Heilpädagogisches Reiten

mit Barbara Sedlmeir


Es ist ein wunderschöner Fleck Erde, ein altehrwürdiger, nicht verputzter Hof in Großschaffhausen, vergessen
von aller Hektik der Zeit und wie gemacht für eine Berufung, die viel Fingerspitzengefühl, solide Sachkenntnis
und eine wohltuende Umgebung erfordert.

Barbara Sedlmeir, 36jährige Sozialpädagogin aus Dorfen, ist seit nunmehr fünf Jahren in der Gemeinde
Taufkirchen(Vils) und hat ihren Beruf mit ihrer Leidenschaft, dem Reiten, verbunden. Sie ermöglicht psychisch
Kranken und verhaltensauffälligen Kindern Heilpädagogisches Reiten und kann damit auf eine sehr besondere
Weise, nämlich über den Umgang mit ganz speziell dafür geschulten Pferden,
Erhebliches zur Verbesserung der
Lebenssituation der Teilnehmer beitragen. Das Heilpädagogische Reiten grenzt sich insofern von der
Hippotherapie ab (die es in Taufkirchen ebenfalls gibt), als man sich hier stärker auf der psychologischen Ebene
bewegt. Beides hat seine Vorzüge, seine Berechtigung, aber keines ersetzt eben ganz das andere.

Beim Heilpädagogischen Reiten wird von einem ganzheitlichen Ansatz ausgegangen; Ziel ist eine körperliche,
geistige und soziale Förderung der Teilnehmer, die von einer pädagogisch-psychologischen Fachkraft mit einer
entsprechenden Zusatzausbildung durchgeführt wird. Und dieser Förderung hat sich Barbara Sedlmeir mit all
ihrem Fachwissen, Einfühlungsvermögen und Engagement verschrieben.

Erst nach einer Kennenlernstunde entscheidet sie, was und wieviel getan wird, ob das Heilpädagogische Reiten
mit einer möglichen Teilnahme in der Gruppe oder individuell mehr Sinn macht. Anfangs wird in einer
Schnupperstunde erst einmal mit dem Pferd spazieren gegangen, um es wahrzunehmen, es mit allen Sinnen zu
erfahren. Die Herde wird angeschaut, es wird beobachtet, was die Pferde eigentlich machen. Dann folgen die
weiteren Reitstunden.

Auch das Taufkirchener Bezirkskrankenhaus nutzt Barbara Sedlmeirs Angebot. Es ist mitunter sehr bewegend,
wenn man die Teilnehmer im Umgang mit den Pferden erlebt.

Dabei sollte noch erwähnt werden, dass Barbaras Vierbeiner eine zusätzliche Tellington-Ausbildung
absolvierten. Das bedeutet, dass die Tiere durch gezieltes Massieren völlig entspannt werden können. Das
ermöglicht den Patienten ein angstfreies und sehr direktes Erfühlen und Erfahren.