Schülerbeförderung

Der öffentliche Personennahverkehr – kurz: ÖPNV
– ist eine komplizierte und schwer durchschaubare Materie. Das im
Juni 2001 herausgegebene, über 150-seiten dicke Landkreisfahrplanheft
führt den Fahrgast zwar übersichtlich durch das gesamte
Nahverkehrsangebot – überrascht jedoch auch immer wieder mit
Linien-Änderungen.

Überrascht waren vor allem die Schüler aus
dem Veldener und Moosner Bereich, die zu Schuljahresbeginn plötzlich
nicht mehr mit dem „normalen“ Schulbus, sondern mit einem
Linien-Bus befördert wurden. Grund dafür ist die neue
RVO-Linie 9403, die vom Landratsamt Erding eingerichtet wurde.

Um auch den Veldener Bürgern den Anschluss an
die Bahnlinie Dorfen – München zu ermöglichen, wurde diese
neue Buslinie vom Landratsamt eingerichtet. Die RVO-Linie 9403,
die um 7.15 Uhr am Veldener Bahnhof abfährt und sämtliche
Schüler entlang der B 388 „aufsammelt“, um sie zur
Taufkirchener Realschule und zum Dorfener Gymnasium zu bringen,
erreicht den Dorfener Bahnhof selten pünktlich um 8.00 Uhr.
Ist der Anschlusszug um 8.05 Uhr nach München bereits abgefahren,
ergibt sich für die Pendler eine großzügige Wartezeit
von 50 Minuten.

Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass die
neue MVV-Linie nur mehr Verwaltungsaufwand verursacht. Befördert
werden die Kinder weiterhin durch die Firma Nagl aus Moosen(Vils)
– jedoch nur mit gültiger Wertmarke, die die Gemeinde Taufkirchen(Vils)
vom Landkreis erwerben muss. Wie bereits eingangs erwähnt –
schwierige Materie.

Kultusministerin an der Hauptschule Taufkirchen (Vils) zu Gast

Bei
ihrer Tour durch die bayerische Schullandschaft besuchte die Staatsministerin
für Unterricht und Kultus, Monika Hohlmeier als eine der ersten
Schulen die Hauptschule Taufkirchen (Vils). Eingeladen hatte dazu
die Gemeinde Taufkirchen (Vils) mit Bürgermeister Franz Hofstetter
an der Spitze, dem es ein Anliegen war, anlässlich des 1. Platzes
beim Hauptschulpreis 2001 der Hauptschule der Vilstalgemeinde eine
besondere Würdigung zukommen zu lassen.

Bei der Feierstunde in der Turnhalle der Schule zeigte
sich Frau Hohlmeier vor zahlreichen Ehrengästen aus Politik,
Schule, Kirche, Sport, Wirtschaft und Presse sehr angetan von den
vielfältigen Aktivitäten der Hauptschule Taufkirchen,
beweise man doch damit, dass Hauptschule mehr ist als Wissensvermittlung
und Unterricht am Schulvormittag.

Eine von Lehrer Helmut Maier zusammengestellte Präsentation
mit Textbeiträgen von Förder- und Verbindungslehrer Robert
Ackermann und zahlreichen Schülerinnen und Schülern vermittelte
einen Überblick über die Projekte und Aktivitäten
der letzten Jahre und ließ die Gesamtkonzeption der Taufkirchener
„Schulphilosophie“ erkennen: Schülern Eigenverantwortung
und Selbsttätigkeit zu ermöglichen, um ihnen damit Gelegenheit
zu geben, ein Leben einzuüben frei von Abhängigkeiten,
frei von Gewalt.

Umrahmt wurde die Feierstunde durch musikalische Beiträge
von Schülern unter der Leitung von Lehrerin Margot Lindinger.

Bürgermeister
Franz Hofstetter gratulierte bei dieser Gelegenheit der Schule zum
Hauptschulpreis 2001 und überreichte unter stürmischem
Beifall den Schülerinnen und Schülern als Anerkennung
einen Gutschein für ein Eisbuffet. Schulleiter Alex Bachmaier
dankte allen – Schülern, Lehrern, der Gemeinde, dem Schulverband,
den Eltern, dem Hauspersonal, dem Schulamt und den Freunden und
Gönnern der Hauptschule – für die Arbeit, die Unterstützung,
den Zusammenhalt und das Mitmachen, denn alle hätten mit ihrem
Einsatz einen wichtigen Beitrag zu diesem Erfolg geleistet.

