Die Gemeinde Taufkirchen (Vils) übernimmt mit einem großflächigen Ausbauprojekt die führende Rolle im Landkreis Erding

In der Sitzung am 7. Oktober 2014 beauftragte der Gemeinderat die Deutsche Telekom mit dem Ausbau eines großflächigen Hochgeschwindigkeitsnetzes in Glasfasertechnik mit Übertragungsraten bis zu 50 Mbit/s. Damit hat die Gemeinde Taufkirchen (Vils) das größte Projekt mit dem am weitesten fortgeschrittenen Verfahrenstand unter den 26 Gemeinden des Landkreises Erding auf den Weg gebracht.

Seit mittlerweile 10 Jahren laufen die Bemühungen zu einem möglichst flächendeckenden Ausbau der Breitbandversorgung im Gemeindegebiet Taufkirchen (Vils). Anfangs wurden nur von kleineren Mobilfunkunternehmen Lösungen zum Ausbau einer besseren Versorgung angeboten. Bei näherer Prüfung erwiesen sich diese Techniken, wegen der geringen Übertragungsgeschwindigkeiten und der relativ kleinen Versorgungsgebiete, als nicht geeignet.

Im Jahr 2010 beteiligte sich die Gemeinde am ersten staatlichen Förderprogramm zum Breitbandausbau in ländlichen Gebieten. Die Ausschreibung umfasste damals eine flächendeckende Versorgung für das gesamte Gebiet der Gemeinde. Leider ging dazu nur ein verwertbares Angebot der Deutschen Telekom ein, das lediglich die Versorgung der Ortschaft Moosen (Vils) beinhaltete. Es konnte also nur dort ein Ausbau mit einer Leistung von bis zu 16 Mbit/s an die Deutsche Telekom beauftragt werden. Die Kosten betrugen 155.000 €. Als staatliche Förderung erhielt die Gemeinde die maximale Förderhöhe von 100.000 €.

Da eine Versorgung der Ortschaften Taufkirchen (Vils) und Moosen (Vils) noch keineswegs zufriedenstellend war, wurde intensiv nach weiteren Ausbaumöglichkeiten gesucht. In Zusammenarbeit mit der Firma Vodafone konnte im Jahr 2012 ein großflächiger Ausbau des LTE-Funk-Netzes realisiert werden. Die Kommune unterstützte dabei die Firma beim strategischen Aufbau des Funknetzes. Eine Kostenbeteiligung durch die Gemeinde war nicht erforderlich.

Anfang 2013 trat dann ein neues staatliches Förderprogramm zum Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen mit Übertragungsraten bis zu 50 Mbit/s und einem maximalen Förderbetrag in Höhe von 500.000 € in Kraft. Leider waren die Kriterien dieses Förderprogramms mit 19 Verfahrensschritten nur schwer zu erfüllen und äußerst zeitaufwendig zu bearbeiten, was die meisten Kommunen in Bayern davon abhielt, sich daran zu beteiligen.

In Anbetracht der hohen Übertragungsraten und der möglichen Förderung entschied sich die Gemeinde Taufkirchen (Vils), am Förderprogramm teilzunehmen. Zusammen mit der Beratungsfirma IK-T aus Regensburg wurde ein Projekt für eine möglichst großflächige Versorgung des Gemeindegebietes ausgearbeitet, mit dem auch die Aussicht besteht, die hohen Hürden des Förderprogramms nehmen zu können.

Zur besseren Finanzierbarkeit wurde das Ausbaugebiet in zwei Abschnitte unterteilt und als Los 1 und Los 2 bezeichnet (siehe nachfolgende Grafik). In der Sitzung am 14.05.2013 stimmte der Gemeinderat dem Ausbauprojekt zu und beschloss, mit Los 1 in das Förderverfahren einzutreten.

Zur Auftragserteilung lagen dem Gemeinderat in der Sitzung am 07.10.2014 zwei Angebote vor. Der Auftrag für den Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes mit Glasfasertechnik zu Los 1 wurde an die Deutsche Telekom erteilt, die mit einer geforderten Deckungslücke in Höhe von 696.025 € das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hat.

Der Ausbau umfasst die Erschließung des Hauptortes Taufkirchen (Vils) sowie die Ortschaften Moosen (Vils), Hubenstein, Babing und Unterhofkirchen mit Glasfasertechnik und einer Übertragungsgeschwindigkeit bis zu 50 Mbit/s. Die Bereiche um diese Ortsverteilungen herum werden dann ebenfalls mit deutlich höheren Bandbreiten als bisher versorgt (siehe nachfolgende Grafik). Der Ausbau soll bereits im Frühjahr 2015 beginnen und bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Weiterhin wurde vom Gemeinderat in der gleichen Sitzung beschlossen, mit der Umsetzung von Los 2 zu beginnen.

Der Ausbau soll die Erschließung der Ortschaften Wambach, Geislbach, Jettenstetten, Gebensbach und Hörgersdorf umfassen und ebenfalls in Glasfasertechnik mit einer Übertragungsgeschwindigkeit bis zu 50 Mbit/s erfolgen. Der Ausbau soll im Jahr 2016 erfolgen.

Wegen der mangelnden Beteiligung der Städte und Gemeinden wurde auch zwischenzeitlich an der Änderung des aufwändigen Förderverfahrens gearbeitet. Im Juli 2014 trat dann das geänderte Verfahren in Kraft. Es sieht eine deutliche Vereinfachung vor. Die Verfahrensschritte wurden von ursprünglich 19 auf 9 reduziert.

Besonders positiv ist, dass der maximal mögliche Förderbetrag auf 950.000 € erhöht wurde. Für gemeindeübergreifende Ausbaumaßnahmen gibt es zusätzlich noch eine Förderung von 50.000 €.

Kostenaufstellung:

Los 1 696.025 €

Los 2 (geschätzt) 685.000 €

Gesamtkosten 1.381.025 €

Staatliche Förderung:

Voraussichtlich 940.000 €

Bei gemeindeübergreifendem Projekt zusätzlich 50.000 €

Ausführliche Informationen zum Breitbandausbau sind im Rathaus bei Georg Schmittner, Tel. 08084 3740, erhältlich.