschlossen stellten die Schützen beide Teile auf. Nach über 20 Jahren Pause wurde 2010 endlich wieder ein Maibaum aufgestellt.

Bis zum heutigen Tag legt man großen Wert auf gute Schießleistungen und zugleich auf das gesellige Beisammensein und hofft, dass das friedliche und harmonische Vereinsleben noch viele weitere Jahre Bestand hat.

Zum 100-jährigen hat sich der Verein viel vorgenommen. Feiern will man, und „des g’scheid“. Ein Festausschuss kümmert sich bereits seit 2008 um die Planung des Gründungsfestes. Im Hinblick auf diese Veranstaltung wurden die Vils­talschützen 2009 ein gemeinnütziger eingetragener Verein.

Getreu dem Motto der Festtage: „Do muaß i hi!“ hat man ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Der Schützenverein, Vorstandschaft, Festausschuss und alle Mitglieder freuen sich auf zahlreiche Gäste aus Nah und Fern.

Vereinsfoto Kienraching