Grundstein für eine Schule der Zukunft

Die Gemeinde Taufkirchen (Vils) beginnt den Bau ihres teuersten Projekts: Sie legt den Grundstein für den Mittelschulneubau mit Mehrzweckhalle.

07Grundstein Haberl BegrüßungBürgermeister Haberl zeigte sich sichtlich erfreut und beeindruckt, als er am 9. Juli viele Ehrengäste und Fachplaner zur Grundsteinlegung begrüßen durfte. Er sprach von einem historischen Moment für die Gemeinde Taufkirchen (Vils), die mit einer enormen finanziellen Anstrengung das größte und teuerste Bauprojekt ihrer Geschichte verwirklichen wird. Für fast 38 Millionen Euro soll innerhalb der nächsten zwei Jahre der Schulkomplex im Ortszentrum komplettiert werden.

Mit ihm freute sich auch Landrat Martin Bayerstorfer über den mutigen Entschluss, in Taufkirchen (Vils) ein Zeichen für die Zukunft zu setzen. Auch Altbürgermeister Franz Hofstetter, der die Planung des Neubaus über die letzten fünf Jahre sehr eng begleitete und der mit dem damaligen Gemeinderat das Großprojekt auf den Weg brachte, zeigte sich glücklich darüber, dass es nun endlich losgeht.

Es sei ein Signal für den ganzen Ort und eine große Stärkung der Bildungslandschaft im Taufkirchener Schulverband. Man hätte das Schulgebäude auch auf der grünen Wiese und somit günstiger bauen können, es sei der Gemeinde aber wichtig gewesen, dass die neue Schule trotz des schwierigen Geländes im Herzen des Ortes eine gute Anbindung an ihre engen Kooperationspartner, das angrenzende Mehrgenerationenhaus und die örtliche Grundschule, erhalte.

Schulamtsdirektor Robert Leiter betonte, dass Taufkirchen als erste Ganztagesschule im Landkreis nun gut für die Zukunft aufgestellt sei. Der Grundschulneubau vor 10 Jahren werde in seiner medialen Modernität nun nicht nur durch den Bau einer Mittelschule mit Mehrzweckhalle vervollständigt, sondern sei damit auch für die lerntechnisch hohen Ansprüche sehr gut gerüstet.

Architekt Simon Winter vom Büro Köhler Architekten Gauting beschrieb die Stärken des neuen Gebäudekomplexes: Die Ganztagesklassen erhielten neue Lerncluster mit Marktplätzen, die sowohl als Lern- als auch als Arbeitsbereich genutzt werden können. Es gebe eine Lernwerkstatt, Gruppenräume für alle Klassen, eine großzügige Mensa mit zwei Tablettstraßen und Salatbuffet sowie etliche Bewegungs- und Aufenthaltsräume für die offene und gebundene Ganztagesschule. Außerdem erhalte die Nikolausschule mit ihren Partnerklassen geeignete Räumlichkeiten in dem vollständig barrierefreien Komplex. Die Dreifachturnhalle könne von den Schulen und den örtlichen Vereinen auch als Mehrzweckhalle für Veranstaltungen mit bis zu 800 Personen genutzt werden.

Seit mehr als einem Jahr wurde nun mit schwerem Gerät, verbunden mit nicht unerheblicher Belastung für alle Anlieger, fleißig abgerissen, um in ca. zwei Jahren aus dem provisorischen Containerpavillon dann in den Neubau umziehen zu können.

Wir von Seiten der Schulleitung freuen uns sehr auf das neue, sehr moderne Schulhaus, das jedem Mitglied der Schulfamilie ein kleines Stück Heimat und dem Ort einen neuen Gebäudekörper bescheren soll, mit dem sich alle identifizieren und in dem sich alle wohlfühlen können.

07Grundstein Musikprogramm
Trugen zum Musikprogramm bei: Veronika Haubrich (links), Patrick Mittermeier (rechts) sowie die Trommel-Combo der 8. Klassen (Mitte)

Die Schüler der 8M und 9M sowie besonders die Solisten Veronika Haubrich und Patrick Mittermeier brachten ihre Anteilnahme zum Ausdruck, indem sie die Feier eindrucksvoll musikalisch umrahmten und gestalteten. In einem zehnminütigen Musikfilm vornehmlich von Schülern der Klasse 6cG wurden mit einem Song besonders gut die Belastungen der Corona-Pandemie und des zeitgleichen Abrisses ihres alten Schulhauses für jeden spürbar gemacht.

