DLRG Taufkirchen (Vils) feiert ihren 40. Geburtstag

Im Jahr 1968 hat eine kleine Gruppe engagierter, junger Menschen
beschlossen, anläßlich der Eröffnung des neuen
Waldbades den DLRG-Ortsverband Taufkirchen (Vils) zu gründen.
Daraus ist mittlerweile ein aktiver und erfolgreicher Verein mit
mehr als 200 Mitgliedern geworden.

Der DLRG-Ortsverband engagiert sich im Wasserrettungsdienst, Katastrophenschutz,
Sanitätswesen, Umweltschutz und in der Jugendarbeit. Die Aufgaben
werden immer komplexer und so wurden in den letzten Jahren Bootsführer
und Einsatztaucher ausgebildet und speziell dafür ein neues Hochwasserboot
sowie ein neues Einsatzfahrzeug angeschafft.

Am 29. November dieses Jahres feierte der Ortsverband zusammen mit
seinen Freunden, Kameraden und Gönnern sowie zahlreichen Ehrengästen
das 40-jährige Bestehen. Im Vordergrund der Feierstunde, die in
Lain am See abgehalten wurde, stand die Segnung und Taufe der beiden
neuen Fahrzeuge.

Vor 40 Jahren ging es den Mitgliedern der örtlichen DLRG vor allem
darum, den Taufkirchener Bürgern das Schwimmen zu lernen und durch
freiwilligen Wachdienst das Bade- und Freizeiterlebnis im neu errichteten
Waldbad sicherer zu gestalten. Jeder Nichtschwimmer ein Schwimmer und
jeder Schwimmer ein Rettungsschwimmer. Dieses Motto der DLRG wurde all
die Jahre verfolgt. Zu sehen ist dies an den zahlreichen Schwimm- und
Rettungsschwimmkursen, die regelmäßig abgehalten werden. So
wurde allein dieses Jahr mehr als 60 Kindern das Schwimmen beigebracht.

Neben der Schwimmausbildung engagiert sich der DLRG-Ortsverband Taufkirchen
(Vils) auch anderweitig. Beispielsweise wird alle zwei Jahre im Rahmen
des gemeindlichen Ferienprogramms ein Zeltlager für Kinder veranstaltet,
das von der DLRG-Jugend organisiert und durchgeführt wird. Dem Umweltschutz
widmet sich der Verein alle zwei Monate mit Altpapier- und Altkleidersammlungen.
Es gibt pro Jahr etwa drei Erste-Hilfe-Ausbildungen, einen Sporttaucherkurs,
Funkkurse, Einsatzübungen und vieles mehr. Zudem führt die
Ortsgruppe seit einigen Jahren eine etwa 20 Mann starke Schnelleinsatzgruppe,
die bereits des Öfteren am und im Wasser im Einsatz war.

Diese neuen Betätigungsfelder stellen natürlich nicht nur
hohe Anforderungen an die Einsatzbereitschaft jedes einzelnen, sondern
auch an Ausbildungen und Technik. Das neue Einsatzfahrzeug und das Hochwasserboot
wurden angeschafft, weil sie notwendige Mittel sind, um künftige
Aufgaben professionell zu bewältigen.

„Freizeit gestalten – Leben erhalten“ – das ist das Motto,
dem sich die Taufkirchner DLRG-Mitglieder seit 40 Jahren verpflichtet
fühlen und so ihre Freizeit für den Verein opfern. Ohne ein
solches Maß an freiwilligem Engagement wäre ein so hohes Niveau
an Sicherheit, Hilfe und Unterstützung nicht annähernd möglich.
Dieser Einsatz eines jeden DLRG Mitgliedes ist unbezahlbar.

Neue Mitglieder sind beim Taufkirchner Ortsverein jederzeit willkommen.
Ausführliche Informationen sind unter www.dlrg-taufkirchen.de oder
direkt vom Vorsitzenden Thomas Schlecht unter Tel. 0179/5374967 zu erhalten.

Im Rahmen der Feierstunde wurden die beiden Gründungsväter der
Taufkirchner DLRG, Josef Kobeck und Anton Haslbauer, für ihre 40-jährige
sowie Jugendleiter Volker von Wantoch für seine 10-jährige Vereinszugehörigkeit
geehrt. Von links: Josef Kobeck, Thomas Schlecht (1. Vorsitzender),
Anton Haslbauer, Volker von Wantoch und Martin Bauer (Technischer
Leiter).

100 Jahre Jungschützen Taufkirchen/Vils e.V.

Was wie die Jugendabteilung eines Vereins klingt, sind in Wirklichkeit
gestandene Manns- und auch Weibsbilder, die in der Jungschützengesellschaft
Taufkirchen ihrem sportlichen Hobby nachgehen: Dem Schießen auf
Ringe und „Blattl“, d.h. möglichst nahe im Zentrum gelegene
Treffer. Der Verein, dessen Name vermutlich als Gegenstück zur damals
und bis heute bestehenden Taufkirchener Altschützengesellschaft
entstand, ist heuer 100 Jahre alt geworden. Erste Kassenbuchaufzeichnungen
lassen vermuten, dass die Anfänge sogar noch weiter zurückreichen.

Dieser runde Geburtstag wurde natürlich gebührend gefeiert.
Am 29. November 2008 fand ein Festabend beim Wagnerwirt statt, wobei
es auch reichlich Ehrungen für verdiente Vereinsmitglieder gab.
Ehrenzeichen des Bayerischen Sportschützenbundes bekamen der amtierende
Schützenmeister Helmut Zimmer und Helmut Scheuerer verliehen. Daneben
wurden zahlreiche Mitglieder für 25, 40 und 50 Jahre Vereinszugehörigkeit
geehrt. Die Ehrenmitgliedschaft als höchste Vereinsauszeichnung
erhielten (im Bild von links) Günther Then, Waltraud Kobus, Hans
Bachmayer und der langjährige Gausportleiter und Gauschützenmeister
Josef Niedermeier.

