Bilder aus vergangenen Tagen – Gebensbach

Ein Blick in die Ortsgeschichte

Ansichtskarte aus Gebensbach um 1905

Der Ortsname Gebensbach reicht schon bis ins 9. Jahrhundert zurück. Der uns bekannte älteste Name für Gebensbach ist überliefert aus der Zeit des Bischofs Ambricho von Regensburg (864 – 891). Damals wurde Gebensbach „Gepantespah“ genannt.

889-91 übertrug der ehrwürdige Diakon Aspertus, Kanzler des Königs Arnulf, an Sankt Peter in Salzburg und Sankt Emmeran in Regensburg sein Eigentumsrecht an der Kapelle in „Feldun“ (Velden), der „Capella in Cell“ (Georgenzell) und die Orte „Gepantespah“ (Gebensbach) und „Gisalpah“ (Geislbach). Damit erhielt der Bischof Ambricho von Regensburg gewisse Rechte in einem Bereich, der an sich zur Diözese Freising gehörte. So kam es im Lauf der Jahrhunderte immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Bischöfen von Freising und Regensburg wegen der Besetzung der Pfarrei Velden, zu der auch die Filiale Gebensbach gehörte.

Um 1140 wird Gebensbach schon mit dem heutigen Namen beurkundet: „Hezelo de Gebensbach, ministerialis Ecclesiae Ratisbonensis et filio eius Adelberto“. Hezelo war damals Hausbeamter des Bischofs von Regensburg.

Gebensbach wird auch 1623 und 1626 in Gerichtsurkunden genannt, in denen die Rede von der Lechner-Heimat in Gebensbach ist.

Im 17. Jahrhundert hatten die Grafen von Törring Besitzungen in Gebensbach.

Was die Herkunft des Ortsnamens anbelangt, gibt es, wie man dem Landkreisbuch entnehmen kann, unterschiedliche Annahmen, so zum einen, dass der heutige Kallinger Bach in diesem Abschnitt in früher Zeit nach einem Mann namens Kepan benannt und so der Siedlungsname an diesem Gewässer entsprechend gebildet wurde. Wahrscheinlicher aber ist es, dass der Bach im Talgrund früher größere Flächen überflutete und (nach kepan = See, Meer, usw.) die Ansiedlung deshalb Kepansbach genannt wurde.

Das Ortsbild von Gebensbach wird durch die Pfarrkirche geprägt, die dem Heiligen Ulrich geweiht ist. Die Pfarrkirche ist ein gotischer Bau mit Sattelturm und Staffelfries; sie wurde um 1524/1526 erbaut, d.h. Gebensbach kann bald auf ihr 500-jähriges Bestehen zurückblicken. Von besonderer kunsthistorischer Bedeutung ist die Mensa des Hochaltars, die in Bogen durchbrochen ist.

Die erste Schule in Gebensbach wurde 1830 in dem Krämerhaus neben der Kirche eingerichtet. 1858 erbaute dann die Gemeinde ein eigenes Schulhaus mit einem Lehrsaal und einer Lehrerwohnung. Zwanzig Jahre später wurde das Gebäude aufgestockt und im Obergeschoss zwei weitere Schulzimmer untergebracht. Eine nochmalige Erweiterung erfolgte 1909 durch einen Anbau, der es ermöglichte, im Erdgeschoss die Gemeindekanzlei unterzubringen.

Am 80. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold von Bayern (1901) wurde auf dem freien Platz südlich der Schule eine Linde gepflanzt. Die Prinzregentenlinde ist zu einem mächtigen Baum herangewachsen, so mächtig, dass sie 1954 unter Naturschutz gestellt wurde.

Zum 1.1.1972 wurde im Zuge der Großen Gebietsreform die Gemeinde Gebensbach in die Gemeinde Taufkirchen (Vils) eingegliedert. Dem alten Gebäudebestand wurden mittlerweile mehrere kleinere Neubaugebiete angegliedert. Das gesellschaftliche Leben in Gebensbach wird sehr stark durch mehrere Vereine geprägt und das in Eigenleistung errichtete Vereinsheim hat sich zum neuen Dorfmittelpunkt entwickelt. _Archiv-Team

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