Eine reich gefüllte Zeitkapsel sowie der neue Grundstein wurden von Pfarrer Edson Schumacher und Pater Paul Krutschek gesegnet. Danach erfolgte ein gemeinsamer Spatenstich, bei dem die Zeitkapsel vom Schulleitungsteam Ade Geier und Gabriele Reiss zusammen mit allen Ehrengästen im Grundstein verbuddelt wurde. Sie soll den zukünftigen Generationen als kleines Dokument dieser Tage einen Einblick in die Zeichen unserer Zeit geben.

07Grundstein Zeitkapsel

Inhalt der Zeitkapsel

Grund- und Mittelschule:
Jahresberichte der Schule: 2019/20 in schriftlicher Form, der aktuelle (Schuljahr 2020/21) auf Datenträger  –  Schulverfassung  –  gemalte Bilder von Grundschülern: Wie stelle ich mir die Welt in 30 Jahren vor!?

Zeitgeschehen:
FFP2-Maske & Corona-Teststreifen / Teststäbchen  –  Lokalteil des Erdinger Anzeigers und der Moosburger Zeitung vom 09.07.2021  –  Kleingeld

Und auch das musste noch rein:
Datenträger mit Abriss- und Coronasong (auch in schriftlicher Form)  –  Imagefilm der Schule  –  Videoanimation Neubau  –  Armbanduhr mit Gemeindewappen (wer weiß, ob man so etwas dann noch kennt?)  –  Anstecknadel der Gemeinde  –  Tippzettel: Wer kommt ins Finale der Fußball-EM 2020/21 (von dem einzigen Schüler, der es richtig getippt hat)

07Grundstein Kapsel Ansprache
Launige Worte von Rektor Ade Geier (3. von links) vor der Versenkung der Zeitkapsel im Grundstein sorgten für Heiterkeit; hinten von links: Projektsteuerer Thomas Koch und Marcus Hartl, Konrektorin Gabriele Reiss, Bürgermeister Stefan Haberl, Architekt Simon Winter und Bauunternehmer Matthias Bauer.

Launige Worte von Rektor Ade Geier (3. von links) vor der Versenkung der Zeitkapsel im Grundstein sorgten für Heiterkeit; hinten von links: Projektsteuerer Thomas Koch und Marcus Hartl, Konrektorin Gabriele Reiss, Bürgermeister Stefan Haberl, Architekt Simon Winter und Bauunternehmer Matthias Bauer.

07Grundstein Kapsel einschaufeln
… und weg: Viel Prominenz beim Verbuddeln der Zeitkapsel im Grundstein.

In einem humorvollen bayerischen Gedicht erinnerte Rektor Ade Geier zusammen mit Konrektorin Gabriele Reiss an die aufregenden Umzugs- und Abrisszeiten. Beide stellten anschaulich dar, dass die Zeitkapsel wohl alle Anwesenden überleben werde.

Obgleich wir alle nur auf der Durchreise hier steh’n,
soll de Schui jedem Kind a Stückl Heimat geb’n.

Und wenn mia zwoa 2100 amoi nimma Haut sondern nur no Boana san,
und aa de neie Schui moi de Bagga zamfahr’n,

dann soin’s was finden, was sie g’freit,
a Dokument aus unserer Zeit.

(Auszug aus der Rede von Rektor Ade Geier und Konrektorin Gabriele Reiss)

 

Im Namen der gesamten Schulfamilie und besonders unserer Kinder bedanken wir uns bei den Bürgermeistern, den beteiligten Mitgliedern des Gemeinderats und der Gemeinde Taufkirchen (Vils) sowie bei allen Architekten und Fachplanern für die großen Anstrengungen und die stets konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den letzten sechs Jahren sehr, sehr herzlich!

07Grundstein Blumen Reiss
Blumen vom Bürgermeister für Gabriele Reiss, Organisatorin des Rahmenprogramms.

 

Text Gabriele Reiss, Konrektorin

Fotos: Katrin Haberl, Birgit Lang