Ansiedlung eines Mineralwasser- und Erfrischungsgetränkeunternehmens

Bereits 2003 hat die Gemeinde Taufkirchen (Vils) ihr qualitativ
hochwertiges Tiefengrundwasser als „natürliches Mineralwasser“ amtlich
anerkennen lassen. Die Gemeinde hat sich anschließend um eine Erweiterung
der Wasserrechte bemüht und diese heuer auch zugesprochen bekommen.

Nachdem damit die Grundvoraussetzungen zur Abfüllung von Mineralwasser
gegeben sind, hat ein größeres renommiertes Unternehmen Interesse
bekundet, in Taufkirchen (Vils) einen Mineralwasser- und Erfrischungsgetränkeabfüllbetrieb
zu errichten. Die endgültige Standortentscheidung hierzu ist allerdings
noch nicht getroffen, weshalb die Sache – auch auf ausdrückliches
Verlangen der Firma – zunächst vertraulich behandelt wurde.

Sollte sich die Mineralwasserfirma für Taufkirchen als Standort
entscheiden, bedarf dies einer Änderung des Flächennutzungsplanes
sowie der Aufstellung eines Bebauungsplanes. Zur Vorbereitung dieser
Bauleitplanung sollen nun auf Beschluss des Gemeinderates vom 08.11.2007
zunächst die verkehrlichen Auswirkungen näher untersucht werden.
Zielsetzung dieser Untersuchung soll sein, den in verkehrlicher Sicht
verträglichsten Standort zu finden, verbunden mit der Maßgabe,
dass der Standort in Bezug auf die Topografie und die Verfügbarkeit
der Grundstücke realisierbar ist.

Im Rahmen eines Bauleitplanverfahrens wird dann selbstverständlich
auch die Öffentlichkeit beteiligt. Die Beteiligung erfolgt in zwei
Verfahrensschritten, der sog. vorgezogenen Bürgerbeteiligung und
später dann im Rahmen der öffentlichen Auslegung.

Ein Mineralwasserbetrieb erzeugt zwar, wie jeder andere Produktionsbetrieb
auch, Verkehr (im Normalbetrieb etwa 100 Lkws pro Tag), hätte aber
den Vorteil, dass am Ort bis zu 150 neue Arbeitsplätze entstehen.
Zudem kann man hoffen, dass durch Steuereinnahmen die Finanzkraft der
Gemeinde gestärkt wird, zumal Mineralwasser als Grundnahrungsmittel
Nummer 1 kaum konjunkturellen Schwankungen unterliegt. So gesehen wäre
ein Mineralwasserbetrieb für die Zukunft eine sichere und beständige
Größe.

Die Gemeinde bemüht sich seit Jahren sehr um die Ansiedlung von Betrieben,
um so das Arbeitsplatzdefizit von derzeit rd. 700 Arbeitsplätzen in
der Gemeinde zu verringern. Derartige Bestrebungen scheitern jedoch fast
ausnahmslos an der zu großen Entfernung zur Autobahn. Die kommunale
Konkurrenz diesbezüglich ist groß, denn es gibt wohl kaum eine
Gemeinde an Autobahnen, die dort nicht auch ein Gewerbegebiet vorhält.
Und auch auf dem Land ist es mittlerweile nicht anders; auch dort bieten
Gemeinden jeder Größenordnung Gewerbegrundstücke an. Wenn
Taufkirchen den Betrieb ablehnen sollte, liegt es auf der Hand, dass dieser
dann schnell einen anderen Standort finden würde. Dann könnten
trotzdem dessen Firmenlastwagen durch Taufkirchen fahren, ohne dass jedoch
Taufkirchen einen Nutzen davon hätte.