Wie entsteht BSE?

Bei dieser Frage tappen die Forscher noch völlig im Dunkeln. Erste Untersuchungen Anfang der 80er Jahre konzentrierten sich auf die Schafkrankheit Scrapie. Man nahm an, dass Tiermehl von Schafen, infiziert mit damals noch unbekannten Erregern, den Rinderwahn ausgelöst haben könnte.

Inzwischen sind die meisten Forscher überzeugt, dass die beiden Krankheiten von zwei verschiedenen, mittlerweile identifizierten Prionen-Stämmen verursacht werden. So wurden beispielsweise bei Schafen noch keine Prionen gefunden, die zum BSE-Stamm gehören. Und Kühe, die in Versuchen mit Scrapie infiziert wurden, zeigten ein Krankheitsbild, das sich von BSE unterscheidet.

Deshalb wird nun vermutet, dass der Rinderwahn sich in den Kühen durch eine spontane Entstehung defekter Prionen selbst entwickelt haben könnte, ähnlich wie die klassische Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen.

Dass BSE schon früher unerkannt existierte, ist unwahrscheinlich. Die entsprechende Schafkrankheit kennt man seit 250 Jahren, CJK ist seit 1920 bekannt. Kaum vorstellbar, dass Tierärzte sich bei erkrankten Rindern mit entsprechenden Symptomen nie das Gehirn angesehen hätten. Auch nachträgliche Untersuchungen in der Schweiz an konservierten Rinderhirnen der letzten 20 Jahre verliefen in dieser Richtung negativ.
weiter: Wie wird BSE übertragen und verbreitet