Ludwig Keilhacker

Der Ex-Beatle George Harrison hat einmal gesagt: „Mein
Körper
verändert sich, aber meine Seele ist nicht einen Tag älter
geworden …“. Es gibt einen Taufkirchener Bürger,
den man nicht treffender mit einem Satz beschreiben könnte:
Den Kirchenmaler, Restaurator und Globetrotter Ludwig Keilhacker.
Obwohl er sich auf ein Alter zu bewegt, in dem andere in Rente
gehen, ist er aktiv wie eh und jeh.

Geboren wurde er mitten im
Zweiten Weltkrieg. Unter Fliegeralarm und schwerem Bombardement
wagte er die ersten Schritte ins Leben. Den großen Angriff
auf die „Obere Stadt“ seiner
Geburtsstadt Mühldorf überlebte er in einem unterirdischen
Bunker; drei Jahre nach dem Krieg kam dann der Umzug ins großelterliche
Anwesen nach Taufkirchen.

Als Maler und Kirchenrestaurator ist
er ja weithin bekannt, aber wer weiß schon, dass er in
jungen Jahren großes Interesse
für technische Dinge, wie z.B. den Amateurfunk hatte? Auch
in Fotografie und Labortechnik eignete er sich viel Wissen an
– Dinge, die ihm später in seiner beruflichen Laufbahn sehr
zugute kamen.

Sein Weg führte ihn über die Kirchenmalerlehre,
die Gesellenprüfung
hin zur Meisterprüfung als Restaurator in den Werkstätten
des Landesamtes für Denkmalpflege. Als Geselle gewann er übrigens
einen Landeswettbewerb als Kirchenmaler- und das will schon was
heißen …

Auch privat lief es gut, denn im Jahre 1971 heiratete
er. Diesem Umstand haben seine zwei strammen Söhne ihr Dasein
zu verdanken. Nach der Eheschließung zog er nach Bad Dürkheim,
kehrte aber schon 1972 in die Heimat zurück.

1973 hat er
dann den Betrieb des Vaters fortgeführt, war 19
Jahre später Landesfachgruppenvorsitzender der Bayer. Kirchenmaler,
im Vorstand des Bayer. Vergolderhandwerks und so weiter und so
fort.

Fest verwurzelt in seiner Heimat, hatte er aber beruflich
immer wieder die Möglichkeit, „über den Tellerrand
zu schauen“: Schulungen in Venedig, Arbeiten in Mannheim
und Heidelberg, zuletzt gar in Dubai – so etwas bringt nicht
nur Erfahrung, sondern auch geistige Entwicklung.

Langweilig wurde
es also nie. Seit 45 Jahren ist er Mitglied in der Kolpingfamilie,
war viele Jahre auch deren Vorsitzender. Dabei ist er bestimmt
kein Mensch, der sich gern mit Ämtern schmückt.

Während
seiner Amtszeit als Gemeinderat von 1978 bis 1984 war er Mitbegründer
von Taufkirchens geschichtlichem Gedächtnis,
dem Archiv, das Ludwig Tafelmayer so lange aufbaute und weiterhin
pflegt. Und noch einem anderen „Baby“ hat er auf
die Welt geholfen: Der Alpenvereinssektion Taufkirchen (Vils),
deren Vorsitz er bis heute inne hat.

Und wer jetzt glaubt, dass
es das schon war, sieht sich getäuscht:
Das Reisen ist jetzt, seit einigen Jahren, des Keilhackers Lust