Nach einer fast 17-stündigen Fahrt traf der erste Hilfs-Konvoi aus der Vilsgemeinde spät am Abend des 11.03.2022 in der ostpolnischen Gemeinde Kolbuszowa ein. Die vier Taufkirchener Lkw’s, beladen mit 120 Tonnen an gespendeten Hilfsgütern, wurden von dem Verantwortlichen der dortigen Pfarrei, Pater Matheo, bereits erwartet. Für das Entladen am nächsten Vormittag hatte der Geistliche einen Trupp von 40 freiwilligen Helfern organisiert. In eindrucksvoller Teamarbeit schafften sie es, drei der Fahrzeuge in wenigen Stunden zu leeren und die Waren für den Weitertransport in die Ukraine zu sortieren.

Der vierte Lkw fuhr direkt zum Kinderheim der Dominikaner-Schwestern in das 35 km entfernte Rzeszow. Diese kirchliche Einrichtung nahm seit Ausbruch des Krieges bereits 50 Waisenkinder aus der Ukraine auf. Die Spenden wurden dort sehnsüchtig erwartet.

Begleitet wurde der Konvoi von Pater Paul Krutschek, der die Spendenaktion ins Leben gerufen hat und den Kontakt zur polnischen Pfarrei Kolbuszowa herstellte sowie Sosa Balderanou, Kreis- und Gemeinderätin, die von Anfang an die Aktion mit viel Herzblut unterstützte. Josef Kalter, Thomas Soszczeko und Renate Bauer aus Taufkirchen (Vils) begleiteten mit privaten Fahrzeugen den Konvoi um somit auf der Heimreise Flüchtlinge aus der Ukraine mitzunehmen zu können.

Zwei Familien, vier Erwachsenen und fünf Kindern, gelang dadurch am Sonntag eine Fahrt in die Sicherheit.

Trotz der Strapazen die diese Reise mit sich brachte, überwiegen bei allen Beteiligten die positiven Eindrücke. Die Gastfreundschaft, die Freundlichkeit und Empathie der Menschen aus Kolbuszowa hinterlassen bewegende und unvergessene Eindrücke. Auch von den unbürokratischen Hilfsangeboten der polnischen Bevölkerung für ihre ukrainischen Nachbarn sind die Taufkirchener überwältigt.

Zusammen mit den ehrenamtlichen Helfern aus Kolbuszwoa, der dortigen kirchlichen und politischen Gemeinde, möchte die Vilsgemeinde weiterhin helfen.

Pater Paul und die Ordensgemeinschaft der Resurrektionisten e.V. sammeln weiterhin Hilfsgüter und Geldspenden (Spendenaufruf s.u.). Pater Matheo wird diese persönlich in Taufkirchen (Vils) abholen.

Um lange Transportwege zu vermeiden ist es den Organisatoren der Hilfsaktion besonders wichtig, haltbare Essensvorräte für die Waisenkinder sowie die Soldaten und Zivilisten im Kriegsgebiet direkt in Polen einzukaufen. Der größte Teil der Spendengelder – über 13.500 Euro – wurde daher in Kolbusowa für Kindernahrung, Konserven und Getränke ausgegeben.

Der erste Taufkirchener Hilfstransport wäre ohne das großartige Engagement der vielen freiwilligen Helfer, ihrem herausragenden Einsatz vor Ort und ohne die spontane Bereitschaft der Lkw-Fahrer, diese Fahrt zu übernehmen, gar nicht möglich gewesen. Vergelt’s Gott! Ein großes Dankeschön geht auch an alle Sach- und Geld-Spender. Ein besonderer Dank an Alexa Zündt aus Hörgersdorf, von der die Initiative für die Ukraine ausging.