Zwei Herzen schlagen für Taufkirchen (Vils)

Andrea Traber und Josef Niedermeier präsentieren die Uraufführung der Hymne „Unser Taufkirchen“

Wie kommt man auf den Gedanken, eine Hymne auf seinen Wohnort zu verfassen und zu vertonen? Wir wollten herausfinden, was Josef „Pepp“ Niedermeier dazu bewog, diese Idee mit Hilfe der Taufkirchener Musikerin Andrea Traber in die Tat umzusetzen.

Josef Niedermeier (83), den 1963 die Arbeitssuche als Schreiner zu himolla nach Taufkirchen (Vils) führte und den die Liebe zu seiner Irmi schließlich hier sesshaft werden ließ, meint, es sei das Alter, das ihn in den letzten Jahren immer wieder dazu brachte, über die eigene Zufriedenheit, das menschliche Zusammengehörigkeitsgefühl und das ehrenamtliche Engagement am Ort nachzudenken.

Besonders angetan ist er von der Aufbruchstimmung, die in den letzten 20 Jahren von Taufkirchen (Vils) Besitz ergriffen hat, und von den vielen kommunalpolitischen und kulturellen Projekten, die voller Elan umgesetzt wurden. So reifte in ihm der Gedanke, einen Text zu verfassen, der genau diesem Ort gewidmet sein sollte.

Mehrmals geändert habe er den Text, bis schließlich die gediehene Fassung einen musikalischen Rahmen forderte. Und so kam Andrea Traber (34) ins Spiel, mit der Josef Niedermeier seit vielen Jahren befreundet ist und mit der er schon zahlreiche Veranstaltungen geplant und durchgeführt hat.

Beide waren sich einig: Die Hymne soll der Öffentlichkeit präsentiert werden, als Ergebnis eines Teamworks. Gemeinsam feilten sie also ein dreiviertel Jahr an Text und Melodie – Andrea erwies sich als treibende Kraft und mentale Unterstützerin. Am 10. Dezember fand schließlich die Uraufführung im Festsaal des Wasserschlosses statt: Die Hymne „Unser Taufkirchen“ wurde vom d‘AChor aus Isen unter Leitung von Andrea Traber am Klavier erstmals der Öffentlichkeit vorgetragen. Es war ein voller Erfolg.

Das Publikum war nicht nur von der Hymne begeistert, sondern auch von den restlichen Darbietungen. Andrea Traber hatte das Rahmenprogramm für den Liederabend zusammengestellt. Auch Bürgermeister Franz Hofstetter war angetan von der Hymne: „Das passt, so sind wir einfach.“

Texter und Komponistin sind zufrieden mit ihrem Werk und teilen das Geschaffene gerne. „Ob die Bevölkerung mit Text und Melodie zufrieden ist – man weiß es nie vorher. Ich verfolgte immer schon die These, reden tun viele, aber machen?“, so die Worte von Josef Niedermeier. Der langjährige Bezirksschützenmeister war auch Mitbegründer und bis 2006 erster Vorsitzender des Schlossfördervereins. In diesem Ehrenamt setzte er sich unermüdlich für den Erwerb des Wasserschlosses durch die Gemeinde ein. „Es war mir schon immer eine Herzensangelegenheit, dass es ein kulturelles Zentrum wird.“ Seit heuer ist das Realität.

Er wünscht sich, dass die Ortshymne künftig bei feierlichen Anlässen gesungen wird, etwa beim Neujahrsempfang: „Es soll ja kein Schlager werden“.

Fotos: Birgit Lang

Text der Hymne „Unser Taufkirchen“

Zwischen Wäldern, Fluren, Auen,
wo Menschen auf die Zukunft bauen,
wo Bäche finden sich vereint
in der Vils und stolz erscheint:
das Schloss, auf Wasser groß und schön –
all dies soll für den Ort hier stehn!
Bundesstraßen, nicht nur eine,
Vielfalt in Kultur, Vereine,
Ehrenamt, jedem das seine
gemeinsam stark und nicht allein.

Ein Haus für jeden, jung und alt,
auch das steht für Zusammenhalt.
Gemeinsam lasst uns dort verweilen,
Erfahrungen und Wissen teilen.
Helfend miteinander leben –
danach lasst uns immer streben!
Darum lasst uns weitergeben
was wir gelernt in unsrem Leben.
Einander Freund und Hilfe sein:
gemeinsam stark und nicht allein!

Gestern, heute und auch morgen
– bleibt mitunter auch das Glück verborgen –
solln Mut und Wärme uns tragen,
so dass wir auch nie verzagen.
Kraft, Vertrauen, Wachsamkeit –
auch im Wandel stets bereit.
Optimistisch ohne zu zaudern,
vorwärts gehen nicht erschaudern.
Wenn wir auch durch Tiefen gehn –
heißt es doch zusammenstehn!

Ideen sollen immer sprießen
und uns das Leben hier versüßen.
Taufkirchen soll einjedem hier
vermitteln ein lebendiges WIR.
Lasset uns gemeinsam teilen
Friede, Freude und auch Leiden,
damit den Ort auch nichts entzweit –
denn so entsteht Gemeinsamkeit.
Denn dafür sind wir stets bereit:
Zusammenhalt – Gemeinsamkeit!