Grußwort des 1. Bürgermeisters zum Jahreswechsel

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Taufkirchen (Vils) ist eine Gemeinde, in der es sich gut leben und arbeiten, gut lernen und investieren lässt. Wir stehen gut da, wir haben im vergangenen Jahr viel erreicht.

Die Zahl der Bürgerinnen und Bürger die Arbeit haben, ist so hoch wie schon lange nicht mehr und die meisten Schulabsolventinnen und -absolventen haben gleich einen Ausbildungsplatz gefunden. Handel und Gewerbe, unsere Unternehmen sind gut aufgestellt, die Gemeinde konnte erneut höhere Steuereinnahmen verbuchen.

So waren wir 2016 in der Lage, große Projekte umzusetzen oder zu initiieren, die die Lebensqualität für die Menschen verbessern und unseren Standort stärken. Exemplarisch möchte ich hier nur auf den flächendeckenden Breitbandausbau, die Sanierung unseres Waldbades und den Neubau des integrativen Kinderhauses verweisen.

Wir haben die Weichen richtig gestellt und auf diesem Weg werden wir 2017 weiter voranschreiten. Ein Schwerpunkt unserer Bemühungen liegt nach wie vor auf Kinderbetreuung und Bildung. Unser Ziel ist es, dass alle Kinder gut gefördert werden und dass Eltern Unterstützung erfahren, um Beruf und Familie verbinden zu können. Deshalb investieren wir kontinuierlich in unsere KiTas, Schulen und Jugendeinrichtungen. Denn wenn wir jungen Menschen, jungen Familien Perspektiven bieten, dann hat unser Ort eine Zukunft.

Die Ortskernsanierung, die der Gemeinderat 1989 auf den Weg gebracht hat, haben wir weiter fortgeschrieben, um attraktiv und wettbewerbsfähig zu bleiben. In diesem Konzept nimmt die Modernisierung der Infrastruktur einen breiten Raum ein. Für nächstes Jahr ist vorgesehen, die Planungen für den Neubau der Mittelschule und der Turnhalle anzugehen. Ich bin auch zuversichtlich, dass die Vilsgemeinde vom neuen Verkehrswegeplan des Bundes profitieren kann.

Eine große Aufgabe für unsere Gemeinde ist und bleibt die Integration der Geflüchteten und Asylsuchenden, die bei uns in den letzten beiden Jahren Zuflucht gefunden haben. Das bindet Mittel und Kräfte. Aber es lohnt sich. ­Integration bringt den Geflüchteten neue Perspektiven und trägt zu einem guten Miteinander in unserer Gemeinde bei.

2016 war ein Jahr voller Krisen und anhaltender Kriege, voller Gewalt und immer neuer Terroranschläge. Diese Gewalt hat auch uns erreicht. Die Anschläge mit islamistischem Hindergrund auf deutschem Boden wie auch die verheerenden Anschläge in unseren Nachbarländern Frankreich und Belgien haben viele Fragen nach Sicherheit, nach Prävention, nach einer angemessenen Antwort aufgeworfen.

Denn die Terroristen morden nicht nur wahllos, sie greifen auch unsere Lebensweise an, unsere Freiheit, unsere Werte, unseren Glauben. Sie wollen Angst verbreiten und unsere Gesellschaft spalten. Dem dürfen wir uns nicht beugen. Wir müssen an unserer Art zu leben festhalten, an unserer Freiheit, unserer Mitmenschlichkeit, unserer Toleranz. Wir sind ein weltoffenes, solidarisches Land und eine ebensolche Gemeinde. Und das bleiben wir auch.

Angesichts der vielen Konflikte wird Zusammenarbeit immer wichtiger, auf kommunaler wie auf nationaler und auf europäischer Ebene. Doch gerade jetzt gibt die Europäische Union ein schwaches Bild ab. Es fehlt an Gemeinsamkeit, nationale Interessen gewinnen immer mehr die Oberhand.

Fast 60 Jahre ist es her, dass sechs europäische Staaten, darunter die Bundesrepublik, die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft EWG gründeten, den Vorläufer der Europäischen Union. Doch die EU hat nicht nur ihre einstige Strahlkraft verloren, mittlerweile ist sogar denkbar, dass sie noch weiter zerfällt. Der Brexit ist ein Alarmsignal. Wir alle hoffen, dass die EU die Kraft findet, dieses große Friedens- und Wohlstandsprojekt der Nachkriegszeit zu erneuern.

2017 ist in Deutschland ein wichtiges Wahljahr mit zahlreichen Landtagswahlen und der Bundestagswahl im Herbst. Ich appelliere an Sie: Geben Sie Ihre Stimme ab, nutzen Sie diese klassische Form der Bürgerbeteiligung.

An dieser Stelle möchte ich die Bedeutung unserer Demokratie herausstellen. Wir nehmen sie meist als selbstverständlich hin. Doch man vergisst leicht, dass die Demokratie die Basis unseres Lebens ist. Demokratie ist nicht irgendeine Staatsform. Sie garantiert all das, was wir schätzen: Individuelle Freiheiten und Rechte für alle, Schutz der Minderheiten, Kontrolle der Regierung, Transparenz und Partizipation.

Demokratie bedeutet Dialog, Auseinandersetzungen um Themen und Lösungen. Und Demokratie will Beteiligung. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen mitreden und mitbestimmen können. Deshalb muss es unser Anliegen sein, den nachwachsenden Generationen sowie Zuwanderern aus Ländern ohne demokratische Tradition nahezubringen, was Demokratie bedeutet und wie sie funktioniert.

Die demokratischen Errungenschaften, die uns ein gutes Leben ermöglichen, sind mühsam errungen worden, sie können auch wieder verloren gehen. Demokratie braucht Menschen die sie leben, damit sie funktioniert und stabil bleibt. Von daher bin ich froh, dass sich in unserer Gemeinde viele Personen in Politik und Gesellschaft einbringen. Sie sind die Steine, die unser kommunales Gewölbe stützen und halten.

Die Stärke einer Gemeinde machen nicht nur gute Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten, nicht nur gute Bildungs- und Freizeitangebote aus. Zur Stärke einer Kommune trägt auch in großem Maße bei, dass die Bürgerinnen und Bürger Verantwortung für ihren Ort übernehmen und sich für ihre Mitmenschen und das Gemeinwohl engagieren.

Deshalb möchte ich allen, die sich in und für unsere Gemeinde einsetzen, ganz herzlich danken. Vieles, was Taufkirchen (Vils) lebens- und liebenswert macht, geht auf ihr Handeln oder ihre Initiativen zurück. Darum möchte ich alle ermutigen, sich weiterhin zu engagieren.

Kommune heißt Gemeinschaft, Taufkirchen (Vils) – das sind wir alle. Und wenn wir zusammenstehen und gemeinsam wirken, dann können wir große Herausforderungen meis­tern. Das hat sich gerade in den letzten Jahren erwiesen. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich wünsche Ihnen allen ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr.

Ihr Franz Hofstetter, 1. Bürgermeister