Letzterer hatte, nachdem der Verein mit einer entsprechenden Bitte
an ihn herangetreten war, in monatelanger, akribischer Kleinarbeit eine
mehrbändige Chronik erstellt. Neben Vereinsdokumenten konnte er
sich dabei vor allem auf eigene Unterlagen und das Privatarchiv von Josef
Heilmaier stützen. Und natürlich ließ er es sich nicht
nehmen, auf der Jubiläumsveranstaltung die bewegte Vergangenheit
der Taufkirchener Jungschützen Revue passieren zu lassen.

Schützengesellschaften zählen wohl zu den traditionsreichsten
deutschen Vereinen. Allein im Taufkirchener Gemeindegebiet gibt es 11
davon. Ihre Vorläufer entstanden vermutlich ab dem 13. Jahrhundert
als Schutzorganisationen von mittelalterlichen Städten und waren ähnlich
wie Zünfte organisiert. In Bayern hatten sie nie direkte militärische
Bedeutung.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wandelten sie sich in gesellige, bürgerliche
Vereine, deren Schützenfeste zu Volksfesten wurden. Die Wettkämpfe
wurden damals mit Zimmerstutzen und Feuerstutzen, einer großkalibrigen
Waffe, ausgetragen. An die zunftmäßige Organisation der frühen
Schützengesellschaften erinnert noch heute der Titel des Schützenkönigs
für den Vereinsmeister, der für ein Jahr die silberne Schützenkette
verliehen bekommt.

In die Blütezeit für das Schützenwesen in Bayern, die
bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs reichte, fällt auch die Gründung
der Jungschützengesellschaft Taufkirchen. Aus der Anfangszeit sind
wenige Dokumente erhalten. Hauptquelle für Überlieferungen
aus den Jahren 1908 bis 1939 ist ein Kassenbuch. Daraus geht unter anderem
hervor, dass die Aufnahmegebühr bei Gründung 0,50 Mark betrug.
Vereinsschießstätte war der Metzgerwirt mit dem Wirtsehepaar
Daller.

Erhalten sind Namen von Vereinsmitgliedern, nicht aber die der Vorstandschaft.
Feststellbar ist aus der Gründerzeit eine rege Vereinstätigkeit
mit Preisschießen und dem damals sehr beliebten Vortelschießen,
bei dem jeder Gewinner für den nächsten Schießabend wieder
einen Preis – ein Vortel – stiften musste, selbst aber nicht mehr am
Wettkampf teilnehmen durfte. Dadurch kamen viele Schützen zu Ehren.

Der Erste Weltkrieg beendete allgemein die vereinsmäßige
Ausübung des Schützensports, die von den Taufkirchener Jungschützen
erst 1920 wieder aufgenommen wurde.

Das Kassenbuch legt auch Zeugnis ab über die Inflation in Deutschland.
So wurden im Sommer 1923 bei einem kleinen Preisschießen Einnahmen
von 809.000 Mark erzielt, 160.000 Mark für Musik bezahlt. Dieser
Spuk hatte erst im November 1923 durch die Einführung der Reichsmark
ein Ende.

Dass die Jungschützen auch in der Anfangszeit schon zu feiern
verstanden, geht aus einer „Tanzlustbarkeits-Bewilligung“ aus
dem Jahr 1924 hervor. Ein Fest gab es auch 1927 zur Einweihung einer
neuen Fahne. Schließlich baute man 1928 auf dem Kellerberg eine
eigene Schießhalle.

Ab 1935 wurde die Vereinstätigkeit durch die Propagandapolitik
des NS-Regimes stark beeinträchtigt. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs
kam sie völlig zum Erliegen. Erst 1950, nach Wiederzulassung der
alten Luftgewehre, konnten frühere Mitglieder um Helmut Schlegel
den Verein wieder aufleben lassen.

Seit dieser Zeit gibt es auch Protokolle über Versammlungen, Vereinsämter,
Schießabende und Feste, die in der Chronik von Josef Niedermeier
festgehalten sind. In den folgenden Jahrzehnten waren viele Aktivitäten
zu verzeichnen. Einen Aufschwung erlebte der Verein ab 1965 durch die
Aufnahme von Frauen. Die ließen sich die Aufforderung „Frauen
an den Schießstand“ nicht zweimal sagen. Über viele
Jahre hinweg stellten sie meistens den Schützenkönig. Maßgeblich
geprägt wurde das Vereinsleben von Franz Steinbeißer, der
von 1954 bis 1980 das Amt des 1. Schützenmeisters bekleidete.

Aktueller
Amtsinhaber ist seit 2005 Helmut Zimmer. Der Verein zählt
momentan 105 Mitglieder. Regelmäßige Schieß­abende
finden jeweils dienstags ab 19 Uhr im Gasthaus Weißbräu statt.
Wer Interesse am Schießsport hat, ist herzlich willkommen. Geschossen
wird mit Luftgewehr und Luftpistole auf 10 m Entfernung. Neben der Teilnahme
an der Gemeindemeisterschaft sowie Bezirks-, Landes- bis zu Deutschen Meisterschaften
ist der Verein auch gesellschaftlich im Gemeindeleben aktiv. Weitere Informationen
sind bei Helmut Zimmer, Tel. 08084/8473, erhältlich.