„Gwand und Allerhand“

Secondhand-Laden des BRK ist umgezogen.

Wunderliche Szenen konnten den Taufkirchenern in den letzten Junitagen in der Ortsmitte begegnen: Ganze fahrbare Kleiderstangen samt bunter Garderobe wurden von geschäftigen Frauen durch die Hofmark geschoben. Ein Umzug, wie sich mancher sicherlich dabei gedacht hat, jedoch in ganz großem Stil:

Der Gebrauchtwarenladen des Bayerischen Roten Kreuzes verließ die Kellerstraße und siedelte in das vormalige Trachtengeschäft an der Ecke Dorfener Straße/Zugspitzstraße um. Was bei einem einzigen Hausstand erfahrungsgemäß an die Substanz geht, bedeutet bei einem von vielen Hausständen stammenden Sammelsurium einen fast einwöchigen Kraftakt, den das Team um Gabi Leonhard zu stemmen hatte.

Am Tag der Neueröffnung, dem 1. Juli, konnte dann aber aufgeatmet und festgestellt werden: „Wir sind sehr glücklich mit unserem neuen Laden, sowohl was die Lage, als auch die Größe betrifft“, so Gabi Leonhard. Mehr als doppelt so groß ist die Verkaufs- und Lagerfläche für „Gwand und Allerhand“ nun – alles zwar ohne Etikett aber in bestem Erhaltungszustand.

Keine 500 Meter vom alten Standort entfernt, sind die neuen Räumlichkeiten für Ortsansässige noch immer bequem zu Fuß zu erreichen. Zuvor nur schwer zu finden, jetzt in großer Zahl vorhanden sind Parkplätze – für die Shoppingtour wie für die Anlieferung von Sachspenden. Auf Letzteren basiert die vielfach in ganz Bayern vom Rettungsverband umgesetzte Idee. Seit viereinhalb Jahren finden auch in Taufkirchen Anzüge, Bademoden, Bücher, CDs, Fernseher, Schmuck, Zinnkaraffen und vieles mehr neue Besitzer.

„Das Konzept hat von Anfang an funktioniert und spricht Kunden von sehr jung bis relativ alt an“, berichtet Gabi Leonhard. Wer denkt, das Stöbern und Kaufen im BRK-Laden hätte nur etwas mit Bedürftigkeit zu tun oder wäre gar an das Vorzeigen einer Sozialkarte gebunden, liegt aber falsch. Retro-Trends, wie beispielsweise Jogginganzüge aus den 80ern, locken junge Schnäppchenjäger an. Und mancher Flohmarktfan bekommt funkelnde Augen bei bestens erhaltenen Brettspielklassikern oder Sammlerstücken.

Selbstverständlich findet sich vieles für den schmalen Geldbeutel, aber auch aus praktischer Erwägung kauft man hier ein: Warum für den schnell wachsenden Nachwuchs alle paar Monate neue Schuhe und Hosen kaufen, wenn es doch kaum Getragenes für wenige Euro gibt? „Das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit bemerken wir auf alle Fälle“, bestätigt Christine Häglsperger aus dem Verkäufer-Team.

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Die erste Schicht am Tag der Neueröffnung übernahmen (von links): Katharina Neumeier, Christine Häglsperger, Gabi Leonhard und Jenny Mittelbrunn.

Auf jetzt 320 Quadratmetern können die 14 ehrenamtlichen Mitarbeiter des Secondhand-Ladens die Damen-, Herren- und Kindermoden mit mehr Übersicht anordnen und haben die Möglichkeit, manches auch augenfällig und ansprechend in den großen Schaufenstern zu präsentieren. Interessierten Kunden steht „Gwand und Allerhand“ von Montag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr offen. Sechs Umkleidekabinen helfen bei der Entscheidung für ein passendes neues – gebrauchtes – Outfit.

Text: Fabian Holzner

„Glücksgriff“:

kbo SPZ-Laden in neuem Gewand

Das kbo-Sozialpsychiatrisches Zentrum betreibt nun schon seit acht Jahren einen Second-Hand-Laden mit Näh- und Bügelservice in der Dorfener Straße 11 in Taufkirchen (Vils). Seit März 2021 präsentiert sich der Laden in neuer Frische und unter dem Namen kbo SPZ „Glücksgriff“: Wir haben für Sie umgestaltet und das Sortiment um ein breites Angebot an Eigenprodukten erweitert. Aktuell bieten wir neben Second-Hand-Waren auch eine eigene Kollektion für Baby-Pumphosen sowie Hundekleidung und Haustierspielzeug. Ergänzt wird das Angebot durch jahreszeitlich wechselnde Deko-Artikel, z.B. aus Holz.

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Der Laden steht jedem zum preisgünstigen Einkauf offen von Montag bis Freitag 9 – 12 Uhr sowie Montag bis Donnerstag 13 – 16 Uhr. Zu aktuellen Corona-Bedingungen informieren wir Sie auf unserer Website (kbo-spz.de).

Wir freuen uns auch immer über gut erhaltene Sachspenden in Form von Kleidung, Schuhen, Taschen, Accessoires, Bettwäsche etc. Ebenfalls willkommen sind Stoffspenden, Wolle und Nähmaterial, Bastelmaterial aller Art und Holzspenden.

Mit dem Erlös aus dem Laden sowie durch die Auftragsvergabe an Bügel- und Nähservice wird unser Zuverdienst-Projekt unterstützt. Dieses bietet Menschen mit einer psychischen Erkrankung die Möglichkeit unter fachlicher Begleitung einer individuell angepassten stundenweisen Beschäftigung nachzugehen. Ziel ist die Arbeitserprobung, die kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsleistung und die Teilnahme am regulären Berufsleben.

Wenn Sie psychisch erkrankt sind und bereits Rente oder Grundsicherung empfangen, gerne eine sinnvolle Tagesstruktur möchten und neue Leute kennenlernen wollen, dann könnte Sie auch eine Teilnahme an unserem Zuverdienst-Projekt interessieren. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich und es wird eine Motivationszuwendung ausbezahlt.

Das Team des kbo-SPZ informiert Sie gern ausführlicher und freut sich auf zahlreiche Besucher und Interessenten.

Kontakt: kbo-Sozialpsychiatrisches Zentrum gGmbH, Dorfener Str. 11, 84416 Taufkirchen (Vils), Tel 08084 2589-561

kbo-Sozialpsychiatrisches Zentrum gGmbH

Im Verbund der Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) bietet das kbo-SPZ ein differenziertes Spektrum ambulanter, teilstationärer und stationärer Betreuungsleistungen für Menschen mit einer psychischen Erkrankung an. Ziel ist die Stärkung gesellschaftlicher Teilhabe durch die Unterstützung bei einem weitgehend eigenverantwortlichen Leben. Zu den Leistungen des kbo-SPZ zählen Angebote aus den Bereichen Wohnen, Arbeit und Beschäftigung, Tagesstrukturierung sowie Kunst, Kultur und Freizeit.

Das kbo-SPZ ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008 und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Bayern.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.kbo-spz.de