Klinik Taufkirchen stellt Neubaupläne vor

Im Isar-Amper-Klinikum, Klinik Taufkirchen (Vils), konnten im
Juni mehrere Jubiläen, unter anderem das zehnjährige
Bestehen der forensischen Abteilung, gefeiert werden. Aus diesem
Grund fanden anlässlich
von „Jazz im Park“ Rundgänge und Vorträge statt.
Erstmals wurden auch die Pläne für den geplanten Neubau einer
breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

In diesem Neubau entstehen 110 Plätze für psychisch kranke
und suchtkranke Straftäterinnen auf fünf Stationen. Mit dem
Bau wird noch heuer im Herbst begonnen. Bei guten Wetterverhältnissen
ist mit der Eröffnung Ende 2010 zu rechnen. Prinzip dieses neuen
Baus ist die Anordnung jeder einzelnen der fünf Stationen um einen
ausbruchsicheren Innenhof. So kann für die künftigen Patientinnen
erreicht werden, dass sie jederzeit an die frische Luft können.
Damit fallen die jetzt noch nötigen begleiteten „Hofgänge“ weg.

„Schon bei den ersten Planungssitzungen haben wir Herrn Amannsberger,
Leiter der JVA Landshut, als externen Sicherheitsberater mit einbezogen“ so
der ärztliche Direktor und Leiter des Maßregelvollzuges, Professor
Dr. Matthias Dose. Neben den nach außen kaum in Erscheinung tretenden
hohen Mauern der Innenhöfe soll auch „neueste Sicherheitstechnik“ mögliche
Ausbrüche verhindern. Für das Bauvorhaben sind etwa 24 Millionen
Euro veranschlagt.

Mit der Inbetriebnahme des Neubaues werden in Taufkirchen etwa sechzig
zusätzliche qualifizierte Arbeitsplätze entstehen. Neben den
110 geschlossenen Plätzen im Neubau können noch 36 Patientinnen
auf offenen Stationen und acht Frauen in Entlasswohngemeinschaften untergebracht
werden. Die forensische Abteilung, die vor zehn Jahren mit 36 Plätzen
eröffnet wurde, umfasst dann insgesamt 154 Betten.

„Mit diesem Neubau können wir den uns anvertrauten Patientinnen
endlich eine adäquate Unterbringung anbieten“ meint Pflegedirektor
Hermann Schmid. Die derzeitige räumliche Enge gehöre dann der
Vergangenheit an. In den Bau integriert sind Beschäftigungsplätze
in der Arbeitstherapie, Räume für Musik- und Gestaltungstherapie
sowie eine Turnhalle. Mit dem durch das Sozialministerium genehmigten
und finanzierten Neubau erhält die Klinik Taufkirchen auch eine
Anerkennung für ihre Leistungen im Bereich des Frauen-Maßregelvollzugs.
1998 war Taufkirchen die erste Einrichtung in Deutschland, die
eine reine Frauenforensik eröffnete. Mittlerweile hat dies viele
Nachahmer gefunden.