Energienutzungsplan Taufkirchen (Vils)

Mit der Erarbeitung eines Energienutzungsplanes für das gesamte Gemeindegebiet wurde im vergangenen Jahr der Lehrstuhl für Bauklimatik und Haustechnik des Prof. Gerhard Hausladen, von der Technischen Universität München, beauftragt.

Für dieses innovative Projekt ist die Phase der Datenaufnahme abgeschlossen. Es wurde im Gemeindebereich, stichprobenartig in allen Bau- und Gewerbegebieten, der energetische Zustand der Gebäude ermittelt. Aufgrund dieser Planungsgrundlagen erarbeitete der Lehrstuhl Energienutzungs-Konzepte, die dem Gemeinderat am 4. August 2009 vorgestellt wurden.

Dem Gemeinderat wurde dargelegt, dass es neben den Gebäuden im Ortszentrum auch einige große Grundlastabnehmer für Energie (Isar-Amper-Klinik, Guts- und Brauereigenossenschaft, Firma Himolla) gibt. Diese Verbraucher benötigen konstant, das gesamte Jahr über, eine bestimmte Energiemenge zur Warmwasseraufbereitung.

Die Spitzenverbräuche im Winter können durch die „örtlichen Energielieferanten“ (z.B. Biogasanlagen) nicht abgedeckt werden. Deshalb ist es nötig, einerseits die Grundlastwärme aus den Biogasanlagen als einen wesentlichen Pfeiler in das Energiekonzept einzubeziehen und entsprechende Netze zu bauen, andererseits ein bzw. mehrere Spitzenlast-Heizwerke zusätzlich zu erstellen.

Der Gemeinderat strebt als langfristiges Ziel die Unabhängigkeit der Gemeinde in Bezug auf die Energieversorgung an. Als ersten Schritt entschied er sich in der Sitzung vom 4. August 2009 dazu, ein Fernwärmenetz im Bereich des Hauptortes Taufkirchen (Vils) zu erstellen bzw. das durch die Biolandwirte erzeugte Gas zu verwerten.

Nur durch die Gründung einer juristischen Person kann dieses langfristige Planungsziel optimal erreicht werden. Das Anwaltsbüro Becker, Büttner und Held aus München steht dem Ansinnen der Gemeinde beratend zur Seite. Außerdem ist angedacht, einen auf dem Energiesektor kompetenten Partner aus der Region mit in das Boot zu holen, um eine Wirtschaftlichkeit des Vorhabens sicherzustellen.

Nachdem sich der Energienutzungsplan auf den gesamten Gemeindebereich erstreckt, ist bereits ein „kleines“ Nahwärmenetz in der Ortschaft Hubenstein in Betrieb. Auch in Moosen (Vils) ist eine Nahwärmeversorgung geplant.

Im Rahmen der Daseinsvorsorge ist jede Kommune aufgefordert, eine nachhaltige Energienutzung zu betreiben. Künftigen Generationen soll es dadurch ermöglicht werden, den erreichten Lebensstandard zu erhalten. Die regenerativen Energien aus der Region sollen optimal und wirtschaftlich sinnvoll genutzt werden.