Bilder aus vergangenen Tagen

Ein Löschfahrzeug für die Feuerwehr Taufkirchen (Vils) zu Weihnachten

Feuerwehrübung bei der Fa. Carl Hierl an der Landshuter Straße

Am Heiligen Abend des Jahres 1943 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Taufkirchen ein Geschenk der ganz besonderen Art: ihr erstes schweres Löschgruppenfahrzeug, Fabrikat Mercedes L 3000 S LF 15, die „Cilly“,wie es später kurz genannt wurde. 80 Jahre ist dies nun her; das Fahrzeug zeigt eine recht bewegte Vergangenheit und hat als Oldtimer noch immer Bestand.

Hergestellt wurde das Löschfahrzeug von der Fa. Klöckner Humboldt/Deutz AG Magirus in Ulm, wegen umfangreicher Wehrmachtsaufträge und daraus resultierender Produktionsengpässe allerdings nicht mit einem Klöckner-Deutz, sondern mit einem Daimler Benz L 3000 Fahrgestell. Die Auslieferung erfolgte am 24. Dezember 1943 mit der Eisenbahn und das Fahrzeug wurde am Bahnhof in Taufkirchen von dem damaligen Gerätewart Hans Schneider unter Mithilfe seiner beiden Lehrlinge Erwin Liebl und Sepp Finauer abgeladen.

Das Löschfahrzeug hatte eine Motorleistung von 75 PS bei einem Hubraum von 4898 ccm. Es war mit einer Feuerlöschpumpe, die eine Leistung von 1500 l/min hatte, bestückt und mit einem 400 Liter umfassenden Wassertank ausgestattet. In der Mannschaftskabine hatten neben dem Fahrer noch acht Personen Platz und auf dem Dach befanden sich eine zweiteilige Schiebeleiter und eine vierteilige Steckleiter. Der Kaufpreis für dieses Fahrzeug betrug damals 20.042,70 Reichsmark.

Ein Weihnachtsgeschenk, wie man zunächst meinen könnte, war dieses Fahrzeug jedoch nicht, denn die damalige Zuteilung war mit einer schweren Aufgabe verbunden. Die Feuerwehr musste in der Kriegszeit bei Bombenangriffen immer wieder Löschhilfe in München leisten, was mit großen Gefahren für die Einsatzkräfte verbunden war. Nicht selten musste die Mannschaft im Bombenhagel Schutz unter dem Fahrzeug suchen und bei einem Einsatz in München/Giesing wurde das Fahrzeug tatsächlich auch von einem Bombensplitter getroffen.

Mit der „Cilly“ wurden viele große Einsätze bewältigt und erst nach 28 Jahren, im Jahr 1971, musste sie wegen erheblicher Sicherheitsmängel ausgemustert und durch ein neues Löschfahrzeug, ein LF 16 TS, ersetzt werden. Nachdem das Fahrzeug anschließend in Privatbesitz war, hat sich 1989 wieder eine Gruppe der Feuerwehr des Fahrzeugs angenommen und dieses unter Erbringung unzähliger Arbeitsstunden umfassend restauriert. Dabei wurde der Holzaufbau zum Teil erneuert und das Fahrzeug auch technisch wieder instand gesetzt.

Seit 2007 kümmert sich nun der damals neu gegründete Verein „Cillyfreunde Taufkirchen (Vils)“ um den Feuerwehr-Oldtimer. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Fahrzeug zu pflegen, es dauerhaft zu erhalten und es bei entsprechenden Anlässen der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Archiv-Team

Bodo Gsedls digitaler Nachlass

Rund 800 GB seines kreativen Schaffens umfasst das Datenvolumen, das Bodo Gsedl kürzlich dem Heimatkundlichen Gemeindearchiv in Taufkirchen (Vils) vermacht hat. Es handelt sich um eine enorme Zahl an digitalen Dateien und Objekten, so der Grafik-Designer und Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Taufkirchen (Vils) und West Chicago.

Das alles hat er auf einer externen Festplatte, aufgeteilt auf sechs Ordner, dem Gemeindearchiv-Leiter Tobias Karbaumer sowie dessen Mitarbeitern Ende November dieses Jahres übergeben. Tobias Karbaumer dankte Bodo Gsedl für „die umfangreiche einzigartige Datensammlung, welche historisch wertvolle Dokumente beinhaltet“.

Entstanden sind die Dateien zwischen 1998 und 2022, berichtet der 64-jährige Taufkirchener. Gsedl hat als Vorsitzender von SOVIE e.V. seit 2014 das örtliche Kulturprogramm organisiert, darunter die weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannte und beliebte Veranstaltungsreihe „Jazz im Schloss“. Dank seines künstlerischen Einsatzes bleiben der Nachwelt so über 20.000 Bilder aus der Vilsgemeinde erhalten.