Jahresrückblick 2005

17.1. Das Wasserschloss, kulturelles
Wahrzeichen Taufkirchens, wechselt nach langjährigen Verhandlungen
den Besitzer. Zunächst erwirbt die Gemeinde das Objekt für
eine Stunde zum symbolischen Preis von einem Euro vom Bezirk Oberbayern.
Danach geht das Schloss zum gleichen Preis endgültig in den
Besitz von Nico Forster aus Kraiburg über. Der Deal mit der
Kommune als Zwischeneigner dient der Festschreibung des Nutzungskonzepts,
das von der Gemeinde, dem Schlossförderverein und dem neuen
Schlossherrn erarbeitet wurde. Danach steht ein Teil des Schlosses
für kulturelle Zwecke zur Verfügung.

28.1. An diesem Tag
findet im Schloss Dachau die Preisverleihung eines bayernweiten
Wettbewerbs zur inneren Schulentwicklung statt. Die Realschule
Taufkirchen erringt dabei den mit 4.000 € dotierten
zweiten Preis. Sie sei, so heißt es in der Laudatio, von
dem Motto „Bewährtes erhalten, Neues wagen, die Zukunft
im Blick“ geprägt.

6.2. Nach fünfjähriger
Pause findet in Taufkirchen wieder ein Faschingsumzug mit zahlreichen
Gruppen und vielen prächtig ausgestatteten Motivwägen
statt, den sich mehrere tausend Zuschauer nicht entgehen lassen.
Mit von der Partie sind auch die Taufkirchener Schäffler,
die alle sieben Jahre während der „fünften Jahreszeit“ ihre
Tradition wieder aufleben lassen und die Bevölkerung in
und um Taufkirchen mit ihren Tanzauftritten erfreuen.

28.4. Mit
Gemeinderatsbeschluss wird dem gemeinnützigen Verein
SOVIE e.V. die Betriebsführung und Verwaltung der Räumlichkeiten
im Wasserschloss übertragen, die laut Kaufvertrag der Gemeinde
Taufkirchen (Vils) zur öffentlichen Nutzung zur Verfügung
stehen. Im Fuggersaal organisiert SOVIE laufend ein anspruchsvolles
Kulturprogramm. Die neuen Betreiber können die Räumlichkeiten
für Veranstaltungen auch an andere Vereine oder Personen
vermieten.

2-5.6. Mit Musik und Tanz startet der erste Teil der
OASE-Kulturtage, die heuer zum fünften Mal stattfinden.
Ihre Fortsetzung finden sie vom 22. bis 25. September u.a. mit
einem gut besuchten Kabarettabend mit Maria Peschek. Vor allem
der zweite Teil der Kulturtage steht in diesem Jahr unter dem
Zeichen des Bürgerkulturpreises,
den der Verein im Dezember 2004 vom Bayerischen Landtag verliehen
bekam.

3.6. Die Vilsgemeinde trauert
um Benedikt Allgäuer. Der Kulturpreisträger und vielseitige
Musiker stirbt im Alter von 68 Jahren. Sein musikalisches Talent
nutzte er mehrfach: Beruflich als Lehrer und Gründer sowie
langjähriger Leiter der Bigband der Realschule Taufkirchen
(Vils), ehrenamtlich als Mitglied von Kirchenchor und Liedertafel.
Er spielte in verschiedenen Musikformationen, bis zuletzt auch
im Taufkirchener Salonorchester. Mit Benedikt Allgäuer verliert
die Gemeinde eine Persönlichkeit, die das örtliche
Kulturleben maßgeblich prägte.

