Geschichte der Zuwanderung in der Vilsgemeinde

In Taufkirchen (Vils) sind aktuell 246 Flüchtlinge wohnhaft, das sind 2,5% der Bevölkerung. Der stetige Zuzug gibt Anlass, einen Blick in die Geschichte Taufkirchens zu werfen. Aus der heimatlichen Stoffsammlung der örtlichen Lehrerbücherei aus den 80er Jahren stammt der nachfolgende ­Bericht unseres ehemaligen Gemeindearchivars Ludwig ­Tafelmayer zur früheren Zuwanderung in der Vilsgemeinde:

Im Jahre 1939 hatte die Gemeinde Taufkirchen (Vils) 1.765 Einwohner. Schon 1944 kamen die ersten Vertriebenen aus dem Osten. Sie stammten aus den deutschen Gebieten Rumäniens.

1945 zogen Vertriebene aus Schlesien und der Tschechoslowakei zu, sodass die Einwohnerzahl am 26.09.1946 auf 2.625 gestiegen war.

Der Zustrom der Vertriebenen war damit aber nicht abgeschlossen. Die sich im Orte entwickelnde Polster-, Schuh- und Textilindustrie hatte zur Folge, dass viele Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten und Flüchtlinge aus der Deutschen Demokratischen Republik Arbeit fanden und sich hier ansiedelten.

Nach dem Stand vom 15.05.1959 lebten in der Gemeinde Taufkirchen (Vils) ca. 3.400 Einwohner. Sie entstammten aus folgenden Gebieten:












inheimische

2.606 Personen

Tschechoslowakei

306 Personen

Rumänien

205 Personen

Schlesien

160 Personen

Jugoslawien

35 Personen

DDR (Thüringen, Berlin, Sachsen, Brandenburg)

35 Personen

Polen/Westpreußen

24 Personen

Ostpreußen

20 Personen

Pommern

4 Personen

Österreich

3 Personen

Ungarn

2 Personen

Somit beträgt der Anteil der Vertriebenen und Flüchtlinge 794 Personen, was 23,35% der Gesamtbevölkerung entspricht. Rechnet man die 273 Kinder der vertriebenen und geflüchteten Deutschen aus den oben genannten Gebieten dazu, so ergibt die Zahl der aus den Vertreibungsländern stammenden Personen 1.067 Einwohner, das sind 31,38% der Gesamtbevölkerung der Gemeinde Taufkirchen (Vils).“