Therapeutische Wohngemeinschaft am BKH Taufkirchen(Vils) für alkohol- und/oder medikamentenabhängige Menschen

Am 1.9.2000 hat das Bezirkskrankenhaus eine Behandlungslücke zwischen Entzugs- und
Entwöhnungsbehandlung geschlossen, genauer gesagt: Nach der körperlichen Entgiftung wollen viele
Patienten eine Therapie anschließen, um die Sucht auch psychisch in den Griff zu bekommen. Da aber
häufig die Therapieplätze nicht sofort verfügbar sind, entsteht zwischen diesen beiden
Behandlungszeiträumen ein Loch, in das viele fallen und rückfällig werden.

Die TWG (therapeutische Wohngemeinschaft) bietet hier eine Überbrückungsmöglichkeit an, indem
in einer geschützten Umgebung die erreichte Stabilisierung fortgesetzt, erweitert und ausgebaut wird.
In drei Einzelzimmern und einem Doppelzimmer (jeweils mit Toilette und Dusche) können die
Patienten ein eigenständiges Leben führen, haben Privatsphäre und die Möglichkeit, mit einem gut
durchdachten Wochenplan an sich zu arbeiten: Kunsttherapie, regelmäßige Visite, Musiktherapie,
Sport sowie Kompetenz- und Entspannungstraining ermöglichen einen Motivierungseffekt, der auch
auf die spätere Therapie vorbereitet.

Felix Hartl, Diplom-Sozialpädagoge kümmert sich dabei um diese spezielle Gruppe – er berät die
Patienten in verwaltungstechnischen Fragen und innerhalb einer Suchtgruppe.
Finanziert wird das Projekt einerseits durch die Krankenversicherung (Fachambulanz), den Bezirk
Oberbayern (Betreuung) und, wenn die Patienten nicht über eigene finanzielle Mittel verfügen, durch
das Sozialamt (Miete, Verpflegung).

Als wir zum Interviewtermin erschienen, glänzte das Büro von Felix Hartl noch durch „lockere“
Einrichtung. Ich vermute aber, er hätte nichts dagegen, wenn vielleicht ein PC oder andere nützliche
Gegenstände den Raum füllen würden – oder etwas deutlicher gesagt: Spenden an das BKH mit dem
Vermerk TWG fänden bestimmt Verwendung … (jh)