9.6. Am 9. Juni wird
für den Bau des neuen Kinder- und Jugendhauses
das Richtfest gefeiert. Die Bauarbeiten für dieses Pilotprojekt
im Bereich der Kinder- und Jugendbetreuung schreiten wie geplant
voran. So stehen ab September Räumlichkeiten für einen
Kindergarten, Kinderhort, Schülertreff und die Mittags-
und Nachmittagsbetreuung zur Verfügung. Außerdem werden
dort weitere Angebote u.a. auch für Eltern und Erwachsene
untergebracht. Schließlich findet die erste und einzige
Ganztagesklasse im Landkreis Erding, eine von drei 5. Klassen,
ab dem kommenden Schuljahr 2005/06 im neuen Kinder- und Jugendhaus
ihre Bleibe.

24.6. Die St. Nikolausschule Erding startet im Bürgersaal
mit einer ausverkauften Premiere eine Reihe von Aufführungen
des Musicals „Wen(n) der Watzmann ruft“. Diese Inszenierung
des legendären „Alpenrustikals“ stellt für
Schüler – Kinder mit geistiger Behinderung oder kognitiven
Störungen – und Lehrer eine große Herausforderung
dar, die sie bravourös meistern.

12.7. Unendliche Geschichte:
Eine Taufkirchener Abordnung mit Bürgermeister
Franz Hofstetter und dem Vorsitzenden der Ortsverkehrswacht,
Rudi Haberl, überreicht dem bayerischen Innenminister Günther
Beckstein eine Liste mit Unterschriften von 1.500 Taufkirchener
Gemeindebürgern, mit der nachdrücklich eine beschleunigte
Bearbeitung der geplanten Ortsumfahrung der B 388 gefordert wird.
Durch die starke Zunahme des Schwerlastverkehrs auf Grund der
LKW-Maut auf Autobahnen ist die Brisanz der innerörtlichen
Verkehrssituation in Taufkirchen(Vils) weiter gestiegen. Der
Minister fordert den anwesenden Vertreter der Obersten Baubehörde
im Freistaat auf, bis Ende 2005 die Planfeststellungsunterlagen
fertig zu stellen. Nachdem Günther Beckstein auch nach der
Bundestagswahl und den Turbulenzen um die Große Koalition
im Amt bleibt, kann man ihn daran erinnern.

12.-20.7. Aus Taufkirchens
Partnerstadt West Chicago ist eine 41-köpfige Delegation
zu Besuch. Die Gestaltung und Abwicklung des Programms, auf dem
unter anderemein Besuch der Landshuter Hochzeit steht, bedeutet
für
den Partnerschaftsverein organisatorische Schwerarbeit. Alte
Bekanntschaften werden aufgefrischt, neue geschlossen und am
Ende steht die Gewissheit, dass man den Gästen wieder einen
angenehmen Aufenthalt bereitet hat. Bei einem Gegenbesuch, den
das Swing Orchestra Taufkirchen und etliche Begleiter Ende Oktober
antreten, revanchieren sich die amerikanischen Freunde mit großer
Herzlichkeit.

6.9. Im Rahmen einer Feierstunde im Rathaus werden
zwei Gemeinderäte
verabschiedet. Josef Langmeier (SPD), der 21 Jahre im Gemeindegremium
vertreten war, tritt aus gesundheitlichen Gründen von seinem
Ehrenamt zurück. Stephan Treffler (ÖDP), seit 1996
Gemeinderat, scheidet vorzeitig wegen Wohnortwechsel aus. Nachrücker
sind Manfred Slawny (SPD) und Hermann Bachmaier (ÖDP).

12.9. Mit Beendigung der diesjährigen Badesaison – die angesichts
des verregneten Sommers diesen Namen kaum verdient hat – wird
die Generalsanierung des Waldbades fortgesetzt. Ein neues Kinderplanschbecken
mit anschließendem Liegebereich soll die Attraktivität
als Familienbad weiter erhöhen und den technischen Stand
der Anlage verbessern.

