Serenadenabend 2002

Dass das Wetter heuer im August verrückt spielte
und dabei auch Wetterfrösche ansteckte, erlebte – allerdings
auf harmlose Art – auch der Schlossförderverein als Organisator
des Serenadenabends. Ein Platzregen am Aufführungsnachmittag
und eine Prognose des Wetteramtes von 70 Prozent Regenwahrscheinlichkeit
für den Abend ließen dem Cheforganisator Josef Niedermeier
keine andere Wahl, als kurzfristig von der Schlossterrasse in den
Bürgersaal umzuziehen.

Dass es ein lauer Abend bis in die späte Nacht
wurde, war tatsächlich zum Verrücktwerden, tat aber der
Stimmung im Bürgersaal keinen Abbruch. Denn dort wurde vom
ersten Ton an, den die beiden Youngster Christine Fürmetz und
der erst 17-jährige Andre Bulhoes anschlugen, klassische Unterhaltung
vom Feinsten geboten. Die Sopranstimmen von Kathrin Eder und Marianne
Schmid-Huber klangen beeindruckend um die Wette und Willi Schwinghammer
hatte mit seinem vollen Bass vor allem die weiblichen Besucher fest
im Griff.

Bewundernswert war das Mammutprogramm von Andrea Traber
am Klavier, die sich nicht nur als Begleiterin bravourös auf
alle Stimmen und Stimmungen der Interpreten einzustellen wusste.
Mit ihrer Partnerin Julia Schwarzbach bewies sie beim vierhändigen
Spiel, dass auch moderne Klavierkompositionen den „alten Meistern“
in nichts nachstehen.

Auch das Buffet der Erdinger Bäuerinnen trug zu
einem gelungenen Abend bei. In diesem Sinne war Josef Niedermeiers
verzweifelter Ruf zu Beginn des zweiten Konzertteils nach Alois
Sinseder, dem anscheinend einzig lebenden Beleuchtungsexperten für
den Bürgersaal, mehr als heitere Episode denn als Panne zu
sehen. Und die gelöste Stimmung mag sicher für die eine
oder andere Nachfeier gesorgt haben.

DEBÜT:
Beim Serenadenabend gaben Christine Fürmetz und Andre
Bulhoes erstmals eine Kostprobe ihres beachtlichen Gesangstalents.