Abwasserbeseitigung Taufkirchen (Vils)

Ertüchtigung der Kläranlage

Kläranlage Taufkirchen (Vils)

Die Kläranlage Taufkirchen (Vils) behandelt die Abwässer der Gemeinde Taufkirchen (Vils) sowie der Gemeinden Steinkirchen und Inning am Holz. Sie wird heute an ihrer Kapazitätsgrenze betrieben. Im Zulauf der Kläranlage werden zudem vereinzelt aber wiederkehrend sehr hohe Schmutzfrachten erfasst. An manchen Tagen lag die Belastung der Kläranlage über 30.000 Einwohnergleichwerten und damit weit über der Ausbaugröße von 17.000 EGW. Solche Ereignisse sind von kurzer Dauer und führten Dank einer sehr guten Betriebsführung auf der Kläranlage durch die Fa. Sedlmeier Umwelttechnik GmbH bislang nicht zur Überschreitung der Anforderungswerte im Ablauf.

Seit gut zwei Jahren läuft eine Optimierung der Kanalbewirtschaftung, um diese Belastungsstöße zu reduzieren. Erste Erfolge sind bereits zu verzeichnen. Trotz dieser Erfolge wird die Kläranlage technisch modernisiert und in ihrer Kapazität auf ca. 26.000 EGW erweitert werden. Es bleibt damit sichergestellt, dass in den wachsenden Gemeinden auch in Zukunft die Abwasserreinigung nach dem Stand der Technik erfolgt und nicht zum limitierenden Faktor der kommunalen Entwicklung wird. Eine vorläufige Kostenannahme für die Erweiterung der Kläranlage geht aktuell von Gesamtkosten in Höhe von ca. 8,7 Mio. Euro aus.

Abwasserreinigung ist energieintensiv. Kläranlagen zählen zu den größten kommunalen Energieverbrauchern. Rund 520.000 kWh Strom verbraucht allein

die Kläranlage Taufkirchen (Vils) jährlich. Herr Müller und Herr Dr. Vogl vom Planungsbüro WipflerPLAN zeigten zusammen ihren Kollegen vom Büro HPE, Frau Hofmann und Herr Wimmer, auf, wie die Erweiterung der Kläranlage mit einer Steigerung der Energieeffizienz einhergehen kann und welche Fördermöglichkeiten sich daraus für die Gemeinden ergeben.

Herr Müller und Herr Wimmer erläuterten, wie die Verfahrensoptimierung der biologischen Reinigung und die Modernisierung der Anlagentechnik den Energiebedarf der Kläranlage senken. Durch die Optimierung der Schlammbehandlung wird der Faulgasertrag und die daraus im BHKW erzeugte Energie gesteigert. Das Energiekonzept wird durch den Zubau von Photovoltaik und Abwasserwärmerückgewinnung abgerundet. Der Strombedarf der Kläranlage lässt sich von derzeit 31 kWh pro Einwohner und Jahr auf künftig 19 kWh pro Einwohner und Jahr senken. Rund dreiviertel der auf der Kläranlage benötigten Energie können so auf der Kläranlage selbst erzeugt werden. Die energetische Optimierung der Kläranlage stellt Zuwendungen aus Bundes- und Landesförderprogrammen in Höhe von bis zu 2,1 Mio. Euro in Aussicht. _Dr. Andreas Vogl, WipflerPLAN