20.9. Der Gemeinderat nimmt einstimmig
das neue Leitbild für
Taufkirchen (Vils) an, das unter dem Motto „Gemeinsam kreativ“ steht.
Eine Projektgruppe aus Mitgliedern des Gemeinderats und des Columbus-Achters
hat unter Einbeziehung der Bevölkerung mittels Fragebögen
die Inhalte erarbeitet. Das Leitbild beschreibt eine wünschenswerte
und machbare Zukunft für das Leben in Taufkirchen (Vils)
und stellt eine Orientierungshilfe für die Gemeindepolitik
dar.

1.-3.10. Unter dem Motto „Handwerkskunst im Wasserschloss“ findet
zum zweiten Mal ein Markt für Kultur und Handwerk in den
Räumen
und den Außenanlagen des Taufkirchener Schlosses statt. Über
60 Aussteller aus Deutschland und Nachbarländern präsentieren
künstlerische und hochwertige handwerkliche Erzeugnisse
aus Naturmaterialien. Dazu werden wieder Ausstellungen, Vorführungen
und Livemusik geboten. Das außergewöhnliche Angebot
und das Ambiente locken wieder mehrere tausend Besucher an. Darunter
sind viele Auswärtige, denn der gute Ruf der ersten Veranstaltung
hat sich bereits weit herumgesprochen.

8.10. Mit einem großen Jubiläumskonzert
in der Schulturnhalle feiert die Liedertafel Taufkirchen (Vils)
ihr 50-jähriges Bestehen. Neben zahlreichen anderen musikalischen
Auftritten, die das ganze Jahr über stattfinden, tritt die
Liedertafel seit Jahren vor allem als Organisator von Advent
im Schloss in Erscheinung. Mit Richard Reitzle an der Spitze
gehört
der Verein zu den tragenden Säulen des kulturellen Lebens
in der Gemeinde.

15.10. Ein Taufkirchner
auf Hawaii: Kein Palmenstrand, sondern Ausdauersport für
Hartgesottene führt Uli Heydemann auf die Pazifikinsel.
Er ist einer der knapp zweitausend Athleten aus aller Welt, die
den Ironman auf Hawaii, den Inbegriff aller Triathlonwettkämpfe,
bestreiten. 3,8 km Schwimmen,180 km Radfahren und ein Marathonlauf über
42 km werden an einem Tag und am Stück absolviert. 10:47:31
Stunden benötigt der 39-jährige Familienvater und belegt
damit einen guten Mittelfeldplatz. Die Qualifikation für
diese Sportveranstaltung, die ähnlichen Kultstatus wie der
Wasa-Lauf oder der New York-Marathon genießt, hat sich
Uli Heydemann beim Ironman in Frankfurt im Juli erkämpft
und sich so den Traum vieler Freizeit-Triathleten erfüllt.
Gewinner auf Hawaii ist übrigens ein Landsmann: Der Münchner
Profi Faris Al-Sultan.

2.11. Der Gemeinderat beschließt
den Bau eines neuen Rathauses. Die Realschule braucht dringend
Räume und das alte Rathaus liegt optimal neben dem Schulkomplex.
Da die Gemeinde seit kurzem ein geeignetes Grundstück für
einen Rathausneubau neben der Kirche an der Landshuter Straße
besitzt, fällt die Entscheidung schnell. Eile ist auch geboten:
Bereits im kommenden Sommer soll der Umzug stattfinden, damit
das alte Rathaus zu Schuljahresbeginn 2006 für Unterrichtsräume
zur Verfügung steht.

4.12. Ein erneuter
Besucherrekord wird bei „Advent
im Schloss“ aufgestellt. Dieser im Landkreis einmalige
Weihnachtsmarkt fasziniert mit Musik, Ausstellungen, weihnachtlichen
Erzeugnissen und nicht zuletzt dem Ambiente des bereits teilweise
renovierten Wasserschlosses. Die Veranstaltung ist in den „Schloss-Adventskalender“ integriert,
bei dem ab 1.12. täglich eines von 24 festlich geschmückten
Fenstern geöffnet und sein Inhalt verlost wird. Die Preise
sind Spenden von örtlichen Betrieben und dem Gewerbeverein.