Vorschläge der Gutachter stießen auf breite Zustimmung – Beteiligung hat sich gelohnt

Zu einer weiteren Bürgerwerkstatt hatte die Gemeinde Taufkirchen (Vils) am Dienstag, 12. April 2011, in den Bürgersaal eingeladen. Die Gutachter – Büro Zwischenräume, Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung und Büro Obermeyer Planen und Beraten – stellten den Teilnehmern Vorschläge und Maßnahmen für eine lebendige Ortsmitte vor.

Ursula Ammermann
Moderatorin Ursula Ammermann

Die Bürger waren zufrieden mit dem Ergebnis. Viele der von ihnen in den zwei Werkstätten entwickelten Ideen waren von den Gutachtern in die Planung integriert worden, so u.a. die Wünsche für neue Fuß- und Radwegeverbindungen.

Vorschläge der Gutachter für eine attraktive und stabile Ortsmitte wie die Etablierung eines Wochenmarktes, Management von marktgerechten Einzelhandelsflächen gerade auch bei Leerständen, Parkleitsystem und Besucherleitsystem stießen auf breite Zustimmung.

Die Anregungen der Bürger zur Erhöhung der Sicherheit der Schüler wurden weiterentwickelt: Der Schulbusparkplatz soll mittelfristig an die Vöttinger Straße verlegt werden, die Zufahrt und Abfahrt erfolgt über die B 388, so dass die Anlieger nicht belastet werden. Der Attinger Weg wird damit vom Schulbusverkehr entlastet. Der derzeitige Parkplatz wird so umgestaltet, dass die Schüler ohne Berührung mit dem Autoverkehr zur Schule kommen. Der Realschulhof wird zum verkehrsfreien Bewegungsraum. Hierzu gaben die Bürger gleich noch vertiefende Anregungen an die Gutachter.

Die Gutachter zeigten auf, wie trotz der starken Verkehrsbelastung der Ortsmitte durch die B 388 und B 15 kurzfristig Verbesserungen möglich sind. Synchronisierte Ampelschaltungen regeln den Verkehrszufluss und eröffnen Gestaltungsspielräume. Mit viel Beifall aufgenommen wurde die vorgeschlagene Errichtung der Querungshilfen, z.B. an den Gefahrenstellen Rathausausfahrt / Attinger Weg, an der Landshuter Straße / Höhe Bürgersaal und an der Kreuzung Erdinger Straße – Fichtenstraße.

Maßnahmen, wie die neue Vöttinger Straße als innerörtliche Entlastungsstraße, müssen weiter entwickelt werden. Da hatten sich die Bürger noch mehr Information erwartet. Helmuth Ammerl vom Büro Obermeyer stellte aber klar, dass dies weiter bearbeitet wird, jedoch eine mittel- bis langfristige Maßnahme ist. Es wurde auch von einigen Bürgern darauf verwiesen, dass die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in der Vöttinger Straße aus ihrer Sicht nicht die erwünschte Reduzierung der Verkehrsbelastung erzielt hat.

Alles in allem hat sich die Gemeinderatsentscheidung einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung gelohnt: Die Planung hat durch das Vor-Ort-Wissen entscheidende Impulse bekommen. Und noch etwas kam in der Werkstatt zur Sprache: Jetzt sind die Taufkirchner gefordert, selbst etwas für ihre Ortsmitte zu tun. Auf diese Frage der Moderatorinnen Ursula Ammermann und Brigitte Gans nannten die Taufkirchner: Selbst weniger mit dem Auto fahren, mehr in der Ortsmitte einkaufen, Fahrgemeinschaften bilden und Überzeugungsarbeit bei den Grundeigentümern leisten, denn viele Vorschläge lassen sich nur gemeinsam umsetzen.

Ursula Ammermann, citycom münchen