40 Jahre Realschule Taufkirchen (Vils) – ein Erfolgsmodell

Ursprünglich war es gar nicht so klar, dass die Realschule nach Taufkirchen (Vils) kommen sollte. Doch die politische Entscheidung im Jahre 1971 für diesen Standort sollte sich als richtig erweisen. Im September 1973 war es dann soweit – die Realschule nahm mit 130 Schülern in vier Klassen und mit fünf hauptamtlichen Lehrern den Unterricht auf.

Schon bald reichten die Räumlichkeiten in der Hauptschule nicht mehr aus, denn dort war man in den ersten Jahren einquartiert. 1975 wurde die Planung für ein eigenes Gebäude in Auftrag gegeben, und am 31. Oktober 1975 erfolgte der Spatenstich. Als man am 23. September 1976 Richtfest feierte, war die neue Schule eigentlich schon wieder viel zu klein, denn man zählte bereits 540 Schüler.

Schlüsselübergabe
Schlüsselübergabe des damaligen Landrats Simon Weinhuber (rechts) an den ersten Schulleiter Rudolf Gamon

Fachräume gestaltete man schließlich zu Klassenzimmern um, denn ewig werde der Boom sicherlich nicht anhalten, glaubte man – und hatte sich dabei gründlich getäuscht. 1990 wurde dann ein Erweiterungsbau beantragt. Wenngleich die Schule nun einen festen Platz im Bildungsangebot des östlichen Landkreises hatte und keine spektakulären Ereignisse in den Anfangsjahren zu verzeichnen sind, so änderte sich doch einiges im Schulbetrieb. Man gehörte zu den ersten, die EDV einführten, 1982 in der Schulverwaltung, 1983 als Wahlfach für alle Schüler. Seit 1989 wird in zwei Computerräumen Informatik unterrichtet.

Eine rasante Schülerzunahme erlebte die Realschule bei der Einführung der sechsstufigen Realschule 2000. Schnell wuchs die Anzahl der Klassen von 16 auf 29. Aufgrund der Raumnot wurden 6 Klassen ausgelagert. Unterrichtet wurde u.a. im Wasserschloss, im Feuerwehrhaus, im alten Pfarrheim und in der Hauptschule, bis 2002 der Erweiterungsbau bezogen werden konnte. 2006/2007 erreichte die Realschule mit knapp 1000 Schülern den Höchststand und so wurde das ehemalige Rathaus in der Nachbarschaft gekauft und als zweite Erweiterung eingerichtet.

Luftbild Realschule

Die Gebäude bieten nun genügend Platz für die derzeit ca. 900 Schülerinnen und Schüler, verteilt auf 33 Klassen, die von 62 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden.

Die Realschule hat in den vergangenen 40 Jahren 4233 Schülern das Rüstzeug für ihr Leben mitgegeben, was sicherlich auch ein großer Verdienst der Schulleitung ist. Die Aufbauarbeit leistete der erste Realschuldirektor Rudolf Gamon, bis schließlich 1982 die Schulleitung auf Dr. Josef Osterholzer überging. 1995 begann die lange Ära Frank Höhne, der 2010 von Andreas Noll abgelöst wurde. Seit 2012 ist Josef Hanslmaier Schulleiter der Realschule Taufkirchen (Vils).

Wenn man Rückschau hält, stößt man auf einige Highlights. Eine besondere Ehre für die Realschule bedeutete der 2. Preis beim i.s.i-Wettbewerb (Innerer-Schulentwicklungs-Innovationspreis) im Jahre 2004, der damit die Arbeiten der Schule, der engagierten Schulleitung sowie des Lehrerkollegiums honorierte. Mit viel Lob wurde wiederholt auch die von Schülern gestaltete Schülerzeitung bedacht.

Schulleiter Josef Hanslmaier erinnert sich noch gern an den Schulentwicklungstag 2002 zurück, der in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Dorfen und der Realschule Moosburg stattfand. Das Thema Schulentwicklung ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil des Schullebens und wird seit 2007 durch die Teilnahme am Schulversuch „KompaSS“ (Kompetenz aus Stärke und Selbstbewusstsein) auch konsequent umgesetzt. Um nicht nur gerüstet für den Beruf zu sein, sondern auch gewappnet für das Leben, sind Werte- und Persönlichkeitserziehung aus dem Schulalltag der Realschule Taufkirchen nicht mehr wegzudenken. Darüber hinaus pflegt die Realschule seit vielen Jahren Partnerschaften zu BMW, zum Senioren-Service-Zentrum sowie zum Mehrgenerationenhaus und versucht derzeit mit der Partnergemeinde Taufkirchens, West Chicago, eine Schulpartnerschaft aufzubauen. Musikalisch ist die Big Band ein Aushängeschild der Schule.

Das Jubiläum gibt aber nicht nur Anlass zum Rückblick. Für die Zukunft will man Bewährtes erhalten, aber auch Neues wagen. Die Realschule genießt seit Jahrzehnten einen ausgezeichneten Ruf, nicht nur bei den Eltern, auch bei den Schülern und den heimischen Betrieben, denn die Absolventen gehören in Oberbayern-Ost regelmäßig zur Spitze. Und auf diesem hervorragenden Leistungsniveau will man auch in Zukunft bleiben, aber dabei stets die Veränderungen der Zeit und der Gesellschaft im Blick haben. Vor allem der verantwortungsvolle Umgang mit Medien soll zukünftig noch mehr Thema im Unterricht sein. Da ist es sicherlich nicht abwegig, dass noch in diesem Jahr die Ausgestaltung der Klassenräume mit interaktiven Tafeln, so genannten Whiteboards, geplant ist.