Städtebauliche Rahmenplanung Taufkirchen Nord-West – Ergebnisse der Bürgerbefragung

Zur städtebaulichen Rahmenplanung für die
Entwicklungsflächen Taufkirchen Nord-West (siehe Kompass
04/2002
) fand eine sehr rege Bürgerbeteiligung statt. Die
Planung wurde am 27. und 28. April dieses Jahres in einer öffentlichen
Ausstellung im Bürgersaal vorgestellt; außerdem wurde
eine spezielle Bürgerversammlung zur geplanten Rahmenplanung
am 30.April 2002 abgehalten.

Im Rahmen dieser Bürgerbeteiligung äußerten
sich überwiegend die Anlieger der Vöttinger Straße
sowie die Grundstückseigentümer der Ring-, Edith-Stein-,
Lena-Christ-, Sophie-Scholl- und der Käthe-Kruse-Straße.

Während die Anlieger der Vöttinger Straße
ihre Forderung nach einer Entlastung und Verkehrsberuhigung der
Vöttinger Straße untermauerten, wurden von den Grundstückseigentümern
in den Wohngebieten erhebliche Bedenken dahingehend geäußert,
dass durch den Bau einer Verbindung von Vötting zur B 15 (Höhe
Landessiedlung und Höhe Kreisverkehr) eine erhebliche Lärmbelästigung
für die dortigen Siedlungen erfolgt, nachdem der Straßenverlauf
auf den Hochpunkten des Geländes vorgesehen ist. Befürchtet
wurde vor allem, dass damit eine innerörtliche Umfahrung sowohl
für die B 388 als auch für die B 15 entsteht und der Bau
einer großräumigen Umfahrung für die B 388 nicht
mehr weiterverfolgt wird.

Bei einer eingehenden Prüfung der Ergebnisse der
Bürgerbeteiligung kam man zu dem Ergebnis, dass die Bedenken
nicht ungerechtfertigt sind. Wenn die Haupterschließungsstraße
vorweg – zunächst ohne seitliche Bebauung – gebaut würde,
müssten entsprechende Lärmschutzmaßnahmen (z.B.
seitliche Aufschüttungen) vorgenommen werden, um eine Beeinträchtigung
der angrenzenden Wohngebiete zu verhindern.

Die Herstellung der Haupterschließungsstraße
in einem Zug wäre außerdem mit erheblichen finanziellen
und planerischen Problemen verbunden. Für das gesamte nordwestliche
Gebiet von Taufkirchen(Vils) müsste schon heute ein konkreter
Planungsvorentwurf erstellt werden. Neben den Kosten für den
Straßenbau müsste die Gemeinde die Erschließungskosten
für Kanal und Wasser vorleisten.

Der Gemeinderat entschied in der Sitzung vom 30.07.2002,
den bei der Bürgerbeteiligung zur städtebaulichen Rahmenplanung
erhobenen Bedenken in folgender Weise Rechnung zu tragen:

Die vorgesehene Haupterschließungsstraße
wird vorerst nicht ausgebaut. Im Entwicklungsgebiet Taufkirchen
(Vils) Nord-West werden stufenweise, entsprechend einer möglichen
Siedlungsentwicklung, Straßenzüge (Stichstraßen
Nr. 1-3, siehe Plan) errichtet. Erst wenn die geplante Umfahrung
der B 388 realisiert ist, wird die Haupterschließungsstraße
(Nr. 4) vervollständigt.

Bitte
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(Größe: 60 Kb) über die städtebauliche Rahmenplanung
zu erhalten.

In die Städtebauliche Rahmenplanung werden die
Beschlüsse des Gemeinderates nunmehr vom beauftragten Planungsbüro
eingearbeitet. Die zuständigen Fachstellen, wie z.B. Landratsamt
und Planungsverband, werden an der neuen Planung beteiligt. In einer
Bürgerversammlung, voraussichtlich Ende des Jahres, wird die
überarbeitete Rahmenplanung nochmals vorgestellt.

Für Bürgermeister Franz Hofstetter ist eine
Verkehrsentlastung der Vöttinger Straße unumgänglich.
Aus diesem Grund wird derzeit vom Verkehrsplanungsbüro Burkhardt
aus München ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet. Die ersten
Entwürfe dazu werden dem Grundstücks- und Bauausschuss
in der öffentlichen Sitzung vom 10.09.2002 vorgestellt.