Rückblick auf Advent im Schloss

Die Veranstaltung „Advent im Schloss“ mit
einigen tausend Besuchern und der Schloss-Adventskalender waren
Glanzpunkte der Vorweihnachtszeit in Taufkirchen (Vils). Die Tagespresse
berichtete über den Ablauf, die Gewinner des Adventskalenders
wurden zeitnah übers Internet bekannt gegeben. Wenn wir uns
an dieser Stelle nochmals mit den beiden Aktionen beschäftigen,
dann aus zwei Gründen: Um einen kurzen Blick hinter die Kulissen
zu werfen und den Organisatoren zu danken.

Von der Gruppe „Pro Taufkirchen“ 1995 ins
Leben gerufen, findet „Advent im Schloss“ traditionell
am 2. Adventssonntag statt. Mittlerweile gibt es keinen festen Veranstalter
mehr. Im abgelaufenen Jahr erklärten sich aus dem „Columbus-Achter“
heraus die Vertreterin der Vereine, Margarete Euwens-Albrecht, und
die Liedertafel Taufkirchen (Vils) bereit, diese Veranstaltung zu
organisieren. Das bisherige Konzept, auf kommerziellen Rummel weitgehend
zu verzichten und stattdessen als Schwerpunkt ein der Jahreszeit
angepasstes kulturelles Programm zu bieten, wollte man beibehalten.

Generell stellt sich bei Kulturveranstaltungen ohne
Eintritt zunächst die nüchterne Frage der Finanzierung.
Meistens wird in diesen Fällen der Ruf nach öffentlichen
Mitteln laut. Allerdings stehen Bewerber um die begrenzten Kulturetats
nicht erst seit heute Schlange. Sponsoren zu finden, wenn es sich
um keine Mega-Events handelt, ist ebenfalls ein mühseliges
Unterfangen.

Zündende Ideen sind also gefragt, und eine solche
hatte Lydia Bitzer von der Taufkirchener Liedertafel. In Anlehnung
an eine Aktion, die sie aus ihrer Heimatstadt kennt, wurde aus dem
Taufkirchener Wasserschloss ein überdimensionaler Adventskalender.
Hinter 24 als Kalendertüren gestalteten Fenstern warteten Preise
im Gesamtwert von über 10.000 Mark, gestiftet von Taufkirchener
Betrieben und Geschäften. Lose gab es an vielen Stellen im
Ort zu kaufen. Mit dem Erlös war zunächst die Durchführung
von „Advent im Schloss“ gesichert.

Doch das war bei weitem nicht alles. Aus dem Schloss-Adventskalender
wurde eine eigene Veranstaltungsreihe, die bei Wind und Wetter durchschnittlich
50 Besucher anzog; an manchen Tagen kamen mehrere hundert. An den
täglichen Ziehungsabenden wurde adventliche Musik geboten,
Glühwein und Würstl vertrieben die Kälte.

Ein
gewaltiges Programm hatten die Ziehungsengel, fünf Schülerinnen
des Gymnasiums Dorfen, zu bewältigen, die jeden Tag ein Fenster
des Adventskalenders öffneten und zum Rahmenprogramm beitrugen.
Alle Mitwirkenden namentlich aufzuführen würde alleine
diese Seite füllen. Deshalb an sie von hier aus pauschal ein
herzliches Vergelt’s Gott von den Organisatoren.

Denen selbst gebührt außerordentlicher Dank.
Was Lydia Bitzer, zusammen mit ihrem Mann Willy, und Margarete Euwens-Albrecht
ehrenamtlich leisteten, ist bewundernswert. Die Arbeit und den Organisationsaufwand,
angefangen von der Dekoration der Fassadenfenster als Adventstüren
über das logistische Problem der Einsammlung der Lose bis zur
Tonanlage für das tägliche Programm kann man nur erahnen.
Ohne die vielen fleißigen Hände nahezu der gesamten Liedertafel,
allen voran ihr Chef, Richard Reitzle, wäre dieses Projekt
nicht zu verwirklichen gewesen.

DANKE: Lydia Bitzer, Margarete Euwens-Albrecht
und Gewerbevereinsvorsitzende Karin Bauer (von links)

Der abgelaufene Schloss-Adventskalender war ein voller
Erfolg, den man in Zukunft wiederholen möchte. Als hohe Hürde,
die gerade noch genommen werden konnte, erwies sich wegen des Losverkaufs
das staatliche Lotteriegesetz. Mit längerem Anlauf will man
versuchen, dieses Problem frühzeitig zu lösen. Es wäre
sehr schade, wenn das Projekt aus bürokratischen Gründen
scheitern würde. Kommen doch die Einnahmen vor allem aus dem
Losverkauf ausschließlich gemeinnützigen Zwecken zugute:
Der Finanzierung von „Advent im Schloss“ und der Unterstützung
von sozialen Projekten.

Diesmal werden Kinderbetreuungseinrichtungen bedacht.
Wie viel es genau sein wird, steht erst nach Abrechnung dieses vierwöchigen
Mammutprogramms fest. Dazu braucht der Finanzchef Heinz Illner,
der wie seine Vereinskollegen in den täglichen Programmablauf
eingespannt war, eine kleine Verschnaufpause.

Wir vergönnen sie ihm und allen Beteiligten und
freuen uns auf den nächsten Advent!      (sm)