Infektionskrankheiten durch Zecken: Landkreis Erding erstmals FSME-Endemiegebiet

Auch dieses Jahr droht mit Beginn der warmen Jahreszeit wieder die Gefahr
von Zeckenstichen. Dass Zecken nicht nur lästiges Übel, sondern
unter Umständen gefährliche Krankheitsüberträger
sind, ist inzwischen den meisten bekannt. Seit dem Jahr 2005 hat die
Zahl der FSME-Erkrankungen* (siehe unten) in Deutschland, insbesondere
in Bayern, sprunghaft zugenommen. Immer mehr Regionen werden durch das
Robert-Koch-Institut zu FSME-Endemiegebieten erklärt. Obwohl es
in den letzten Jahren zu keiner im Landkreisgebiet erworbenen FSME-Erkrankung
gekommen ist, gilt der Landkreis Erding seit kurzem als Endemiegebiet.

Landkreisbürger, die sich im Landkreis oder anderen Endemiegebieten
in der Natur aufhalten und so dem Risiko eines Zeckenstichs ausgesetzt
sind, sollten sich von ihrem Hausarzt eine Aktivimpfung gegen FSME verabreichen
lassen.

Für weitere Rückfragen steht gerne das Team des Gesundheitsamtes
Erding unter der Telefonnummer 08122/58-1430 zur Verfügung.

* Bei der FSME handelt es sich um eine Virusinfektion der Gehirnhäute.
Das Virus wird durch den Stich der Zecke mit dem Speichel auf den Menschen übertragen.

Bis zum Jahr 2004 wurden jährlich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts
in Deutschland ca. 250 Erkrankungen gemeldet, seit dem Jahr 2005
hat sich die Zahl der Meldungen verdoppelt, im letzten Jahr lag sie
bei 540 Erkrankungen, wobei ein Großteil der Erkrankungsfälle
aus Bayern stammen. Im harmlosesten Fall verläuft die Infektion
als eine Art „Sommergrippe“, die mit Fieber, Kopfschmerzen
und Abgeschlagenheit einhergeht. Greift das Virus jedoch auf
das zentrale Nervensystem über, kommt es zu Entzündungen
der Hirnhäute,
des Gehirns oder sogar des Rückenmarks und der Nervenwurzeln.

Eine
FSME kann – ist sie erst einmal ausgebrochen – ursächlich
nicht mit Medikamenten behandelt werden. Umso wichtiger ist es, dass
sich gefährdete Personen durch eine Aktivimpfung schützen.