Nach der Feierstunde nahm sich Frau Hohlmeier viel
Zeit für Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern,
den Eltern und dem Lehrerkollegium. In entspannter Atmosphäre
plauderten im Schülertreff Schüler aller Jahrgangsstufen
mit ihrer obersten „Chefin“. Sie waren nicht „präpariert“
worden mit schulpolitischen Fragen, sondern sie nutzten das Gespräch
für persönliche Fragen sowie zum aktuellen Tagesgeschehen,
z. B. zu den Terroranschlägen.

Das Gespräch mit den Eltern in der Schülerlesebücherei
war dann ein Gespräch „unter Frauen“. Dabei ging
es u.a. um die Ganztagsbetreuung der Kinder und Jugendlichen. Von
den Eltern wurde die Auffassung vertreten, dass nicht eine verpflichtende
Ganztagsschule für alle die Lösung sei, sondern eine Vielfalt
von Angeboten, zugeschnitten auf die jeweiligen Bedürfnisse
einer Schule und Kommune. Auch die Zukunft der Hauptschule angesichts
der Einführung der sechsjährigen Realschule war den Eltern
ein wichtiges Anliegen. Die Möglichkeit der Mittleren Reife
über die Hauptschule und die M-Klassen sei zwar zu begrüßen,
müsse aber auch in der Wirtschaft stärker anerkannt werden.
Die Eltern machten sich auch stark dafür, dass besonders engagierte
Lehrerinnen und Lehrer finanziell besser gestellt werden sollten.
Dabei verwies Frau Hohlmeier auf bereits bestehende Möglichkeiten.

Beim Gespräch mit den Sozialpädagogen und
dem Bürgermeister ging es vor allem um eine mögliche finanzielle
Unterstützung durch staatliche Stellen für Präventionsarbeit.
Hierbei machte die Kultusministerin deutlich, dass der von Taufkirchen
und dem Schulverband eingeschlagene Weg auch nach ihrer Meinung
der richtige sei und künftig wohl mit mehr finanzieller Hilfe
durch den Staat gerechnet werden könne. Als Ergebnis dieses
Gesprächs erwartet die Schule demnächst einen Vertreter
des Kultusministeriums zu ganz konkreten „Verhandlungen“
bezüglich möglicher Zuschüsse.

Dem
Gespräch mit den Lehrerinnen und Lehrern räumte Frau Hohlmeier
einen breiten Raum ein. Zwei Stunden – doppelt soviel als geplant!
– hörte sie sich die Sorgen und detaillierten Fragen der Lehrerschaft
an. Sie bewies dabei hohe Fachkenntnis, zeigte Verständnis
für so manche Forderung der Lehrer und Verwaltungsangestellten
an Volksschulen, sah aber von unerfüllbaren Versprechungen
ab und verwies auf die gesamtpolitische Lage, in die auch die Bildungspolitik
eingebettet sei. Wohltuend war für die Kollegenschaft, dass
sie die Wünsche und Forderungen nicht abschmetterte, sondern
als durchaus gerechtfertigt und verständlich ansah.

Der Besuch der Kultusministerin war für die Hauptschule
und die Gemeinde Taufkirchen sicherlich ein besonderer Tag, erfuhr
man doch Anerkennung für die jahrelange primärpräventive
Arbeit und den tagtäglichen pädagogischen Einsatz, der
oft über das normale Maß hinausgeht.

Im Übrigen sei angemerkt, dass das von Bürgermeister
Franz Hofstetter versprochene Eis bereits „vernichtet“
wurde. Bis zum nächsten Sommer zu warten, schien den Schülerinnen
und Schülern denn doch zu lange. Und – was man hat, das hat
man. So kamen zumindest die jugendlichen Akteure bereits auf ihre
Rechnung. Bei der Umsetzung von Erleichterungen der Rahmenbedingungen
für Lehrerinnen und Lehrer dauert es meist etwas länger.
Und das nicht nur, weil es etwas komplizierter ist …