Das Zwergendorf im „Zwergerlwald“

20 Jahre gibt es nun bereits das Zwergendorf, die Entstehungsgeschichte geht allerdings schon länger zurück. Eigentlich hat sie bereits 1931 begonnen, als der Schlossermeister Max Mayer an diesem idyllischen Fleck am Oselbach ein Wasserrad eingebaut und damit für Spaziergänger eine kleine Attraktion geschaffen hat. Josef Felbinger aus der Attinger Siedlung, der nach dem Krieg nach Taufkirchen gekommen ist, hat den Wasserlauf an dieser Stelle dann regelmäßig ausgemäht und gepflegt und etwa um 1975 dann an dieser Stelle drei selbst gegossene Zwerge aufgestellt. So nahm der Zwergerlwald seinen Anfang.

Franz Maier, ein gebürtiger Taufkirchener, der in diesem Wald als Schwammerlsucher oft unterwegs war, hatte dann vor etwa 25 Jahren die zündende Idee, dort ein kleines Zwergendorf zu errichten. Diesen Gedanken setzte er dann auch selbst in die Tat um, stellte zunächst etwa 10 Zwerge dazu und baute fortan ein richtiges Dorf. Mit viel handwerklichem Geschick erstellte er Häuschen für Häuschen und – gestalterisch überaus gut gelungen – wurde das Zwergendorf alsbald eine Attraktion. Immer mehr Spaziergänger fanden den Weg zum Zwergerlwald. Sie schauten sich allerdings dort nicht nur um, sondern stellten immer mehr einzelne Zwerge dazu. So wurde die weitere Entwicklung des Zwergerldorfes fast ein „Selbstläufer“.

Franz Maier – er war sozusagen der Zwergenvater und Mitbegründer – fand dann Unterstützung durch die beiden Rentner Georg Fenk und Georg Nitzl aus dem benachbarten Eldering, die sich angeboten hatten, mitzuwirken, die Anlage sauber zu halten und den dortigen Bachlauf zu pflegen.

Eine besondere Aufwertung erfuhr das idyllische Waldstück schließlich dann 2002, als Andreas Fortner dort eine Marien­kapelle errichtete. Dieses wunderbare Kleinod schätzen viele Besucher als Ort der Besinnung und von der Kath. Kirchengemeinde wird sie auch für Andachten gerne genutzt.

Nachdem Franz Maier früh verstorben ist und sein Mitstreiter Georg Nitzl gesundheitliche Probleme hatte, wäre das Zwergendorf beinahe wieder verfallen. Georg Fenk bemühte sich, die Anlage zu erhalten. 2013 fand er mit den Eheleuten Maria und Rudolf Klupsa aus Moosen fleißige Helfer, die sich bereit erklärten, das Zwergendorf nicht nur zu betreuen, sondern auch die Figuren wieder instand zu setzen. Die Witterung hat den Zwergen im Laufe der Jahre natürlich sehr zugesetzt. Mit großem Zeitaufwand wurden sie vom Ehepaar Klupsa wieder aufgefrischt, repariert und in aufwändigster Handarbeit neu bemalt.

Über 500 Zwerge stehen mittlerweile in dem Dorf. Auch Sitzbänke laden dazu ein, an diesem idyllischen Fleck eine Zeit zu verweilen.

Der Zwergerlwald im Oselbachholz gehört seit Jahren nun zu den Attraktionen der Region, er ist ein beliebtes Ausflugsziel von Familien, aber auch von Vereinen, Schulklassen und Kindertagesstätten. Wie aus dem Gästebuch hervorgeht, findet der Zwergerlwald sehr großen Anklang bei der Bevölkerung. Die Besucher kommen aus nah und fern, ja sogar aus den USA haben Gäste dem Zwergerlwald einen Besuch abgestattet.

Auf Bestreben von Andreas Fortner wurde mittlerweile der Zwergerlwald auch rechtlich auf eine solide Basis gestellt. Die Gemeinde Taufkirchen (Vils) hat mit dem Grundstücks­eigentümer, der Familie Bruglachner, einen Nutzungsvertrag abgeschlossen und damit die sogenannte Verkehrssicherungspflicht für diese Fläche übernommen. Die Familie Bruglachner hat die Fläche von jeher unentgeltlich zur Verfügung gestellt und sich auch am Aufbau des Zwergendorfes beteiligt. Ein großer Dank gebührt deshalb insbesondere der Familie Bruglachner, außerdem allen, die beim Aufbau des Zwergendorfes mitgewirkt haben, auch den vielen Spendern, u. a. den beiden örtlichen Banken, die es ermöglichen, das Zwergendorf auch weiterhin aufrecht zu erhalten.

Die Zwerge halten in diesem Jahr keinen „Winterschlaf“ und so ist das Dorf auch in den Weihnachtsferien ein beliebtes Ausflugsziel für die Familien.

Allen ehrenamtlichen „Zwergenmüttern und -vätern“ ein herzliches Vergelt‘s Gott für ihre großartige Arbeit im vergangenen Jahr. Ein ganz besonderer Dank gilt dem Ehepaar Klupsa aus Moosen (Vils) und Herrn Andreas Fortner aus Taufkirchen (Vils).