Die evangelische Johanneskirche wird 50!

Am 24. Juni 1956 wurden die Kirche und das evangelische Gemeindezentrum
nach einjähriger Bauzeit unter großer Anteilnahme
der Bevölkerung eingeweiht und feierlich ihrer Bestimmung übergeben.
Der damals amtierende evangelische Pfarrer Christian Ordnung
schloss feierlich das Hauptportal der neuen Kirche auf und die
evangelische Kirchengemeinde hatte fortan eine eigene Behausung
und ein vielfältiges
Gemeindeleben konnte erwachsen. Die Zeit der regelmäßigen
evangelischen Andachten in der Schlosskapelle war vorbei.

Mit
ihrer eigenwilligen Form, entworfen vom Architekten Olaf Andreas
Gulbransson, und den Fresken von Hubert Distler dauerte es ein
wenig, bis die Johanneskirche die Herzen der Gläubigen erobert
hatte. Inzwischen gilt sie längst als künstlerisch
bedeutendes Bauwerk, das in seiner Anlage und Ausgestaltung eine
eigene unverkennbare Sprache spricht, ja mehr noch sogar eine
eigene „Predigt
in Stein“ darstellt.

Die evangelische Kirchengemeinde freut
sich auf die große
Jubiläumsfeier, die am Sonntag, dem 25. Juni 2006, stattfindet!

Die
gesamte Bevölkerung ist herzlich eingeladen.

Karin Jordak,
Pfarrerin

Predigt in Stein

So lautet der Titel, des soeben erschienen Kirchenführers
zur Johanneskirche.

Ehemalige Pfarrer unserer Gemeinde interpretieren
die Bilder von Hubert Distler und andere wichtige Elemente der
Kirche. Mit den Texten wird ein Stück unserer eigenen Kirchengeschichte
lebendig, gleichzeitig lassen sie die zeitlose Gültigkeit
von Gottes Botschaft deutlich werden. Das Heftchen gibt es für
5 € im Pfarramtsbüro
oder nach den Gottesdiensten.

Die Johanneskirche: Damals auf freiem Feld errichtet

… heute integriert in die Attinger Siedlung

Olaf Andreas Gulbransson, geboren am
23.01.1916 in München,
war Architekt und Kirchbaumeister. Der Sohn des aus Norwegen
stammenden Zeichners und Malers Olaf Gulbransson und der
Schriftstellerin Grete Gulbransson war nach seinem Architekturstudium
an der Technischen Hochschule in München nach dem Zweiten
Weltkrieg einige Zeit als Regierungsbaumeister in der Obersten
Baubehörde des Münchener Innenministeriums tätig.

Ab
1953 schuf er als freier Architekt zunächst in Bayern
eine Vielzahl Richtung weisender evangelischer Kirchenbauten.
Posthum kamen weitere Bauten im gesamten Bundesgebiet hinzu.
Am 18. Juli 1961 kam der damals 45-jährige
Gulbransson bei einem Autounfall ums Leben.

Prägend für das Werk Gulbranssons
ist eine offene Zeltarchitektur, das Spiel mit geometrischen Grundformen, sowie
die zentrale Anordnung von Altar, Kanzel und Taufbecken. In Gulbranssons Kirchenräumen
sind Pfarrer und Gemeinde einander meist in einem offenen Kreis zugeordnet,
– so, wie sich natürlicherweise
eine Gruppe von Hörern um den Redner bildet.

Kirchenbauten von Olaf Andreas Gulbransson:

Johanneskirche
Pforzheim
, 1953
Christuskirche Schliersee, 1954
Auferstehungskirche Rottach-Egern, 1955
AuferstehungskircheSchweinfurt, 1959 (seit 2004 als herausragendes
Baudenkmal der Nachkriegszeit gewürdigt, Bayer. Denkmalsliste)
Thomaskirche Augsburg-Kriegshaber, 1961
Martinskirche Hamburg-Rahlstedt, 1961