Abschlussfest des „Taufkirchener Kultursommers 2002“

Die Abschlussveranstaltung für den diesjährigen
Kultursommer der Vilsgemeinde ging am vergangenen Samstag im Fuggersaal
des Wasserschlosses Taufkirchen(Vils) über die Bühne.
So gemischt wie das Programm des Kultursommers war auch das Angebot
des Abends: Musik, Malerei, Show und etwas für den Gaumen.

Zu Beginn bedankte sich Bürgermeister Franz Hofstetter
bei allen Beteiligten der abgelaufenen Kulturveranstaltungen und
namentlich bei den Sponsoren und Förderern, ohne die ein so
umfangreiches Kulturprogramm nicht möglich wäre. Er würdigte
auch die Renovierungsarbeiten für den im neuen Glanz erstrahlenden
Fuggersaal, durchgeführt vom Verein OASE Lebenskreis e.V..

Um die Erhaltung des Schlosses sorgt sich auch der
Schlossförderverein. Damit für diesen Zweck wieder etwas
Bares in die Kasse fließt, wurde heuer ein Kunstkalender mit
Bildern des Wasserschlosses aufgelegt. An diesem Abend präsentierte
Josef Niedermeier, der Vorsitzende des Fördervereins, erstmals
öffentlich diesen Kalender, der in erster Linie über Taufkirchener
Betriebe als Werbegeschenk, in begrenzter Zahl auch bei Josef Niedermeier
zum Preis von 6 erhältlich ist. Der Reinerlös aus dem
Kalenderverkauf kommt dem Förderverein und damit dem Erhalt
des Schlosses für die Öffentlichkeit zugute.

Die Originalbilder des Kalenders, angefertigt von Mitgliedern
des Taufkirchener Künstlerstammtisches, sollten noch einem
anderen Zweck dienen: Sie wurden im Anschluss von Auktionator Sepp
Mittermeier aus Dorfen – „ich mach‘ das aus Nachbarschaftshilfe“
– versteigert. Dieser Teil des Abends geriet zu einer echten Show,
nicht zuletzt deshalb, weil das Publikum sehr zur Freude des anfangs
eher skeptischen Versteigerungsleiters und natürlich der anwesenden
Künstler kräftig mitbot. Die Spitzenpreise für die
Gemälde lagen bei knapp 400 , insgesamt wurde ein Versteigerungserlös
von 2125 erzielt, wovon vierzig Prozent an den Förderverein
gingen.

Ein weiteres Highlight des Abends stand mit der Vorstellung
einer neuen Biermarke der Taufkirchener Brauereigenossenschaft auf
dem Programm. Das halbdunkle, süffige Schlossbier mit eigenem
Etikett, entworfen von Bodo Gsedl, ist seit diesem Abend im Verkauf
erhältlich. Fünf Cent pro Flasche gehen dabei an den Etat
des Kulturellen Arbeitskreises. Indirekt dient auch dieser Beitrag
der Erhaltung des Schlosses, da zahlreiche Kulturveranstaltungen
in und um dessen ehrwürdigen Mauern stattfinden.

Albert Kolbinger, der neue Geschäftsführer
der Brauerei, wies in seinen Ankündigungsworten auf die traditionell
enge Verbindung von Brauerei und Schloss hin. Man habe deshalb sehr
gerne die von Mitgliedern des Kulturellen Arbeitskreises stammende
Idee eines Schlossbieres aufgegriffen und in die Tat umgesetzt.

Bevor es zur Enthüllung der ersten Flaschen –
und natürlich zu deren Verbrauch – ging, machte Prof. Dr. Dose,
der ärztliche Leiter des Bezirkskrankenhauses, in einer launigen
Ansprache die Zuhörer darauf aufmerksam, dass nicht die Bayern,
auch nicht andere Europäer, sondern 3.000 Jahre vor Christus
die Sumerer in Mesopotamien das erste Bier brauten. Vom Vorderen
Orient gelangte dann die Kunst des Bierbrauens ins Abendland. Und
erst im 18. und 19. Jahrhundert wurde es in Deutschland zum Volksgetränk.

KOSTPROBE des neuen Schlossbieres – von links: Braumeister
Thomas Drechsel (verdeckt), Brauereigeschäftsführer Albert
Kolbinger, Vorstand Valentin Vorbuchner, Vorstandsmitglied Josef
Liebl, Bodo Gsedl, Prof. Dr. Matthias Dose und Bürgermeister
Franz Hofstetter.

Dass die Kultur an diesem Abend nicht zu kurz kam,
war mit ein Verdienst der jugendlichen Brüder Roters. Sowohl
die klassischen Klaviersoli von Georg Roters wie die Werke für
Violine und Cello, zusammen mit seinen Brüdern Anton und Jakob
meisterhaft vorgetragen, erhielten rauschenden Beifall.

Als die letzten Gäste nach Mitternacht den Fuggersaal
verließen, lag ein Geruch von Väterchen Frost in der
Luft. Doch wie Gemeinderat und Kulturreferent Christoph Puschmann
zum Schluss der Veranstaltung bereits ankündigte: Nächstes
Jahr gibt’s wieder einen Taufkirchener Kultursommer.